AboAbonnieren

Platz für „Haus Franziskus“Der Abriss des alten Pfarrheims hat begonnen

Lesezeit 3 Minuten
Abriss_Sankt_Franziskus1

Gummersbach – Nach rund zehn Jahren Planung geht jetzt alles ganz schnell. Vom Gummersbacher Pfarrheim neben der Kirche St. Franziskus steht nur noch der vordere Teil, dahinter hat der Bagger den Saal und den früheren Kindergarten binnen weniger Tage in unzählige kleine Trümmer zerlegt. Das wüste Bild vermag Kreisdechant Christoph Bersch ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern – denn nun hat endlich der Neubau des Altenheims mit integrierten Gemeinderäumen Fahrt aufgenommen.

Bei einer Baustellenbesichtigung haben sich Bersch und weitere Bauherren gestern vom Fortschritt der Abrissarbeiten überzeugt. Der beauftragte Projektsteurer Klaus Birth, in der Kreisstadt ansässiger Architekt, berichtete von den aufwendigen Vorbereitungen für das „Haus Franziskus“. Im Verborgenen waren Arbeiter seit Ende Juni damit beschäftigt, die alten Gebäude zu entkernen: Die verschiedenen Baumaterialien, wie Holz, Ziegel und Glas, mussten vorschriftsgemäß separat in große Säcke gepackt werden.

Abriss_Sankt_Franziskus2

Vom alten Pfarrheim steht nur noch der vordere Teil, auch er verschwindet bald (oben). Noch in diesem Jahr soll der Rohbau beginnen, bis Herbst 2022 dann alles fertig sein.

In der vergangenen Woche konnte der Bagger loslegen. Er löffelte sich ins Dach und hob die Säcke durch das Loch. Dagegen war der Rest fast ein Kinderspiel, schilderte Birth: Das alte Gebäude des Kindergartens, der längst in einen Neubau an der Singerbrinkstraße umgezogen ist, wurde zuerst dem Erdboden gleich gemacht, dann auch der Saal des danebenstehenden Pfarrheims.

Im Herbst 2022 soll der Neubau fertig sein

Noch ist nicht alles zertrümmert, die Abrissarbeiten werden sich noch eine Zeit lang hinziehen. Voraussichtlich in der kommenden Woche soll der rückwärtige Streifen des City-Parkplatzes (hinter dem Brauhaus) gesperrt werden, um sicher einen Rest des angrenzenden Kindergartens abzureißen. Am kommenden Sonntag, 6. September, wird die Karlstraße einen halben Tag lang voll gesperrt, damit das ehemalige Wohnhaus der Kapläne abergissen werden kann. Der Verkehr soll dann über die Singerbrinkstraße umgeleitet werden, sagt Birth. Voraussichtlich danach wird der Parkplatz an der Ecke Karlstraße/Am Wehrenbeul gesperrt – dieser für mehr als ein Jahr.

Das könnte Sie auch interessieren:

Für die Zeit des Rohbaus sollen über den Parkplatz die Lastwagen anrollen.Wenn das Baufeld bis spätestens Anfang Oktober freigeräumt ist, soll schnellstmöglich mit dem Bau begonnen werden. In einem Jahr dann, so rechnet Birth, soll das Dach dicht sein und der Innenausbau beginnen. Für den Herbst 2022 ist die Fertigstellung anvisiert. An den Plänen hat sich nicht geändert, schildert Peter Rothausen, Direktor der Caritas Oberberg. Sie wird die oberen drei Etagen des viergeschossigen Gebäudes beziehen, 80 Einzelzimmer für die Pflege gibt es dort. Im Erdgeschoss werden das neue Pfarrzentrum und die Verwaltung einziehen.

Zentrale für Fernwärme

Das Kellergeschoss ist für Wirtschaftsräume und die Jugendarbeit reserviert – und für die Aggerenergie. Denn sie installiert dort die Zentrale für ein neues innerstädtisches Fernwärmenetz mit Blockheizkraftwerk, Gasbrennwertheizung und Photovoltaikanlage. Das soll nicht nur das „Haus Franziskus“ versorgen, sondern auch andere Gebäude in der Umgebung.Rita Sackmann, Vorsitzende des Kirchenvorstandes, und Gregor Rolland, stellvertretender Vorsitzender des Caritasverbandes, berichten von Baukosten in Höhe von 16 Millionen Euro. Die 12,5 Millionen für das Altenheim finanziert die Caritas über Kredite vor.

Die Kosten werden über die Pflegesätze 30 Jahre lang abbezahlt. Die 3,5 Millionen für die kirchlichen Einrichtungen begleicht zum großen Teil das Erzbistum. Für den Eigenanteil von rund 120 000 Euro soll noch eine Spendenaktion ins Leben gerufen werden.