Denklingen – „Wir liegen am liebsten vor der Lage“, sagt Dennis Doepp, Leiter des Unwettermeldekopfes im Denklinger Rathaus, der am Mittwochabend zur Steuerung der Reichshofer Feuerwehreinheiten während des Orkantiefs bereits seit 23 Uhr besetzt war. „So konnten wir in Ruhe den Meldekopf aufrüsten, ohne zuvor durch das Windfeld fahren zu müssen.“
Mit ihrem Unwettermeldekopf waren die Reichshofer in der Sturmnacht früh am Start – der Kreis hatte die Meldeköpfe eigentlich erst um 5 Uhr besetzen lassen. Die Entscheidung der Reichshofer erwies sich als vorteilhaft: Schon kurz nach Mitternacht musste die Einheit Mittelagger den ersten von insgesamt vier Einsätzen auf dem Autobahnzubringer in der Nähe des Sengelbuschkreisels fahren.
Meldeköpfe in jeder Kommune
Doepp erläutert, dass in jeder Kommune des Kreises entsprechend dem Unwetterkonzept Meldeköpfe gebildet werden, wenn die Kreisleitstelle aufgrund heranziehender Schlechtwetterlagen absehen kann, mit der Koordination einer Vielzahl von Einsätzen möglicherweise überfordert zu werden. „In diesem Fall steuert dann jede Kommune die Einsätze selbst“, erklärt er. Die Abwicklung von Unfällen oder Bränden bliebe jedoch in der Hand der Leitstelle.
Wehrführer Christoph Dick, der die Nacht ebenfalls im Rathaus verbracht hat, schildert, dass die Leitstelle nach der Meldung etwa eines umgestürzten Baums nicht mehr selbst alarmiere, sondern lediglich ein Fax mit der Angabe der Örtlichkeit an den jeweiligen Meldekopf schicke. Die Einsatzplanung werde dann vor Ort vorgenommen: „Wir müssen darauf achten, die Sicherheit des Gebietes für Notfälle aufrechtzuerhalten.“ Das geschehe im Bedarfsfall auch mit Unterstützung durch die Nachbarkommunen.
Feuerwehrleute im ehrenamtlichen Einsatz
Hans-Joachim Lepperhof ist der Verantwortliche für die Lagekarten. Er weiß genau, wo sich jede Einheit gerade befindet. Zudem notiert er deren Anzahl von Einsätzen, um sie nicht zu überlasten. Doepp betont, dass die Feuerwehrleute ihre Arbeit ehrenamtlich leisten.
Für die Kommunikation setzt der Meldekopf auf drei verschiedene Wege: E-Mail, Telefon und Funk. So sei sichergestellt, dass ein Kontakt auf jeden Fall zustande kommt. Als Funker sitzen im Nebenraum Carsten Selbach und Gerrit Doepp. Sie sorgen für eine ständige Verbindung mit der Kreisleitstelle und den Einheiten.
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Am Morgen nach der Sturmnacht gegen 10 Uhr resümiert der Leiter des Meldekopfes: „Wir hatten 25 Bäume und einen Unfall auf dem Zubringer, bei dem fünf Fahrzeuge vor einem Baum kollidiert sind. 71 Leute von vier der acht Reichshofer Einheiten waren an 17 Einsatzstellen. Besorgt schaut er auf die Wetterkarte: „Es ist gut möglich, dass wir den Meldekopf am Freitag wegen des nächsten Sturms wieder besetzen müssen.“