Gummersbach – Das Deutsch der Medieninformatiker ist durchaus etwas vom Englischen unterwandert – und so hießen die beiden Fachvorträge, die Ausstellung mit elf Infoständen und Filmvorführungen zusammengefasst schlicht „Showcase“.
Dieser Showcase fand jetzt zum wiederholten Mal statt, und er hat gleich mehrere Intentionen, wie Edgar Gellert, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Gummersbacher Campus der Technischen Hochschule Köln (TH), erläutert: „Hier können die Studierenden ihren Kommilitonen, vor allem aus den jüngeren Semestern, zeigen, woran sie gerade arbeiten. „ Aber auch die Besucher von außerhalb seien gerne eingeladen, die Ideen der Studenten kennenzulernen.
Eine dieser Ideen, die das Programmieren eng mit sozialer Verantwortung verknüpft, hat einen der Organisatoren des Tages, Professor Christian Noss von der Fakultät für Informatik und Ingenieurwissenschaften, ziemlich beeindruckt. „Toll sind die Ideen alle“, sagt der Dozent. Doch der Ansatz von Tobias Gerstenberg und Manuel Michels zeige, dass sich Informatik prima damit verbinden lässt, die Welt auch ein bisschen besser zu machen.
Die Studenten aus dem siebten Semester haben eine App entwickelt, die genutzt werden kann, um den Tafeln Lebensmittel zu spenden. „Es fängt damit an, dass mein Kühlschrank weiß, dass ich Lebensmittel übrig habe. Weiter geht es mit der Organisation der Abholung und der Angabe des Ortes, wo die Lebensmittel sich befinden“, erklären die angehenden Medieninformatiker. Würde die App irgendwann Teil der realen Welt, außerhalb der TH, könnte sie die Arbeit der Tafeln sehr erleichtern. „Da eine grundsätzliche Problemstellung oft sehr viele weitere Fragen aufwirft, ist der Weg in die Praxis leider meistens sehr weit“, sagt Noss. Das Klischee des Tag und Nacht Kaffee trinkenden Informatikers war Grundlage der Idee von René Honnen, Vanakh Chea und Alexander Thürling: Sie ergänzten die Idee des intelligenten Hauses, in dem Licht und Heizung per Mobiltelefon gesteuert werden können, um die Kaffeemaschine.
Medieninformatiker erleichtern den Alltag
Über eine Internetseite kann die Maschine von überall auf der Welt gesteuert werden. Damit es keine Überschwemmung in der Küche gibt, haben die drei einen Sensor eingebaut, der erkennt, ob der Kaffee in eine Tasse fließen kann. „Alle Studierenden lieben doch Kaffee“, meinen sie lachend – und tatsächlich war ihr Stand umlagert, auf den Displays vieler Telefone baute sich die Internetseite auf.
„Medieninformatiker entwerfen gebrauchstaugliche Dinge, die den Alltag erleichtern sollen“, sagt Professor Noss und ergänzt: „Derzeit haben Medieninformatiker beste Berufsaussichten. Manche unserer Absolventen hatten schon während ihrer Zeit hier erste Jobangebote.“