Zwei Container beherbergen in Morsbach-Holpe eine moderne Heizung, das Herzstück des ersten Versorgungsnetzes mit Nahwärme in der Gemeinde.
Pellet-HeizungGemeinde Morsbach knüpft in Holpe das erste Netz für Nahwärme
In der Morsbacher Ortschaft Holpe sind zwei Container angeliefert worden – das Herzstück des ersten Nahwärmenetzes in der Gemeinde. Behutsam setzt Kranwagenfahrer Christian Haag die beiden sechs Meter langen Behälter auf die vorbereiteten Fundamente hinter der Fahrzeughalle des Feuerwehrgerätehauses.
Neue Anlage in Morsbach versorgt die Feuerwehr und die benachbarte Kindertagesstätte
Zukünftig soll die darin installierte Heizungsanlage sowohl die Feuerwehrgebäude als auch die benachbarte Johanniter-Kita mit Wärme versorgen. In einem Container befindet sich eine Pelletheizung mit einer Leistung von 55 Kilowatt, im anderen das Lager für maximal 15 Tonnen Pellets.
Anlage ist fernüberwacht Philip Buchen, Geschäftsführer der Wissener Heizungsfirma Gerhard Buchen, schildert, dass die neue Heizung problemlos die bisherigen, etwa 25 Jahre alten Ölheizungen in den Immobilien ersetzen kann. Zusätzlich sei der Platz für eine zweite Heizung in gleicher Größe vorbereitet, um ein mögliches Neubaugebiet in unmittelbarer Nachbarschaft ebenfalls zu versorgen.
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Neue Heizungsanlage in Morsbach-Holpe wird aus der Ferne überwacht
Buchen betont den Vorteil von Pellets: „Aktuell ist dieser Rohstoff nur halb so teuer wie Heizöl und zudem 100-prozentig regenerativ.“ Er rechnet vor, dass bei der Verbrennung von einer Tonne Pellets lediglich zehn Kilogramm Asche entstehen. Aufgrund der Nachwärme beim Verbrennungsprozess sei der Pufferspeicher mit 3000 Litern Inhalt besonders groß ausgelegt, auch ausreichend für einen späteren Einbau der zweiten Heizung.
Als Vorteil gibt er zudem an, dass die Heizung fernüberwacht ist und so auf Störungen sofort reagiert werden kann. Die Überwachung meldet jedoch nicht nur Ausfälle, sondern auch den Füllstand im Pelletbunker. Im Sommer kann die neue Heizung außer Betrieb bleiben, da beide Gebäude über eine dezentrale Brauchwasserversorgung verfügen.
Florian Stausberg und Daniel Schulz von der Tiefbau-Abteilung der Gemeinde sehen einen großen Vorteil durch die von den Immobilien abgesetzte Platzierung der Heizung in den Containern: „So haben wir keinerlei Einschränkungen durch den Brandschutz.“ Die Gesamtkosten der Anlage betragen rund 360.000 Euro bei einer Förderung von gut 100.000 Euro durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle für den Austausch der alten Ölheizungen.
Die Tiefbauarbeiten wurden im vergangenen Jahr bei der Gestaltung der Außenanlagen nach dem Umbau des Feuerwehrgerätehauses ausgeführt. Derzeit werden die Ölheizungen demontiert und die neue Anlage wird an die Gebäude angeschlossen. Zu Beginn der Heizperiode soll die Anlage dann erstmals in Betrieb gehen.