Gummersbach – Platsch – getroffen. Mit der Pipette hat Mika einen Wassertropfen zielgenau auf den schwarzen Kreis fallen lassen, den er eben mit Filzstift gemalt hatte. Die Farbe beginnt zu verlaufen, und aus schwarz wird violett. Der Sechsjährige ist begeistert und freut sich: „Das ist richtig spannend, wenn plötzlich die Farbe da ist“, sagt er begeistert.
In seinem weißen Forscherkittel fiel er gestern auf dem Campus Gummersbach der Technischen Hochschule Köln nicht weiter auf. 437 Kinder aus 25 Kindergärten, alle fünf oder sechs, machen in diesem Jahr mit bei „MINT für Minis“.
Zum sechsten Mal hatten Stadtteilkonferenz Gummersbach Innenstadt, der Fachbereich Jugend, Familie, Soziales der Stadt Gummersbach gemeinsam mit der TH Köln, dem Steinmüller Ausbildungszentrum, dem Lindengymnasium, der Gesamtschule Gummersbach-Derschlag, der Realschule Steinberg und den Stadtteilkonferenzen Bernberg, Derschlag und Dieringhausen zu dieser Veranstaltung eingeladen.
Mathe, Informatik, Naturwissenschaften, Technik – dafür steht MINT. Die Kleinen sollen spielerisch neugierig gemacht werden auf spannende und rätselhafte Phänomene und Zusammenhänge der Natur. Was leitet Strom? Wie funktioniert ein Magnet? Wieso scheinen Luftballons manchmal ohne Kleber zu kleben?
Selber machen, selber versuchen, selber rausfinden – das ist das Motto von MINT für Minis, und das Konzept zog auch im sechsten Jahr.
„Ich finde toll, dass wir hier alles ausprobieren können“, fand zum Beispiel Kira. Angeleitet wurden die Vorschulkinder, die in kleinen Gruppen experimentierten, dabei studentischen Betreuern und Schülern. Zum Beispiel von Vivien Kemmerling aus Lindlar. Die 22-Jährige studiert im fünften Semester Medieninformatik, leitete jetzt, in den Semesterferien, schon zum dritten Mal die Kindergartenkinder an. „Ich finde die ganze Aktion schön. Es ist toll, wenn man sieht, wie begeistert die Kinder sind, wenn sie experimentieren.“
Sie selbst war vor ihrem Studium auch schon als Gast am Campus, nahm als Schülerin beim Girl’s Day teil, der seinerseits ja das Interesse von Mädchen an den Naturwissenschaften wecken soll.
Gestern ging’s um die Kleinen. „Ich hoffe, ihr seid alle Feuer und Flamme für die Naturwissenschaften“, sagte Prodekanin Prof. Dr. Susanne Lake, die die Kinder und ihre erwachsenen Begleiter gemeinsam mit Gummersbachs Stadtkämmerer Raoul Halding-Hoppenheit und Beate Reichau-Leschnik vom Fachbereich Jugend, Familie und Soziales der Stadt Gummersbach begrüßt hatte. Und dann kam noch Professor Habilus, der in seinem Forscherkittel und mit der Forscherbrille fast so aussah wie eins der Kinder. Nur, dass Professor Habilus die Hauptfigur eines kleinen zweiteiligen Theaterstückes war. Da trieb der Fehlerteufel allerhand Schabernack mit dem Forscher – der aber schließlich feststellen muss: Fehler sind eigentlich gar nicht schlimm – im Gegenteil: Man kann super aus Fehlern lernen.