Denklingen – Was Anfang der 1980-er Jahre begann, ist nach wie vor ein Publikumsmagnet. Wolken und Regen waren an den beiden Pfingsttagen für hunderte Oberberger kein Hindernis, um sich auf dem Töpfermarkt in Denklingen umzuschauen. Wäre nicht Corona, hätte der Traditionsmarkt bereits im vergangenen Jahr sein 40-Jähriges feiern können. So aber fand diesmal, nach zweijähriger Pause, die 39. Auflage im Burghof und vor dem Reichshofer Rathaus statt.
Die dargebotene Keramik konnte noch so schön sein – für viele Besucher ist der Markt vor allem Anlass zum Treffen und Essen. In der Remise hatten die Karnevalisten der Denklinger Burggarde bereits seit Donnerstag Grill, Pommesfritteusen und Kuchenbüfett aufgebaut. Vor allem die Torten für den Nachmittagskaffee seien wichtig, betonte Hauptorganisatorin Heide Schwab. Jedes der Gardemitglieder musste jeweils drei Torten mitbringen – die insgesamt 130 Exemplare fanden schnell ihre Abnehmer.
„Einige haben ihr Handwerk aufgegeben“
Schwab ist Geschäftsführerin des Heimat- und Verschönerungsvereins, der den Markt seit vielen Jahren organisiert. Erst als im Februar klar war, dass die Veranstaltung in diesem Jahr wieder stattfinden soll, konnte sie mit den Planungen so richtig loslegen. „Es hat sich herausgestellt, dass Corona auch an den Keramikern nicht spurlos vorbeigegangen ist. Einige haben ihr Handwerk aufgegeben“, berichtete Schwab.
Der Verein reduzierte die Standmieten. Nach vier kurzfristigen Absagen waren immerhin noch 17 Aussteller nach Denklingen gekommen – zu Hoch-Zeiten vor vielen Jahren waren es mal mehr als 40.
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Viele Keramiker kamen aus der Region, doch auch Kunsthandwerker etwa aus Xanten und Bad Oeynhausen waren dabei. Aus Hückelhoven kam zum 14. Mal Roswitha Roder mit ihrem Lebensgefährten Jürgen Valley. Ihre verrückten Vögel, aber auch viele kleine Keramikblumen, haben einige Fans.
Eine der regelmäßigen Besucherinnen war Annemie Berzbach aus Homburg-Bröl, die sich fürs Gartenbeet einen großen Fliegenpilz kaufte. Den hatte Angelika Lohmar-Filthaut aus Altenkirchen mitgebracht – neben anderen dekorativen Plastiken: Die bunten, kugelrunden Figuren aus ihrer „Dicke“-Serie hätten sich inzwischen zu Sammlerobjekten gemausert, verriet Lohmar-Filthaut. Einen ganz anderen Stil präsentierte die studierte Keramik-Designerin Ruth Kirsch aus Krefeld. Ihre zarten Dosen mit Hörnern als Griffe erinnerten an Fabelwesen. Keramik kann also sogar die Fantasie beflügeln.