AboAbonnieren

Tourismus für SeniorenFreie Bahn für das beste Alter

Lesezeit 2 Minuten

Oberberg – Zeitgleich mit den Gremien in Rhein-Berg hat der Kreisentwicklungsausschuss einstimmig grünes Licht für die Teilnahme am Projekt „Alle inklusive – barrierefreier und seniorengerechter Tourismus“ gegeben.

Für 2,5 Millionen Euro sollen die Fremdenverkehrsangebote in den beiden Kreisen für Menschen mit eingeschränkter Mobilität attraktiver gemacht werden. 80 Prozent Zuschüsse aus dem Förderwettbewerb „Erlebnis NRW“ werden dafür erwartet. Dass von den 13 oberbergischen Kommunen nur sieben für das Vorhaben sind, nahm der Ausschuss zur Kenntnis. Sprecher aller Fraktionen sehen in dem Projekt aber trotzdem eine große Chance für den Fremdenverkehr.

Verpflichtung auf 15 Jahre

Im Übrigen sei das Nein aus sechs Kommunen nicht aus inhaltlichen Gründen erfolgt, sondern allein aus finanziellen – weswegen sich die beiden Bergneustädter Ausschussmitglieder Ralf Siepermann (CDU) und Jens-Holger Pütz (UWG) folgerichtig der Stimme enthielten.

Alles zum Thema Bergisches Land

Die beteiligten Kommunen mussten sich verpflichten, auf ihrem Gebiet realisierte Maßnahmen 15 Jahre lang zu pflegen. Eine eigene finanzielle Beteiligung war nicht erforderlich, nachdem der Kreis sich bereit erklärte, den oberbergischen Eigenanteil von 325 000 Euro allein zu zahlen. Über die Kreisumlage sind alle 13 Kommunen dann trotzdem finanziell an „Alle inklusive“ beteiligt.

Breitere Stufen, Geländer

und Elektroscooter

„Alle inklusive“ ist ausgerichtet auf die einzige derzeit wachsende Kundengruppe im Tourismus: die Senioren mit ihrem Faible für die deutschen Mittelgebirge. Die sitzen längst nicht alle im Rollstuhl oder brauchen einen Rollator, wollen aber Urlaubs- und Ausflugsziele ansteuern, an denen sie auch mit ihren kleineren körperlichen Beeinträchtigungen gut klarkommen. Da kann das Ferienvergnügen durch breitere Stufen hinauf zu Sehenswürdigkeiten ebenso optimiert werden wie durch lesbarere Beschilderungen oder zusätzliche Geländer.

Ein Wanderweg, der nach Regen immer auf denselben paar Metern Länge aufweicht und vermatscht, kann mit ein paar Holzbohlen dauerhaft begehbar gemacht werden. Trockentoiletten in Wandergebieten oder der Verleih von Elektroscootern können weitere Pluspunkte sein.

Mathias Derlin, Chef der Tourismusorganisation Naturarena Bergisches Land und der Projektgesellschaft Das Bergische gGmbH, die „Alle Inklusive“ realisieren soll, hätte dem Ausschuss vermutlich noch Dutzende weiterer Ideen nennen können, wie das Bergische für ältere Reisende so attraktiv gemacht werden kann, dass die „Best Ager“ gerne zu Stammkunden in der „buckligen Welt“ werden.