In Bezug auf die Kommunalwahlen im Herbst 2025 zeichnet sich schon jetzt ab, dass sich die Runde der Bürgermeister in Oberberg massiv verändern wird.
BürgermeisterwahlenGroßes Stühlerücken in den Oberbergischen Rathäusern
Der Landrat und sieben Bürgermeister hören definitiv auf, vier Bürgermeister legen sich noch nicht fest und nur zwei sagen, dass sie erneut kandidieren werden.
Startpunkt des Kandidatenkarussells war die Wahl des Kreisdirektors im Dezember, die – wie berichtet – CDU-Mann und Amtsinhaber Klaus Grootens in geheimer Abstimmung für sich entscheiden konnte. Und das schon deutlich. Wenige Tage danach war dann auch klar, dass Grootens Interesse am Landratsamt hat, das im Herbst 2025 neu besetzt wird, weil der Amtsinhaber und Grootens Parteifreund Jochen Hagt nicht erneut kandidiert.
Auch Gummersbach Bürgermeister Frank Helmenstein möchte Landrat werden
Doch Grootens ist mit seinen Ambitionen innerhalb der CDU-Familie nicht allein. Der Gummersbacher Bürgermeister Frank Helmenstein würde gerne ins Kreishaus wechseln. In der letzten Ratssitzung im alten Jahr hatte er den kompletten Rat mit der Info überrascht, in Gummersbach Schluss machen zu wollen, ehe er Tage danach sein Interesse am Landratsamt äußerte. Auch wenn die Entscheidung überraschend kam, war sie es am Ende nicht, denn Helmenstein hatte immer wieder betont, gerne noch etwas anderes machen zu wollen.
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Was andere Kandidaten für die Landratswahl betrifft, so soll nach Informationen dieser Zeitung aus den Reihen der Grünen deren Sprecherin Bernadette Reinery-Hausmann eine mögliche Kandidatin sein. Im Gespräch verweist die aber auf die Mitgliederversammlung im März. Danach wisse man mehr.
Gummersbach ist für Stücker „aktuell kein Thema“
Der Chefsessel im Gummersbacher Rathaus wird also frei. Wer bei der CDU der Bürgermeisterkandidat für die Kreisstadt werden wird, ist noch offen. Aus CDU-Kreisen ist zu hören, dass man in den eigenen Reihen genügend Kräfte dafür habe. Allerdings wird in der Stadt auch darüber gemutmaßt, ob der Wiehler Bürgermeister Ulrich Stücker nach Gummersbach zurückkehrt, wo er bereits 1. Beigeordneter war. Stücker sagt auf Nachfrage, dass sich für ihn diese Frage aktuell nicht stelle. Zur Zeit verwende er seine ganze Energie für die Themen in Wiehl. „Grundsätzlich äußere ich mich zu einem späteren Zeitpunkt zu meiner Kandidatur.“
Diese Auskunft kommt auch vom Lindlarer Bürgermeister Dr. Georg Ludwig und dem Radevormwalder Amtskollegen Johannes Mans. Matthias Thul in Bergneustadt sagt, dass er für eine Wiederwahl von einer Partei nominiert werden müsse, dem wolle er nicht vorgreifen. Eine Anfrage von außerhalb, wie Thul berichtet, habe er abgelehnt. „Woanders kandidiere ich nicht“, sagt er. Nach Informationen dieser Zeitung soll es auch Kontakte mit Gummersbach gegeben haben. Das bestätigt Thul im Gespräch, betont aber „nicht mit der CDU“.
Dass sie gerne erneut kandidieren würden, haben bis dato nur Larissa Weber (Waldbröl) und Anne Loth (Wipperfürth) klar geäußert. Lang ist derweil die Liste der Amtsinhaber, die nicht mehr antreten werden. Neben den erwähnten Helmenstein und Hagt sind das Dietmar Persian (Hückeswagen), Stefan Meisenberg (Marienheide), Jörg Bukowski (Morsbach), Rüdiger Gennies (Reichshof), Dr. Gero Karthaus (Engelskirchen) und Hilko Redenius (Nümbrecht). In den allermeisten Fällen ist das Erreichen des Pensionsalters der Grund dafür, dass die Amtsinhaber ihren Posten verlassen werden.
René Kauffmann soll einer der Kandidaten in Reichshof sein
Was die Nachfolgefrage angeht, so sind die Parteien in aller Regel auch mit Blick auf die Zeit, die noch bleibt, in der Findungsphase. In Marienheide indes ist die dortige CDU bereits im vergangenen Jahr fündig geworden. Ihren Bürgermeisterkandidaten will sie in drei Wochen in einem großen Rahmen präsentieren. In Reichshof könnte nach Informationen dieser Zeitung Vizebürgermeister Reńe Kauffmann für die CDU als Bürgermeisterkandidat nominiert werden. Der örtliche Vorsitzende Reńe Semmler sagt indes, dass der CDU zwei Bewerbungen bekannt seien, die von René Kauffmann habe er noch nicht. Mit Gerald Zillig hat die SPD im Reichshof ihren Kandidaten bereits im vergangenen Jahr nominiert.