AboAbonnieren

Impfstopp auch in OberbergKlinikum sagt alle Termine ab

Lesezeit 2 Minuten

Wertvoller und selten: Auch in Oberberg kommt kaum noch Impfstoff an. Nur für Zweitimpfungen gibt es eine Ausnahme.

Oberberg – Die Nachricht vom Impfstopp in Krankenhäusern in Nordrhein-Westfalen erreichte in der Nacht zum Mittwoch auch das Oberbergische. Da sei nämlich Mail aus dem NRW-Gesundheitsministerium gekommen, berichtet Angela Altz. „Am Morgen habe ich dann gleich mit dem Leiter unseres hausinternen Impfzentrums, Dr. Roland Adelmann, gesprochen und wir haben erstmal alle Termine abgesagt“, sagt die Sprecherin des Klinikums Oberberg.

Termine erst ab dem 8. Februar

Nicht nur in den Krankenhäusern herrscht Unklarheit, sondern auch im Impfzentrum des Kreises. Dort werden Über-80-Jährige nun erst ab dem 8. Februar geimpft. Die Einladungen an diese Personengruppe wurden bereits zu Wochenbeginn versandt, vor Bekanntwerden des neuen Öffnungstermins.

Der medizinische Leiter Dr. Johannes Schlechtingen bestätigte, dass auch die mobilen Teams in den Altenheimen ab sofort keine Impfungen mehr durchführen können. Mit einer Ausnahme: „Für die vorgesehenen Zweitimpfungen hat man uns weiter Impfstoff zugesagt.“

Weniger als ein Drittel der Erstimpfungen steht noch aus

Trotzdem ärgerlich für Schlechtingen, denn: „Ende der Woche, spätestens aber Anfang nächster Woche wären wir mit der ersten Impfrunde durchgewesen.“ Weniger als ein Drittel der Erstimpfungen stehe noch aus. Selbst in zuvor betroffenen Häusern vor allem in Waldbröl hätten die Impfungen schon begonnen. Jetzt müssen man warten.

Verunsicherung im Klinikum ist groß

Auch die Verunsicherung im Klinikum ist groß. Dort hatten sich 1400 der 2800 Beschäftigten zur Impfung schon angemeldet. Im Fünf-Minuten-Takt sollten sie durch das hauseigene Impfzentrum in einer zurzeit ungenutzten Station der Kinderpsychiatrie in Gummersbach geschleust werden. Organisiert worden war das unter der Leitung von Adelmann, sonst Chefarzt und Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. Deshalb ärgert sich Altz: „Da steckte einiges Aufwand hinter. Und das war jetzt alles umsonst.“

Hausärzte

Die erneute Forderung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein nach einer frühzeitigen Impfung für niedergelassene Ärzte und deren Praxispersonal könne sie nur untermauern, sagt die Kreisvorsitzende in Oberberg, Dr. Renate Krug-Peltier. Die Kassenärzte in der Region seien für 90 Prozent der ambulanten Versorgung verantwortlich. Daher sei es sinnvoll die Impfungen, der betroffenen Kolleginnen und Kollegen früher als geplant vorzunehmen. (ar)

Vor allem herrsche im Klinikum Unklarheit darüber, ob es wie angekündigt am 1. Februar wirklich wieder Impfstoff – auch und vor allem bei dem Personal, das täglich mit den Covid-19-Patienten in Berührung kommt.

Das könnte Sie auch interessieren:

Stand Mittwoch waren das laut Altz in Gummersbach drei Patienten auf der Intensivstation und 19 weitere auf den dafür eingerichteten Infektionsstationen. In Waldbröl gab es ebenfalls drei Intensivpatienten und acht weitere auf der isolierten Station.