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ImpfgegnerGummersbacher Onkologie-Pflegeleiter äußert sich bei Stern TV

Lesezeit 3 Minuten

An den Gummersbacher Montagsdemos nimmt auch der Pflegeleiter der Onkologie des Klinikums regelmäßig teil.

Gummersbach – Impfen gegen Corona? Für den Gummersbacher Stefan Günther, der seit 27 Jahren im Kreiskrankenhaus Gummersbach arbeitet und dort Pflegeleiter der Onkologie ist, kommt das nicht Betracht.

„Ich brauche keinen Stoff, der in acht Monaten aus irgendwelchen Laboren entstanden ist, wo normalerweise mal fünf bis zehn Jahre Entwicklungszeit notwendig ist. Der kommt nicht in meinen Körper, dem vertraue ich nicht“, sagte Günther jetzt in der RTL-Sendung Stern TV.

Anfang Januar begleitete der Sender den Pflegeleiter bei einer der Montagsdemos in der Gummersbacher Innenstadt. Vor der Kamera mit dabei auch Günthers Kollegin Almut Koch, die seit 34 Jahren in der Klinik arbeitet, davon 17 Jahre als Pflegerin auf der Intensivstation. Zur Impfpflicht sagte sie, dass es „brutal und unmenschlich“ sei, so kaltgestellt zu werden.

Krankenschwester fühlt sich kaltgestellt

Der 50-jährige Günther wiederum berichtete, dass er bereits zweimal infiziert gewesen sei. Seine erste Erkrankung beschreibt er wie eine „ordentliche Grippe“. Und er habe bereits weitaus schwerere Grippen gehabt. Am Mittwochabend war Günther im Studio bei Steffen Hallaschka. Der Moderator fragte den Gummersbacher, was die Krebspatienten dazu sagten, dass er nicht geimpft sei. Einige würden das unterstützen, andere sagten, dass man sich impfen lassen sollte, antwortete der Pflegeleiter. Im Gespräch mit dieser Zeitung erklärte er, dass er sehr viel und nur positive Zustimmung als Reaktion bekommen habe. „Viele haben sich bei mir dafür bedankt, dass ich den Mut gehabt hätte, das auszusprechen“, so der 50-Jährige.

Wenig Gegenliebe beim Klinikum

Auf weniger Gegenliebe stößt sein Engagement bei Günthers Arbeitgeber, dem Klinikum Oberberg. Dort war seine Rolle als Impfgegner lange vor seinem Fernsehauftritt bekannt. Günther hatte – vor allem in sozialen Medien – daraus nie einen Hehl gemacht. Im Klinikum, in dem sich bereits bis Dezember mehr als 90 Prozent der Mitarbeiter hatten impfen lassen, hatte das schon in den vergangenen Monaten für Diskussionen gesorgt – gerade wegen Günthers hervorgehobener Rolle als Pflegeleiter, noch dazu in der Onkologie.

Seinen Auftritt bei Stern TV will das Klinikum „nicht kommentieren“, wie Sprecherin Angela Altz sagt. „Unsere Haltung zur Impfpflicht im Gesundheitswesen hat sich nicht geändert.“ Und die ist eindeutig: „Wenn die Impfquote trotz aller Bemühungen nicht deutlich gesteigert werden kann, sollte die Politik eine allgemeine Impfpflicht prüfen“, hieß es in einer im Dezember von den beiden Geschäftsführern, den ärztlichen Direktoren der Krankenhäuser in Gummersbach und Waldbröl sowie dem Pflegedirektor unterschriebenen Erklärung. Damals hatten die Demonstrationen gegen die Impfpflicht in Gummersbach gerade begonnen – und auch Günthers Engagement war im Klinikum bekannt. Und auch jetzt setzt man dort weiter auf Impfungen. Allen, die sich noch nicht dafür entschieden hätten, werde in Kürze der proteinbasierte Impfstoff der Firma Novavax angeboten.

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Wie Günthers berufliche Zukunft aussieht, weiß er noch nicht. Altz sagt dazu nur, das Klinikum werde fristgerecht dem Gesundheitsamt die Beschäftigten melden, die bis zum 16. März nicht immunisiert sind oder wenn Fragen zum Nachweis bestünden. Das betroffene Personal werde weiterbeschäftigt, bis eine Entscheidung des Gesundheitsamtes vorliege.