Im „Haus der Kunst“ eröffnet am Sonntag (3. November) eine Schau mit Arbeiten des 75 Jahre alten Nümbrechters und Porträts bekannter Menschen.
Neue Ausstellung in NümbrechtGerd van Rijn, ein Fotograf mit Blick für das Einzigartige
Gerd van Rijn hat die Großen aus Literatur, Film und Politik porträtiert. Seine Fotografien zeigen einen ernst blickenden Willy Brandt, die französische Schauspielerin Jeanne Moreau, den Regisseur Francis Ford Coppola und den Autoren Michael Ende. Die Porträtierten haben sich ihm geöffnet, er durfte sie mit kleinen Details in Szene setzen. Nur dann, so erzählt der 75-Jährige, wenn jemand dieses Vertrauen nicht zu ihm fassen konnte, entstanden Fotos, die zwar auch funktionierten, denen aber das Herz fehlte. Aber das war selten der Fall.
Gerd van Rijn hat auch die Stille der Bretagne eingefangen, hielt für seine Abschlussarbeit 1980 an der Essener Folkwangschule die Schönheit der Isle of Skye fest. Seine Landschaften und Porträts waren in 45 Jahren unter anderem im FAZ-Magazin zu sehen, im Stern oder in der Zeitschrift Natur.
Schon als kleiner Junge hat die Fotografie den Nümbrechter fasziniert
Nun zeigt der Nümbrechter auf Einladung des Kunstvereins Nümbrecht im Haus der Kunst unter dem Titel „Und alles nur analog“ einen Querschnitt seines Schaffens. Am Sonntag wird eine Ausstellung eröffnet, die in etwa ein Fünftel seines Werkes umfasst und die in einer besonderen Fotografie ihren Ursprung findet.
Alles zum Thema Technische Hochschule Köln
- TH Köln Förderpreise für die Semesterbesten am Campus Gummersbach
- Besuch des neuen Standorts in Poll Kölns Schwarze Bibliothek lädt zu Einweihungsfeier – Finanzielle Lage immer noch fragil
- Höhlenerlebniszentrum So plant Engelskirchen den neuen Tourismus-Hotspot
- Mobilitätskonzept des Kreises Fahrrad auf Strecken bis zehn Kilometer eine Alternative
- Auszeichnung Gummersbacher Studierende haben Navigation für neurodivergente Personen entwickelt
- Autonomes Fahren Gummersbacher forschen an KI-Sensoren für den Motorsport
- Zeichen der Nachhaltigkeit Erster Bergischer Ressourcentag fand auf Metabolon in Lindlar statt
So berichtet Gerd van Rijn, sein Onkel Gustav, ein Hobbyfotograf, habe ihn als kleinen Jungen porträtiert. Der Onkel vergrößerte das Bild - der etwa Fünfjährige war so fasziniert von der Schärfe und den Details, dass er das Bild immer wieder anschauen wollte. „Meine Mutter hat es schließlich an sich genommen, damit ich es nicht beschädige“, blickt der Fotograf, aufgewachsen in Essen, lächelnd zurück.
Erlernt hat der Fotograf einst den Beruf eines Buchbinders
In der Lehre zum Buchbinder kam er als junger Mann mit Fotomagazinen in Berührung, die er zu Jahresbänden zusammenfügen sollte. Das Interesse an der Fotografie war da schon da, denn er hatte 1964 zur Konfirmation eine Kodak Instamatic bekommen, die zwei Einstellungen hatte: „Sonnig“ oder „Bewölkt“.
Nun wurde es also konkreter mit der Fotografie, der Onkel unterstützte ihn Mitte der 1960er mit einem Geschenk: „Ich bekam seine Fotomagazine aus den Jahren 1949 bis 62.“ Bei Professor Willi Fleckhaus an der Folkwang-Schule machte Gerd van Rijn seinen Abschluss und etablierte sich als freiberuflicher Fotograf, mit Humor und Blick für Details. Ab 1994 Jahre war Gerd van Rijn an der heutigen TH Köln als Professor für Fotografische Bildgestaltung und Audiovision tätig.
In München Anfang der 1980er gab ihm Francis Ford Coppola exakt sechs Minuten Zeit für das Porträt. Willy Brandt nötigte ihm 1985 vor dem Fotografieren einen Riesenrespekt ab, entpuppte sich beim Termin aber als sehr nahbar. Komponist Harold Faltermayer, der durch Filmmusik bekannt wurde und aus München stammt, erhielt als Bilddetail eine blau-weiße bayrische Spitztüte voller Popcorn zu seinen Füßen. Es gibt viele Geschichten zu all den Fotos, die der Fotograf gerne erzählt, während er durch seine Magazinveröffentlichungen blättert und von denen er sicherlich auch zur Vernissage berichtet.
Die Öffnungszeiten der Schau in Nümbrecht
Die Arbeiten des Nümbrechter Fotografen Gerd van Rijn sind von Sonntag, 3. November, 15 Uhr, an bis zum 1. Dezember im Nümbrechter „Haus der Kunst“, Jakob-Engels-Straße 2, zu sehen. Freier Eintritt. Öffnungszeiten sind donnerstags 16 bis 18 Uhr, samstags und sonntags 14 bis 17 Uhr.