Am Gummersbacher Campus der Technischen Hochschule forschen seit Mittwoch nicht nur Studenten, sondern auch über 500 Kindergartenkinder.
Cola-Explosion im HörsaalKleine Forscher erobern den Gummersbacher Campus
Wieso ist der Himmel eigentlich blau und warum donnert es immer erst nach dem Blitz? Weshalb ziehen sich manche Metalle an und andere eben nicht? Und warum schimmern Seifenblasen in den unterschiedlichsten Farben? Diesen und vielen anderen Fragen gehen seit Mittwoch über 500 Kindergartenkinder auf dem Gummersbacher Campus der TH Köln gehörig auf den Grund.
Nach vier Jahren Pause machen nun 13 Kitas mit
Ausgerüstet mit weißen Mini-Kitteln, Schutzbrillen und jeder Menge Neugier besuchen die Kleinen die Veranstaltung „Mint für Minis“. Das gemeinsame Format von Stadt, Technischer Hochschule, der Stadtteilkonferenzen und der weiterführenden Schulen der Kreisstadt feiert in dieser Woche sein Comeback nach vierjähriger Corona-Pause.
Jeweils 13 Gummersbacher Kindergärten haben sich für jeden der beiden Forschertage angemeldet, die unter dem Motto „Forschen, Staunen und Verstehen“ stehen und das Interesse an den allerersten Grundlagen der Naturwissenschaften mit praktischen Experimenten wecken wollen.
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Ziel der Mädchen und Jungen ist das erste eigene Forscherdiplom mit dem Original-Stempel der TH. Dafür ist indes ihre Teilnahme an vier Experimenten nötig, etwa zum Thema Magnet, zum Strom oder den Geheimnissen des Lichts und der Luft.
„Die Arbeit mit Pipette, Generator und Reagenzglas macht Spaß, und genau das wollen wir den Kindern zeigen“, betonte Beate Reichau-Leschnik, Leiterin des Gummersbacher Jugendamtes, die den Nachwuchs zusammen mit Vize-Dekanin Prof. Dr. Simone Lake im großen Hörsaal begrüßte. Fast 70 Betreuerinnen und Betreuer hatten sich vorbereitet, um die Versuche in Kleingruppen zu betreuen.
Zur Einstimmung kam der zerstreute Professor
Zum Einstieg gab es dort ein Theaterstück der Gummersbacher Kulturwerkstatt mit Sven Popovici in der Rolle des zerstreuten Professors Habilus, Lulu Cierke als neugierige Assistentin und Simon Kuchejda als gemeiner Fehlerteufel. Nachdem dieser schon die Seifenlauge mit Essig manipuliert hatte, machte er sich auch unbemerkt am Cola-Antrieb der Rakete zu schaffen – was beim Start zur Freude der Kinder eine herrliche Schweinerei im Hörsaal verursachte.
Doch genau darum ging es der Gruppe um Popovici: Bevor die Vorschulkinder zu ihren eigenen Experimenten starteten, sollten sie verinnerlichen, dass der Fehlerteufel in der Lage ist, nahezu jeden Versuch zu vereiteln – und das gelte für kleine wie auch ganz große Forscher, ermahnte der zerstreute Professor sein Publikum, das ganz genau zuhörte.