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KommentarNächste und übernächste Generation werden für das Kreishaus Oberberg die Zeche zahlen

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Blick auf das oberbergische Kreishaus in Gummersbach.

Blick auf das oberbergische Kreishaus in Gummersbach.

Der Oberbergische Kreis will mit fast 93 Millionen Euro den Kreishausanbau finanzieren. Unser Redakteur Andreas Arnold sieht das kritisch. 

Nun liegen die Pläne und Kosten für das „kleine Kreishaus“ auf dem Tisch. Bei 93 Millionen Euro Baukosten für eine abgespeckte Lösung mussten selbst altgediente Politiker wie Ina Albowitz-Freytag schlucken. Dabei hat sie im Bundestag über ganz andere Beträge mitentschieden.

Ja, die neuen Büros und Arbeitsplätze, die am Mittwochabend auf bunten Bildern gezeigt wurden, sind modern und zeitgemäß. Und ja, ein Jugendamt kann nicht auf fünf Standorte im Stadtgebiet von Gummersbach verteilt sein. Doch dafür braucht es keinen 93 Millionen Euro teuren Neubau. Das geht, ohne Baufachmann zu sein, auch wesentlich billiger. Denn über dem ganzen Vorhaben steht vor allem eine Frage: Passt so ein Bauvorhaben noch in die Zeit? Ganz ehrlich – Nein!

Unser Land hat im Augenblick ganz andere Probleme und Aufgaben.   Kämmerer und CDU-Landratskandidat Klaus Grootens will den Griff in die Pensionskasse zur Finanzierung des neuen Glaspalastes als großes Entgegenkommen für die Kommunen und Bürger im Kreis verstanden wissen. In den Rathäusern sieht man das aktuell noch anders, weshalb das Thema kommende Woche Thema einer Sitzung der oberbergischen Bürgermeister ist.

Der Griff in die Pensionskasse hat gewiss den Charme, dass auf den ersten Blick keine Zinsen einfallen. Aber: Es wird auch Geld abgeschmolzen, das Guthabenzinsen gebracht hätte. Wie viel das in der Summe wären, kann Grootens nicht beantworten.

So oder so hat man aber schon jetzt den Eindruck, dass sich die CDU-geführte Verwaltung ihrer Sache sicher ist und auf die bewährte Mehrheitsfraktion baut. Und weil die mit Blick auf die Kommunalwahlen ab Herbst nicht mehr als sicher gilt, will man offenbar das kleine Kreishaus noch durchboxen. Und das am Ende für den Preis, dass die nächste und übernächste Generation die Zeche zahlen werden.