Die Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Denklingen geht mit neuen Tollitäten in die Session 2022/2023. „Wir sind megafroh, dass wir nach der Pandemie in alter Form durchstarten können“, sagte Vorsitzender Dennis Spexard jetzt bei der Vorstellung im Burghof. Mit Prinz Luca I. aus dem Hause Schnell, Bauer Sascha Selent und Jungfrau Michaela (Michael) Stentenbach hat die KG ein Dreigestirn komplett aus den Reihen der Burggarde.
Unter ihrem Motto „Ejal, wat och passeet, mir sin fess vereint. Ob jung, ob alt, ob jroß, ob klein – zusamme jon mir aufs Janze, denn uns Hätz schleiht danze“ lösen die Drei das Prinzenpaar Hansi Welter und Karolin Schmitz ab, das die Fahnen der KG während der Coronazeit hochgehalten hatte. Unterstützt werden sie von Saschas Frau Isabella als Prinzenführerin und der gesamten Burggarde als Hofstaat mit ihrem Kommandanten Manuel „Kalli“ Holschbach.
Endlich ist die lange Suche nach Tollitäten zu Ende gegangen
„Die KG hat lange nach Tollitäten gesucht“, schildert die 23-jährige Nümbrechterin Luca. Auf dem Oktoberfest in Vierbuchermühle habe sich dann spontan die Gruppe aus Hebemariechen und zwei Tanzoffizieren gebildet. „Das ist für uns eine einmalige Gelegenheit“, erzählt die Projektmanagerin bei der Deutschen Post. Den Nachwirkungen von Corona geschuldet, gebe es absehbar weniger Auftritte als in früheren Sessionen: „Und wir werden auf jeden Fall in der Burggarde mittanzen.“ Die junge Frau verrät: „Das Umziehen während der Veranstaltungen werden wir extra trainieren.“
„Es war überraschend für uns, dass der Vorstand während einer Probe mit dieser Idee auf uns zugekommen ist“, erzählt Sascha, doch schon nach kurzer Zeit habe er sich vorstellen können, die KG auf diese Weise zu repräsentieren. Der 39 Jahre alte Karosseriebaumeister aus Odenspiel hat nicht nur vor drei Jahren die Firma seines Vaters in Hermesdorf übernommen, sondern jetzt auch dessen Amt als Bauer, denn Herbert Selent war „der Deftige“ in der letzten Vor-Corona-Session 2019/2020: „Ich habe sein Kostüm aus dem Schrank gezogen und es passte wie angegossen.“
Das Dreigestirn ist fest im rheinischen Karneval verwurzelt
Jungfrau Michaela (34), Maschinenbauingenieur bei einem Automobilzulieferer in Attendorn, berichtet, dass er zunächst gezögert hat, da er derzeit sein Haus in Eiershagen saniert: „Aber dann habe ich mich entschieden, mit den beiden in die Session zu gehen.“ Alle drei sind fest im Karneval verwurzelt. Die beiden Männer tanzen seit rund 15 Jahren in der Burggarde, Luca erst seit drei Jahren in Denklingen, zuvor war sie in Ruppichteroth: „Ich tanze seit meinem sechsten Lebensjahr.“
Den Turbo hat das Dreigestirn bereits eingeschaltet: Nachdem es dem Vorstand in der vergangenen Woche zugesagt hat, haben die drei bereits die Kostümprobe hinter sich, das Mottolied getextet, den Orden gezeichnet und sogar schon beauftragt. Nun freuen sie sich auf die Sessionseröffnung am 6. November im Burghof und ihre Proklamation am 6. Januar 2023 im Nümbrechter Park-Hotel.