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Kann KI Kanäle kontrollieren?

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Die Preisträger, eingerahmt von Aggerverbands-Vorstand Prof. Dr. Lothar Scheuer (l.) und Verbandsrats-Vorsitzendem Ulrich Stücker: die diesjährigen Preisträger Sven Vollberg (2.v.l.) und Moritz Wurm. Der Preis ist mit je 600 Euro dotiert.

Gummersbach – Kann Künstliche Intelligenz (KI) verlässlich feststellen, wo unsere Abwasserkanäle in einem schlechten Zustand sind – und im Falle eines Falles Alarm schlagen? Und wie könnte man wohl gewährleisten, dass ein Computer anhand von Geräuschen, die unter Wasser an der Staumauer einer Talsperre aufgenommen und analysiert werden, weiß, was dort gerade passiert – und wiederum im Falle eines Falles Alarm schlagen? Das sind – sehr stark vereinfacht – Fragen, auf die die Studenten Sven Vollberg (32) und Marvin Wurm (26) in ihren Bachelor-Arbeiten, die sie an der Technischen Hochschule Köln, Campus Gummersbach geschrieben haben, Antworten gefunden haben.

Das gelang beiden so umfassend, dass der Aggerverband ihnen seinen diesjährigen Förderpreis, den er zusammen mit dem Campus Gummersbach auslobt, zuerkannte. Den Preis sollten sie als Wertschätzung ihrer Leistungen verstehen, sagte Prof. Dr. Christian Kohls, Dekan der Fachhochschule Köln, Campus Gummersbach, bei der digitalen Preisverleihung. Beide Studien seien Beispiele für Arbeiten, die man nicht nur dem Professor abgibt, sondern die darüber hinaus einen gesellschaftlichen Nutzen haben und wirtschaftlich verwertet werden können.

Prof. Dr. Lothar Scheuer, Vorstand des Aggerverbandes, stellte die Förderpreisverleihung in einen Zusammenhang mit dem Internationalen Weltwassertag am 22. März, der sich in diesem Jahr insbesondere ums Grundwasser dreht. Ulrich Stücker, Vorsitzender des Verbandsrates, sagte, er sei froh, dass es Leute wie die beiden Preisträger gibt. „Bleiben Sie der Region verhaftet!“ Denn guter Nachwuchs sei extrem wichtig.

Sven Vollberg hat parallel zu seinem Studium der Ingenieurwissenschaften als studentische Hilfskraft bei den Stadtentwässerungsbetrieben (StEB) Köln gearbeitet. Insofern lag das Thema seiner Arbeit, „Künstliche Intelligenz in der Zustandserfassung und -beurteilung von Schäden in Abwasserkanälen“, nahe. Die StEB ist zuständig für das 2400 Kilometer lange öffentliche Kanalnetz in der Domstadt.

Die Arbeit von Informatikstudent Moritz Wurm trägt den Titel „Überblick und Vergleich von Methoden zur Generierung synthetischer Daten für industrielle Anwendungszwecke“. In diesem Zusammenhang wird zum Beispiel die Frage vom Anfang behandelt – die mit der Staumauer. Betreuer Prof. Dr. Thomas Bartz-Beielstein vom Campus Gummersbach sagte bei der Preisverleihung, diese Bachelor-Arbeit liege auf dem Niveau einer Master-Arbeit.