Telefonsprechstunde in OberbergDrei Kardiologen standen Rede und Antwort
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Oberberg – Was hat es mit diesem bestimmten Schmerz auf sich? Kann ich meine Medikamente umstellen? Und vor allem: Verkraftet mein Herz eine Corona-Schutzimpfung? Diese und viele weitere Fragen haben am Mittwoch in unserer Zeitungsredaktion drei Experten beantwortet.
Die Telefone blieben kaum still, als die oberbergischen Kardiologen Dr. Michael Marx, Privatdozent Dr. Michael Petzsch und Gisbert Michael Ebenhardt eineinhalb Stunden lang für die etwas andere Sprechstunde zur Verfügung standen. Unsere Zeitung hatte gemeinsam mit der Herzstiftung dazu eingeladen.
Broschüre
Jede Menge Fragen zum Thema „Das schwache Herz“ werden in einem gleichnamigen Heft beantwortet, das die Deutsche Herzstiftung zu den diesjährigen Herzwochen herausgegeben hat. Die 180 Seiten starke Broschüre im DIN-A4-Format über Diagnose und Therapie der Herzinsuffizienz kann postalisch bestellt werden bei: Deutsche Herzstiftung e.V., Bockenheimer Landstraße 94–96, 60323 Frankfurt/Main, oder telefonisch unter der Nummer (069) 95 51 28-0. (ag)
Ferndiagnosen konnten die Ärzte natürlich nicht stellen, aber zumindest einige Fragen beantworten und Sorgen zerstreuen – speziell zum oft nachgefragten Thema Corona-Impfung. So hatte sich eine Dame, Mitte 70, die nach einem Hinterwandinfarkt und einer schwerwiegenden Funktionsstörung des Herzmuskels mehrere Medikamente einnehmen muss und zudem an weiteren Erkrankungen leidet, erkundigt, ob eine Impfung gegen das Coronavirus für sie ratsam ist. Bislang gehe sie davon aus, dass sie wegen der Erkrankungen durch eine Impfung noch mehr gefährdet sei.
Die Frage nach der Schutzimpfung beschäftigte auch einen Morsbacher: „Ist die bei Herzklappen-Patienten zu empfehlen? Welcher der drei Impfstoffe wird empfohlen?“
Die Bedenken der Anrufer fingen Dr. Michael Marx, der in Gummersbach eine Praxis hat, und seine beiden Kollegen auf. Grundsätzlich gelte, dass sich besonders Herz-Patienten – die ja zur Risikogruppe gehören – gegen das Coronavirus impfen lassen sollten. Jedoch sollte zuvor stets ärztlicher Rat hinzugezogen werden, sagt Dr. Marx: „Es ist wichtig zu prüfen, ob ein Infekt oder ein akutes Problem vorliegt, was zu Komplikationen führen könnte.“
Welcher der neu entwickelten Corona-Impfstoffe am besten für Herzpatienten geeignet ist – da wollte sich keiner der drei Mediziner festlegen. Zumindest gebe es keinen, der potenziell gefährlich für Herzpatienten sei.
Neben Corona beschäftigten die Anrufer individuelle Herz-Probleme: Da ging es sowohl um medikamentöse Behandlungen wie auch um Operationsmethoden und ganz konkrete Leiden. Nachdem viele Herzpatienten den Arztbesuch zu Beginn der Pandemie aufgeschoben hatten, warb Kardiologe Ebenhardt dafür, auch in Pandemie-Zeiten regelmäßig zur Kontrolle zu gehen: Einmal pro Quartal sollten Herzpatienten ihren Hausarzt aufsuchen, jedes halbe Jahr einen Facharzt. Dass es schwierig ist, einen Termin bei einem Kardiologen zu erhalten, spiegelten auch die Anrufe wider.
Tatsächlich vergeben Kardiologen für Routine-Untersuchungen jetzt schon Termine erst für Januar 2022, bedauert Dr. Michael Petzsch, Chefarzt am Kreiskrankenhaus Waldbröl. Nur Notfälle bekommen schnelle Termine.