Denklingen – Der Kreis hat Bedenken, die Gemeinde selbst inzwischen nicht mehr. Teilen des zuständigen Reichshofer Bauausschusses war die Sache trotzdem nicht geheuer: Es geht um die Bleibelastung eines Grundstücks in Denklingen, auf dem die Erweiterung des dortigen DRK-Kindergartens Morgenstern gebaut werden soll.
Wegen Bleibelastung: Kreisverwaltung äußert Bedenken an Kitabau
Im Rahmen der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange hat die Abteilung Bodenschutz der Kreisverwaltung Bedenken gegen das Vorhaben angemeldet, weil eine „schädliche Bodenveränderung durch Blei“ vorliege.
Schon bei der Aufstellung des Bebauungsplanes 14 „Denklingen Asbach Park“, der jetzt für die Kita-Erweiterung geändert werden muss, waren vor bald 20 Jahren hohe Bleiwerte aufgefallen.
Zwei Untersuchungen 2003 und 2004 ergaben in einer Tiefe von bis zu 30 Zentimetern Werte von bis zu 900 Milligramm (mg) Blei pro Kilogramm Boden, deutlich mehr als der in der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV) genannte Prüfwert von 200 mg. Auch wurden die Vorsorgewerte der Verordnung von Blei, Nickel, Kupfer und Chrom überschritten.
Kita-Anbau in Denklingen: Kreis forderte neues Bodengutachten
Der Kreis forderte von der Gemeinde ein neues Bodengutachten. Das liegt jetzt vor und kommt und zu deutlich niedrigeren Ergebnissen. Danach liegt der Bleigehalt mit 136 mg deutlich unter dem Prüfwert der Bodenschutzverordnung.
Auch alle anderen geprüften Parameter lägen deutlich darunter. Die Wiederverwendung des Oberbodens auf dem Gelände sei ohne Einschränkungen möglich. Es hätten sich keine Hinweise auf schädliche Bodenveränderungen oder Gefährdungen ergeben, stellt das Gutachten fest.
Die früher hohen Konzentrationen erklärt Bauamtsleiterin Sarah Schmidt damit, dass man dort gemessen habe, wo der Kindergarten heute stehe. Die aktuellen Messungen seien auf dem neuen Bauplatz und der Freifläche erfolgt und die Werte dort niedriger.
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Trotzdem will die Gemeinde als Bauherr während der Bauphase sicherheitshalber weitere Bodenproben nehmen. Der Ausschuss war sich mit der Verwaltung einig, dass der Gesundheitsschutz der Kinder Vorrang haben müsse, und lies die Planänderung bei drei Enthaltungen der Grünen passieren.