Dieringhausen – Der Fahrdienst „Mobiles Aggertal“ nimmt Anfang des Jahres sein erstes E-Fahrzeug in Betrieb. Der Verein bekommt einen Opel, dessen Größe dem bisherigen Auto entspricht, und eine eigene Ladesäule an der Zentrale im Dieringhauser Bahnhof.
Wie der Verein in einer Pressemitteilung erläutert, übernimmt der Oberbergische Kreis die Finanzierung des Autos für die nächsten drei Jahre. Für die Versicherung gliedert die Stadt Gummersbach das Fahrzeug in ihren Fuhrpark ein. Der Verein sucht nach weiteren Großsponsoren, die mit ihrem Logo auf dem Fahrzeug werben wollen.
Eine spürbare Verbesserung der Lebensqualität
In seinem Fazit nach zwei Jahren Betrieb unter Corona-Bedingungen zieht der Vereinsvorstand ein positives Fazit für sein Nahverkehrsangebot: „Für die Bevölkerung in unserem Wirkungsgebiet ist es eine spürbare Verbesserung der Infrastruktur und der Lebensqualität.“ Nicht zuletzt helfe der Fahrdienst bei der Reduzierung von Emissionen, weil nicht wenige Bürger und Bürgerinnen auf ein eigenes Fahrzeug verzichten.
Die coronabedingte Zwangspause im Jahr 2020 habe gezeigt, dass viele Leute auf den Fahrdienst angewiesen sind. Deshalb gab es 2021 trotz der teils schlechteren Pandemielage durchgängig Fahrbetrieb, pro Woche mehr als 100 Fahrten und etwa 17 000 Kilometer. Durch den Ausfall vieler Arztpraxen im Aggertal wurde die Nachfrage nach Transporten in Nachbargebiete größer. Zeitweise wurden an sieben Tagen in der Woche Fahrten zum Impfzentrum in Gummersbach angeboten.
Helferinnen und Helfer werden gebraucht
Der Verein Mobiles Aggertal braucht weitere Helferinnen und Helfern, sowohl für das Büro als auch für das Fahren – „am liebsten für beides“. Wie der Verein berichtet, hat er 160 Mitglieder und verfügt er über einen Stamm von 35 Leuten: „Etwas weniger als im Vorjahr, weil sich einige aus Respekt vor der Seuche zurückhalten. Das ist nachvollziehbar, denn es sind meist Ältere und die sind trotz Impfung sehr vorsichtig.“ Alle Aktiven seien geimpft.
Die Ausstattung des Fahrzeuges mit einer Trennwand, das strikte Einhalten der Hygienevorschriften und das Reinigen und Desinfizieren des Innenraumes hätten sich bewährt.
Seit Mitte November gilt für die Fahrgäste die 2G-Regel. Geschäftsführer Fritz Lothar Winkelhoch berichtet: „Es gab hier und da etwas Murren bei Leuten, die nicht geimpft sind, doch das hielt sich in sehr engen Grenzen. Ohnehin sind unsere Fahrgäste fast alle geimpft, allein schon aus Altersgründen und wegen der dadurch gebotenen Achtsamkeit.“ Derweil ist der Verein innerhalb des Dieringhauser Bahnhofes umgezogen, verfügt jetzt über einen besseren Büroraum, muss aber auch seit Mitte des Jahres Miete und Nebenkosten allein bezahlen. Die Finanzsituation werde dadurch enger, berichtet Geschäftsführer Winkelhoch.