Gummersbach – Keine Maske und kein Abstand: Derartige Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung in der Gummersbacher Innenstadt standen am Mittwoch im Fokus von Polizei und städtischem Ordnungsamt. Unterstützt wurden die drei Teams von einer Polizeihundeführerin und deren Diensthund.
Schwerpunktmäßig fanden die Kontrollen auf dem Lindenplatz, den öffentlichen Flächen auf dem Steinmüllergelände, am Busbahnhof sowie auf dem Spielplatz im Hexenbusch unweit des Rathauses statt, nachdem es immer wieder Hinweise aus der Bevölkerung gegeben hatte.
Verstöße nehmen zu
An allen Stellen habe es zuletzt des Öfteren Verstöße gegen die geltenden Coronaschutzvorschriften gegeben. Und jetzt wurde „Struktur reingebracht“, wie Bürgermeister Frank Helmenstein sagte.
Am Ende gab es acht Platzweise, sieben Ordnungswidrigkeitenverfahren sowie eine Ingewahrsamnahme, nachdem das Aussprechen eines Platzverweises keine Wirkung gezeigt hatte, wie Helmenstein berichtete. Zudem wurden neun mündliche Verwarnungen ausgesprochen.
Lindenplatz im Fokus
Vor allem der Lindenplatz stand bereits vor der gemeinsamen Aktion immer wieder im Fokus der Stadt, wie Helmenstein dieser Zeitung sagte. Auch bedingt durch den Außer-Haus-Verkauf eines Back-Shops dort hätten sich immer wieder kleinere Gruppen versammelt und ihren Kaffee verzehrt. Und das ohne Abstand und ohne Maske.
Die Stadt habe nun auf die Einhaltung der dort geltenden 50 Meter Abstand zu dem Geschäft gedrungen. Mit Hinblick auf die wieder steigenden Außentemperaturen und besseres Wetter kündigte Helmenstein eine Wiederholung der Kontrollen an. Zugleich betonte er, dass sich auch diesmal die Doppelstreifen von Polizei und Ordnungsamt bewährt hätten.
KV Nordrhein zieht positives Fazit
Der Fortschritt der Impfungen gegen Corona in den Hausarztpraxen war derweil Thema in einer Pressekonferenz der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, die dreieinhalb Wochen nach dem Start in den Praxen ein positives Fazit ziehen konnte. „Mit dem Start in den Hausarztpraxen konnte der Impfturbo gezündet werden“, sagte Dr. Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der KV Nordrhein.
Bis dato seien 570 000 Impfungen im Bereich Nordrhein verabreicht worden. Das Tempo könnte noch erhöht werden, wenn auch in den Facharztpraxen und durch die Betriebsärzte geimpft würde, sagte Bergmann.
Hausärzteverband übt Kritik an der Impfpraxis
Kritik an der Impfpraxis kommt derweil vom Hausärzteverband. Der oberbergische Kreisverband berichtet, dass es in den Hausarztpraxen, die von der Landesregierung mit Astrazeneca-Impfstoff und Biontec-Impfstoff ausgestattet werden und nach den Empfehlungen der ständigen Impfkommission die unter 60-jährigen mit Biontec-Impfstoff impfen und den über 60-jährigen die Impfung mit dem Astrazeneca-Impfstoff anbieten, bei älteren Patienten häufig zu Absagen einer Impfung mit Astrazeneca komme.
Das habe zur Folge, dass sich viele an das Impfzentrum wenden würden, welches ausschließlich mit dem Biontec-Impfstoff auf Weisung der Landesregierung impfe. „Das ist eine nicht zu verantwortende Situation.
Sowohl die asymmetrische Impfstoffverteilung als auch die fehlende Aufklärungsarbeit der verantwortlichen Stellen zu den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission und das das Abweichen der Impfstrategien in den Impfzentren führt zu einer unverantwortlichen Verlangsamung in der Impfgeschwindigkeit und zu Benachteiligungen der jüngeren Menschen mit chronischer Erkrankung nach der Corona-Impf-Verordnung absehbar in den kommenden vier Wochen“, sagt Dr. Ralph Krolewski, der Vorsitzende des Oberbergischen Hausärzteverbandes.