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SchwimmkurseKreissportbund Oberberg zieht positive Zwischenbilanz seiner „Schwimmoffensive“

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Drei Erwachsene hocken mit erhobenen Daumen neben einem Schwimmbecken, in dem gerade eine Gruppe Kinder das Schwimmen lernt.

Mehr Kindern das Schwimmen beizubringen, ist das Ziel des Kreissportbundes. In Wildbergerhütte berichteten (hinten, v.l.) Rüdiger Gennies, Anja Lepperhoff und Hagen Jobi, wie die „Schwimmoffensive“ läuft.

Rund 30 Kinder haben in der letzten Ferienwoche im Lehrschwimmbecken in Reichshof-Wildbergerhütte an Schwimmkursen teilgenommen.

„Im Oberbergischen Kreis können knapp 80 Prozent der Kinder bei der Einschulung noch nicht schwimmen und bei zugewanderten Kindern sind es alarmierende 95 Prozent“, sagte Anja Lepperhoff, Geschäftsführerin des Kreissportbundes Oberberg (KSB), am Dienstag am Rande des Lehrschwimmbeckens der Reichshofer Regenbogenschule in Wildbergerhütte. Das Bad war in der letzten Ferienwoche für Vier- bis Siebenjährige geöffnet worden, um in dem auf 30 Grad aufgeheizten Wasser Schwimmen zu lernen. In drei Kursen hatten rund 30 Kinder daran teilgenommen, sieben von ihnen haben bereits das Seepferdchenabzeichen erworben.

Die problematische Situation der Schwimmfähigkeiten im Vorschulalter führte Lepperhoff nicht nur auf die Corona-Pandemie zurück, vielmehr seien es gesellschaftliche Entwicklungen wie die Schließung von Schwimmbädern und die berufliche Belastung von Eltern. Um diesem Prozess entgegenzuwirken, hatte der Kreissportbund vor zwei Jahren eine „Schwimmoffensive“ gestartet, die zunächst zum Ziel hatte, Fachpersonal auszubilden. Die Ergebnisse können sich sehen lassen.

75 Schwimmlehrerassistenten haben in Oberberg ihre Prüfung bestanden

Lepperhoff berichtete, dass bereits im ersten Jahr 75 Schwimmlehrerassistenten ihre Prüfung bestanden hätten, im letzten Jahr seien es weitere 50 gewesen. Zudem hätten 20 die Befähigung als Schwimmlehrer erworben. „Schwimmen zu lernen darf keine Frage des Geldes sein“, betonte die Geschäftsführerin. Daher biete der KSB die Unterrichtseinheiten zu einem Stundenpreis von 7,50 Euro an: „Kommerzielle Anbieter verlangen leicht das Zehnfache.“ Ein anhaltendes Problem sei jedoch die zur Verfügung stehende Wasserfläche. So war Reichshof in diesen Sommerferien die einzige Kommune im Oberbergischen, in der diese Schwimmkurse stattfinden konnten.

Lepperhoff appellierte an die anderen Kommunen im Kreis, dieses Projekt aktiv zu unterstützen. „Wir sind in der glücklichen Lage, drei Schwimmbäder – die Lehrbecken in Wildbergerhütte und Hunsheim sowie das Monte Mare in Eckenhagen – unterhalten zu können“, schilderte Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies. „Der Bedarf ist unbestritten vorhanden und deswegen unterstützen wir dieses Programm sehr gerne“, führte er aus und kündigte an, dass auch in den Herbstferien Schwimmkurse in Reichshof stattfinden können.

„Unser Ziel ist, dass jedes Kind spätestens bis zur Einschulung schwimmen können soll“, erklärte der KSB-Vorsitzende Hagen Jobi. Das biete den besten Schutz vor Badeunfällen und vor Ertrinken. Er dankte Gennies für sein Engagement: „Reichshof ist für uns von Anfang an ein wichtiger Partner gewesen.“ Erfreulich sei, dass inzwischen einige Kitas eine Wassergewöhnung anbieten. Weitere Informationen und Anmeldungen für das Herbstprogramm im Internet.