Ein 35 Jahre alter Mann aus Gummersbach steht seit Mittwoch vor dem Kölner Landgericht. Er ist wegen Totschlags angeklagt.
Stich ins HerzLandgericht Köln verhandelt blutiges Tötungsdelikt in Marienheide
Ein 35 Jahre alter Mann aus Gummersbach wird seit Mittwoch vor dem Kölner Landgericht beschuldigt, „einen Menschen getötet zu haben, ohne Mörder zu sein“ – so jedenfalls heißt es in der juristischen Fachsprache, wenn ein Totschlag angeklagt ist. Am Morgen des 14. August 2022 soll der damals 34-Jährige in Marienheide den neuen Partner seiner Ex-Freundin – mit der er ein gemeinsames Kind hat – mit einem Schraubendreher attackiert haben.
Laut Anklageschrift hat der Mann bei dem Vorfall auf der Moosbergstraße mit dem ungefähr 17,5 Zentimeter langen Werkzeug auf den Geschädigten eingestochen und ihn so schwer verletzt haben, dass er wenig später an seinen Verletzungen verstarb. Bei der körperlichen Auseinandersetzung fügte er dem Opfer demnach sechs Stiche zu, darunter einen in das Herz, sagte der Staatsanwalt.
Opfer kollabierte wegen seiner schweren Verletzungen
Dem Geschädigten sei es daraufhin zwar noch gelungen, dem Angeklagten den Schraubendreher zu entwinden und ihm einen Stich in den Rücken zu versetzen. Dennoch sei das Opfer wenig später aufgrund seiner schweren Verletzungen kollabiert und danach nicht mehr zu Bewusstsein gekommen. Im Kreiskrankenhaus Gummersbach wurde noch um das Leben des Mannes gekämpft – so wurde er fortlaufend reanimiert und schließlich notoperiert, jedoch vergeblich.
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Nach der Anklageverlesung wurde die Verhandlung auch schon wieder vertagt. Verteidiger Bernhard Scholz kündigte für den nächsten Verhandlungstermin eine Einlassung seines Mandanten an. „Dabei wird es sich um ein weitgehendes Geständnis handeln“, sagte Scholz.
Im Gespräch mit dieser Zeitung erklärte Scholz am Rande des Prozessauftakts, dass auch der 35-jährige Angeklagte selbst nach der blutigen Auseinandersetzung auf der Intensivstation gelegen habe. Er sei durch den Stich in den Rücken schwer verletzt worden. Sein Mandant habe während der Tat unter dem aufputschenden Einfluss von Amphetamin gestanden. Als Motiv für den Angriff nannte Scholz Eifersucht. Scholz sagte weiter, dass sein Mandant dem späteren Opfer vielleicht nur eine „Abreibung“ verpassen, ihn aber nicht töten wollte.
Der Prozess wird Anfang März fortgesetzt.