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Oberbergischer KreisMaskenmüdigkeit tritt ein

Lesezeit 2 Minuten
Masken dpa

Mundschutzmasken aus weißem Stoff liegen auf einem Transportwagen. 

Oberberg – Dass die Menschen ein Stück weit müde geworden sind, eine Mund- und Nasenbedeckung zu tragen, erlebt die Gummersbacher Gynäkologin Dr. Renate Krug-Peltier, die im Oberbergischen zugleich die Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung ist. „Wir merken das schon bei uns in der Praxis. Da wird diskutiert, wo es nichts zu diskutieren gibt. Man hat fast schon den Eindruck, als gäbe es nicht schon genug Tote“, sagt sie hörbar verärgert.

„Die Entwicklung der vergangenen Tage bedeutet für uns Alarmstufe Rot. Gerade jetzt ist das Tragen einer Maske erforderlich“, betont die Medizinerin. Die Ärzte im Oberbergischen seien „gut aufgestellt“, wie sie weiter erläutert. Jetzt komme es aber auch darauf an, dass die Bevölkerung mitmache.

Keine Gefälligkeitsatteste

Hinweise darauf, dass es Kollegen gebe, die ihren Patienten rein aus Gefälligkeit oder gegen einen entsprechenden Obolus ein Attest ausstellen, das sie vom Tragen der Maske befreit, kennt Krug-Peltier „nur aus Berichten in den Medien“, wie sie sagt. „So eine unsägliche Praxis wäre nicht zu tolerieren. Würde das bekannt, müssten wir dazwischen grätschen. Allerdings wäre das dann auch ein Fall für die Ärztekammer“. Aus Gesprächen im Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung, dem auch der Gummersbacher Lungenfacharzt Dr. Roland Balzer angehört, könne sie sagen, dass fast jeder Mensch eine Maske tragen könne. Es gebe nur wenige Erkrankungen, in denen man einen Patienten befreien könne.

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Dass es vor dem Ende der Schulferien vermehrt Anfragen von Eltern gegeben habe, die ihre Kinder vom Tragen einer Maske in der Schule befreien lassen wollten, kann der Gummersbacher Allgemeinmediziner und Mannschaftsarzt des VfL, Dr. Jochen Viebahn, nicht bestätigen. Es habe solche Gespräche zwar immer mal gegeben, jedoch seien diese eher selten. Auch Viebahn betont, dass das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes für ihn unabdingbar ist.

Ein großes Problem bei der weiteren Ausbreitung der Pandemie sieht er bei den vielen privaten Feiern. Es sei inzwischen nachgewiesen, dass es 15 Minuten brauche, ehe das Virus in abgeschlossenen Räumen von einer Person zur anderen übertragen werde. Feiern in abgeschlossenen Räumen seien dafür regelrecht prädestiniert.