Zahlreiche Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben sich im Oberbergischen Kreis erneut bei der Sternsingeraktion engagiert.
SternsingerDie Kirche setzt auch im Oberbergischen auf kleine Könige
In ganz Oberberg waren in den vergangenen Tagen wieder kleine und große Sternsinger in bunten Gewändern, mit Kronen auf den Köpfen und Sternen in den Händen zu sehen. Zahlreiche Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben sich erneut bei der Sternsingeraktion engagiert und waren unterwegs, um den Segen zu den Oberbergerinnen und Oberbergern zu bringen und Spenden für das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ zu sammeln.
In diesem Jahr steht die Aktion Dreikönigssingen unter dem Motto „Erhebt eure Stimme! – Sternsingen für Kinderrechte“, der Fokus richtet sich auf die Wahrung und Verbesserung von Kinderrechten. Die Spenden kommen Hilfsprojekten für Kinder in rund hundert Ländern zugute.
Insgesamt 120 Sternsinger waren in Wipperfürth unterwegs
In Wipperfürth haben sich beispielsweise 120 Kinder an der Sternsinger-Aktion beteiligt. Dabei statteten die Kinder auch Bürgermeisterin Anne Loth einen Besuch im Rathaus ab.
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Doch nicht überall in Oberberg gibt es genügend Kinder und Betreuer für umfangreiche Besuche an den Haustüren in den Ortschaften. So wurden und werden beispielsweise in Engelskirchen dieses Jahr feste Sammelplätze eingerichtet, an denen die Menschen die Sternsinger besuchen können, vor Ort Segensaufkleber erhalten und Spenden abgeben können. Grund für diese veränderte Form der Aktion ist der Personalmangel, wie die KJG Engelskirchen vorab mitgeteilt hat.
Wie werden Kinder eigentlich zu Sternsingern?
Doch wie werden Kinder eigentlich zu Sternsingern und wie kommen sie dazu, sich bei der Aktion zu beteiligen? Wird nach wie vor in den Kursen für Kommunionkinder in den katholischen Gemeinden für das Sternsingen geworben? Und hat die Zahl der Kinder, die zur Kommunion gehen, abgenommen?
Markus Müller, Pastoralreferent im Seelsorgebereich An Bröl und Wiehl, bestätigt diese Vermutung. „Die Zahlen der Kommunionkinder nehmen schon seit Jahrzehnten ab, denn die Kirche wird grundsätzlich kleiner. Das liegt zum einen an den sinkenden Geburtenraten und den höheren Sterberaten, aber natürlich auch an den vielen Austritten aus der katholischen Kirche, die verschiedene Gründe haben mögen, sicher auch die aktuellen Skandale.“
An Bröl und Wiehl: Kein klassischer Kommunionsunterricht mehr
Einen klassischen Kommunionsunterricht gibt es im Seelsorgebereich An Bröl und Wiehl – zwischen Drabenderhöhe und Friesenhagen – gar nicht mehr. „Bei uns gibt es stattdessen Angebote für Familien, die sehr gut angenommen werden. Wenn dann Kinder der Familien zur Kommunion gehen möchten, müssen sie zum einen an 40 Gottesdiensten teilnehmen und können sich zum anderen bei weiteren Angeboten engagieren – beispielsweise bei den Sternsingern“, berichtet Müller.
Mit diesem Modell sei man bisher eine Ausnahme. Hintergrund dafür, dass es keinen klassischen Kommunionsunterricht mehr gibt, sei auch, dass sich viele Eltern schwer damit täten, glaubensspezifisches Wissen zu vermitteln, sagt Müller.
Die Familienangebote finden zurzeit sonntags vor den Messen in Wiehl und Morsbach statt. Andere Gemeinden des Seelsorgebereichs schauen mit Interesse darauf. Sie können jederzeit ebenfalls spezielle Familienangebote durchführen, Materialien liegen bereit.
Markus Müller ist übrigens dennoch zufrieden mit der diesjährigen Sternsingeraktion im Seelsorgebereich An Bröl und Wiehl. Daran hätten sich nach wie vor viele Kinder beteiligt – längst nicht alle von ihnen sind Kommunionkinder. Viele werden auch durch regelmäßige Besuche von Müller in den Schulen auf die Aktion aufmerksam.
Und so kann der Pastoralreferent am Ende mitteilen, dass die Sternsinger im Seelsorgebereich An Bröl und Wiehl als vorläufiges Ergebnis insgesamt rund 45.000 Euro gesammelt haben. Und sie sind nur einige von vielen weiteren Sternsinger in ganz Oberberg, die ihre Spendenergebnisse in den nächsten Tagen und Wochen ebenfalls zusammenzählen werden.
Oberberg: Hier sind die Sternsinger am Wochenende unterwegs
Die Sternsinger in Engelskirchen bauen ihren Stand am Samstag, 11. Januar, von 10.30 bis 12.30 Uhr auf dem Edmund-Schiefeling-Platz und von 13.30 bis 15.30 Uhr auf dem Parkplatz am Steeg, Steeger Straße 7 auf. Besucherinnen und Besucher können sich dort den Segen abholen und spenden. Vor Ort gibt es für die Kinder im Alter von sechs bis 15 Jahren, die als Sternsinger dabei sein möchten, warme Getränke und Verpflegung. Ein Sternsinger-Kostümfundus der KJG ist vorhanden. Anmeldungen für die Aktion in Engelskirchen sind über die Internetseite kjg-engelskirchen.de möglich.
In der Kirche St. Franziskus in Gummersbach findet am kommenden Sonntag, 12. Januar, ab 11 Uhr eine Dankmesse für die und mit den Sternsingern statt. Auch dort gibt es den Segen.