Aggerenergie und Rheinenergie wollen ein 22 Hektar großes Areal auf Gummersbacher Stadtgebiet nutzen.
22 Hektar-ArealFreiflächen-PV-Anlage in Gummersbach-Lützinghausen

Ein große PV-Freiflächenanlage könnte im Tal südlich von Lützinghausen gebaut werden.
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Lützinghausen Die Energieversorger Aggerenergie und Rheinenergie wollen gemeinsam auf einer Fläche südlich von Gummersbach-Lützinghausen eine Freiflächen-PV-Anlage bauen. Das hat der Technische Beigeordnete im Gummersbacher Rathaus, Jürgen Hefner, am Donnerstagabend im Stadtentwicklungsausschuss berichtet. Beschlüsse wurden am Donnerstag noch keine gefasst. Einigkeit bestand aber darüber, dass es erst einmal eine Information der Bürger geben muss. Das haben Aggerenergie und Rheinenergie bereits angeboten.
Im Fokus ist eine 22 Hektar große Fläche, die der Eigentümer gerne vermieten möchte, nachdem für ihn klar ist, dass der Landwirt als aktueller Mieter das Areal nicht mehr bespielen will, wie Hefner erläuterte. Aktuell wird dort Grünlandwirtschaft betrieben. Mit Blick auf den Leitfaden, den der Oberbergische Kreis mit seinen Kommunen für solche Anlagen entwickelt habe, könne man davon ausgehen, dass das Leitbild weitgehend erfüllt werde, sagte Hefner. Er berichtete weiter, dass die Parteien bereits Vorverträge abgeschlossen hätten für den Fall, dass diese Anlage realisiert werden kann.
Stadt Gummersbach muss Planungsrecht schaffen
Mit Hinblick auf die Sichtbarkeit de Anlage präsentierte Hefner eine bereits ausgearbeitete Expertise, nachdem die aufgestelzten Paneelen aus Richtung Lützinghausen gar nicht zu sehen seien. Wenn man zu dem Schluss kommt, das die Anlage gebaut werden soll, muss die Stadt Gummersbach dafür – im Gegensatz zur aktuellen Rechtslage bei Windrädern – Planungsrecht schaffen. In der anschließenden Debatte wurden das Vorhaben quer durch alle Fraktionen begrüßt. Joachim Scholz (Grüne) sagte, dass in Lützinghausen ein Musterprojekt entstehen könne, genau so solle es sei. Und vermutlich werde mit der Aggerenergie ein lokaler Energieanbieter auch der Betreiber der Anlage sein.
Allerdings kam in dem Kontext Lützinghausen auch das aktuell virulente Thema neuer Windkraftanlagen im Oberbergischen und Gummersbach zur Sprache. Wie bereits Ende vergangenen Jahres hier berichtet, befinden sich am Ortsrand von Strombach Potenzialflächen, die aktuell im Entwurf des Regionalplans ausgewiesen werden und im Grunde an das geplante Areal für die PV-Anlage angrenzen. Die Rede ist laut Hefner von zwei bis vier Anlagen mit einer Höhe von bis zu 250 Metern.
Mit Hinblick drauf, dass die Stadt bei der Festsetzung der Flächen für diese Windkraftanlagen und deren Genehmigung komplett raus sei, sieht sich der Baudezernent auch nicht in der Position, für andere Stellen wie etwa den Kreis als Genehmigungsorgan Bürgerinformationsveranstaltungen abzuhalten. Gleichwohl aber könne die Stadt im Rahmen ihres Bürgerforums „Verwaltungsvorstand vor Ort“ die Gummersbacher über den Sachstand informieren. Aktuell sehe der so aus, dass die Firma Abo Energy zwar mit den Eigentümern relevanter Flächen verhandelt, mit der Stadt indes nicht ein Gespräch geführt habe. Das, was die Stadt aktuell wisse, habe sie aus Gesprächen mit den Grundstückseigentümern erfahren. Und die hätten berichtet, dass Abo Energy sich auch mit der Stadt in Verbindung setzen wolle.