KluterthöhleArbeitskreis aus Oberberg kooperiert mit Geologischem Dienst
Oberberg – Der Arbeitskreis Kluterthöhle – jene Forscher, die unter anderem das Windloch im Ründerother Walbachtal entdeckt haben – und der Geologische Dienst NRW gehen eine Kooperation ein. Genauer: Die Zusammenarbeit zwischen dem gemeinnützigen Verein für Höhlen- und Karstforschung und dem Landesbetrieb läuft schon länger – jetzt wurde sie in einer schriftlichen Vereinbarung fixiert.
Stefan Voigt, Vorsitzender des AK Kluterthöhle, sprach von einer langen gedeihlichen Zusammenarbeit. „Wir haben tolle Projekte zusammen gemacht“, sagte er auf einer Pressekonferenz in Ennepetal. „Das Problem für uns Ehrenamtliche ist: Wenn der Chef wechselt, fängt man wieder bei Null an.“ Damit das nicht mehr passiert, gibt es jetzt die schriftliche Vereinbarung.
Ehrenamt und Behörden arbeiten eng zusammen
Ähnliche Vereinbarungen hat der Arbeitskreis zum Beispiel auch mit dem Oberbergischen Kreis, der Stadt Gummersbach und der Gemeinde Engelskirchen geschlossen. Aber ein Vertrag auf dieser Ebene, mit einem Landesbetrieb, das sei deutschlandweit einmalig, hob Voigt hervor. Die Idee, dass Ehrenamt und Behörden eng zusammenarbeiten, und dass ein kleiner Verein im Prinzip hoheitliche Aufgaben wie den Schutz, die Erforschung und die Dokumentation von Höhlen übernehmen kann, ist nicht neu.
Den ersten entsprechenden Kontrakt schloss der AK mit der Stadt Hagen schon im Jahr 1990. Etliche Kommunen und Kreise folgten. „Und jetzt treffen wir eine Vereinbarung mit dem Geologischen Dienst, also mit der Behörde, die eigentlich für diese Sache zuständig ist.“ Noch nie hätten sich in Deutschland so viele Menschen von der Geologie angesprochen gefühlt wie in den letzten zwei Jahren, sagte Voigt: „Seit der Entdeckung des Windlochs im Oberbergischen ist das Thema ,Höhle’ nicht mehr im Fernsehen, weil dort etwas passiert ist, sondern weil es ,Höhle’ ist.“
Höhlendatenbank NRW namens „Spelix“
Als weiteren Meilenstein der Zusammenarbeit zwischen dem Arbeitskreis Kluterthöhle und dem Geologischen Dienst bezeichnete Voigt die neue Höhlendatenbank NRW namens „Spelix“, in der vor allem Fachbehörden Informationen aller bisher bekannten Höhlen inklusive Fotos, Plänen und Literatur abrufen können.
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Mit dem Oktober hat jetzt auch wieder die Zeit begonnen, in der – um die Fledermäuse zu schützen – das Windloch und viele weitere Höhlen bis ins Frühjahr geschlossen bleiben. In diesem Jahr stand dort für den Arbeitskreis Kluterthöhle weniger das Erforschen unbekannter Höhlenregionen im Mittelpunkt als das Dokumentieren, vor allem Fotografieren, so Voigt.
Zudem wurden Sedimente untersucht. Sogenannte „kryogene Kalzite“, erklärte Voigt, wiesen darauf hin, dass Oberberg vor rund 10.000 Jahren ähnlich ausgesehen haben könnte wie das heutige Sibirien.