Kommt jetzt die nächste Welle?Oberbergs Inzidenzwert nähert sich der 50
Oberberg – Sollte die Sieben-Tage-Inzidenz in den kommenden Tagen den Schwellenwert 50 überschreiten, werde in Oberberg die Gefährdungsstufe 2 mit weiteren Schutzmaßnahmen festgelegt, kündigte der Kreis am Mittwochmittag an. Da sah alles danach aus, dass die hohe Zahl der Neuinfektionen die rote Linie kreuzen wird: Nach 30 neuen Fällen stieg die Inzidenz um acht auf nun 47. Es gebe viele einzelne Infektionsherde, zitiert der Kreis seine Gesundheitsamtsleiterin Kaija Elvermann in einer Mitteilung: „Betroffen sind die unterschiedlichsten Bereiche unserer Gesellschaft.“
Neben Fällen in Schulen, Kitas und anderen Gemeinschaftseinrichtungen gebe es auch vermehrt Ansteckungen im privaten und beruflichen Umfeld. Auch im Bereich der Freizeit und im Vereinssport ließen sich Infektionsketten nachverfolgen. Die Gemeinschaftsgrundschule in Waldbröl-Hermesdorf ist da ein Beispiel von vielen: Nachdem zwei von einem Labor bestätigte Fälle erfasst worden sind (wir berichteten), gibt es nach Angaben des Kreises dort nun einen dritten Betroffenen.
Zahl der Neuinfizierten übersteig Zahl der Genesenen
Auch am Mittwoch überstieg die Zahl der neuen laborbestätigten Fälle die der Genesenen: 30 weitere Betroffene wurden erfasst, aber nur 20 aus der Quarantäne entlassen. So summierte sich die Zahl der Fälle auf 179. Allein in Gummersbach kamen elf neue hinzu. Sieben der Neuinfizierungen im Kreis sind nach Informationen dieser Zeitung offenbar auf eine mehrtägige Baptisten-Hochzeit vom 9. bis 11. Oktober in Altenkirchen zurückzuführen.
Das könnte Sie auch interessieren:
Dort hatte nach Angaben des Landkreises Altenkirchen ein Brautpaar mit mehr als 250 Gästen gefeiert, von denen mehr als 90 aus den Nachbarkreisen angereist sein sollen. Insgesamt sollen sich bei dieser Hochzeit rund 100 Gäste mit dem Coronavirus infiziert haben. In welchen Kommunen die betroffenen Oberberger leben, ist derzeit nicht bekannt. Höhepunkt der Feiern war ein Traugottesdienst am 10. Oktober.
Keine Gedenkfeiern zum Volkstrauertag
Von den 179 Betroffenen werden derzeit zehn Infizierte im Krankenhaus behandelt. Neben den laborbestätigten Fällen befinden sich 517 Kontaktpersonen ersten Grades in Quarantäne (+10), 15 Kontakte zweiten Grades in vorsorglicher häuslicher Isolation (+/-0). Kreisdirektor Klaus Grootens appelliert angesichts der steigenden Fallzahlen an die Eigenverantwortung der Bürger: Es gelte, Kontakte nach Möglichkeit zu reduzieren und abzuwägen, welche Treffen wirklich stattfinden müssen.
Die Stadt Gummersbach will dazu beitragen: Sie teilt mit, dass in den Stadtteilen keine Gedenkfeiern zum Volkstrauertag stattfinden werden. Stattdessen werde Bürgermeister Frank Helmenstein im Stillen einen Kranz niederlegen. Auf Kreisebene will jedoch der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge eine zentrale Gedenkveranstaltung am Volkstrauertag, 11.30 Uhr, auf dem Hauptfriedhof in Bergneustadt, Oststraße, durchführen.