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Mobilitätskonzept des KreisesFahrrad auf Strecken bis zehn Kilometer eine Alternative

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Der Kreisentwicklungsausschuss informiert sich auf Metabolon über die Forschungsvorhaben in der Halle 4. Tanja Hag von der TH Köln erläuterte die Projekte.

Der Kreisentwicklungsausschuss informiert sich auf Metabolon über die Forschungsvorhaben in der Halle 4. Tanja Hag von der TH Köln erläuterte die Projekte.

Der aktuelle Stand des Mobilitätskonzeptes für den Kreis wurde im jüngsten Kreisentwicklungsausschuss vorgestellt, der auf Metabolon tagte.

Auf dem Standort Metabolon des Entsorgungszentrum Leppe tagte jetzt der Kreisentwicklungsausschuss. Vor der Sitzung informierten sich die Politiker über die Forschungen zur Kreislaufwirtschaft mit dem Schwerpunkt Pyrolyse in der Forschungshalle 4.

Unter Tagesordnungspunkt 2 stellte Lennart Bruhn von der Planungsgesellschaft „BüroStadtverkehr“ den aktuellen Stand des Mobilitätskonzeptes vor. Zuvor hatte Dezernent Frank Herhaus berichtet, dass man im letzten Drittel angekommen sei und das fertige Konzept im ersten Quartal 2025 vorgestellt werde. Ziel seien umsetzbare Maßnahmen und „kein Wolken-Kuckucksheim“. Es gebe Schnittmengen zwischen den kommunalen Mobilitätskonzepten, aber auch deutliche Unterschiede, die unter anderem durch unterschiedliche Zuständigkeiten begründet seien. Ein Thema, bei dem der Kreis beispielsweise nicht aktiv werde, sei die Parkraumbewirtschaftung in den Kommunen.

Bestands- und Potenzialanalyse mit Befragung der Bürger

Durchgeführt hat das Unternehmen eine Grundlagenermittlung und Bestandsanalyse, zu der auch eine Haushaltsbefragung und Online-Beteiligung im Jahr 2023 gehörten. Die Potenzialanalyse sei ebenso erfolgt wie die Erarbeitung eines Leitbildes und von Mobilitätszielen. Wie soll Mobilität in Zukunft gestaltet werden? Was ist gewollt, welche Themen vor Ort sind wichtig? Das waren die zentralen Fragestellungen dabei. Daraus wurden Handlungsfelder und Maßnahmenvorschläge abgeleitet. Was muss verbessert werden, was wäre wünschenswert, was lässt sich umsetzen, seien dabei die Fragestellungen, erläuterte Bruhn.

In der Potenzialanalyse hatte sich ergeben, dass die meisten der Strecken bis zehn Kilometer Länge, die mit dem Auto zurückgelegt würden, Wege zur Arbeit seien (27 Prozent). 18 Prozent entfielen auf Einkaufen, 13 Prozent waren Freizeitverkehr, zehn Prozent dienten Holen und Bringen (Stichwort Elterntaxi).

Bei sehr kurzen Strecken gibt es ein hohes Potenzial für den Umstieg aufs Rad

Bei sehr kurzen Strecken bis 2,5 Kilometern gebe es ein hohes Potenzial, den motorisierten Individualverkehr auf den Radverkehr zu verlagern, bei Wegen bis fünf Kilometer sei das Potenzial hoch, bis zehn Kilometer mittel. Die Verbesserung der Radwege-Infrastruktur sei ein Schlüssel zum Umstieg auf das Fahrrad, sei aber hauptsächlich ein kommunales Aufgabengebiet. Bei Strecken wie etwa von Gummersbach nach Marienheide oder nach Engelskirchen, Wiehl oder Bergneustadt sieht das Konzept ein hohes Verlagerungspotenzial auf den öffentlichen Personennahverkehr, da es ein Pendleraufkommen von mehr als 2000 pro Tag gebe. Im fertigen Konzept sollen Bewertungskriterien, Ziele, Umsetzungsschritte, Wirkung, Priorisierung, Kosten und Umsetzungsdauer der Maßnahmen dargelegt werden.