Anfangs nur den halben TagKatholische Kita in Ründeroth feiert 50-jähriges Bestehen
Ründeroth – Am 1. Februar 1972 öffnete die Katholische Kindertagesstätte St. Jakobus ihre Pforten in Ründeroth. Die erste Leiterin Hildegart Schmidt reagierte damit auf fehlende Kindergartenplätze in dem wachsenden Wohngebiet. „Seitdem hat sich sehr viel geändert“, sagt Beate Schäfer (60), die seit 38 Jahren als Erzieherin in der Kindertagesstätte arbeitet.
Der Umgang mit den Kindern wurde demokratischer – sie dürfen über Aktivitäten mitentscheiden und es gibt sogar eine Kindersprecherin. Der Kontakt zu den Eltern wurde durch Elterngespräche und Entwicklungsberichte intensiver. Besonders ist jedoch: Der Kindergarten selbst im Vergleich zu dem zwar schnuckeligen, aber dunklen und beengten Gebäude der Vergangenheit nicht mehr wiederzuerkennen.
Altersspanne und Betreuungszeiten veränderten sich stark
So wie sich die Gesellschaft im Laufe der Zeit veränderte, so passte sich auch die Kindertagesstätte an, erinnert sich Beate Schäfer. Anfangs kamen vier bis sechsjährige Kinder von 8 bis 12 Uhr, manche noch einmal von 14 bis 16 Uhr, und sie habe mit ihrer langjährigen Kollegin Brigitte Huperz in Ausnahmesituationen bis zu 30 Kinder betreut.
Mit den heutigen Verhältnissen sei das nicht zu vergleichen, denn in den 1990er Jahren wurde die Altersspanne der zu betreuenden Kinder auf Drei- bis Sechsjährige ausgeweitet und seit 2011 kommen auch zweijährige Wickelkinder.
Erst Kindergartenkind, dann Erzieherin
„Die Kleinen brauchen eine viel intensivere Betreuung, heute haben wir nur 20 Kinder“, sagt Schäfer. Im Jahr 2011 wurde die Kita von dem örtlichen Architekten und ehemaligen Kindergartenkind Frank Reuter gemäß den zusätzlichen Bedürfnissen nach Schlafraum, Wickeltisch und Essplatz komplett neugestaltet. So entstanden mehr Nutzungsmöglichkeiten und Platz.
Auch die Kolleginnen veränderten sich und seien mit Anfang, Mitte Zwanzig wesentlich jünger. Das sei ungewohnt, aber Beate Schäfer lernte die jungen Kolleginnen und den frischen Wind, den sie mitbrachten, zu schätzen. Ehemalige Kindergartenkinder finden sich häufiger in der Kita. „Das ist schön! Ich freue mich auch immer darüber, aber es zeigt einem auch, dass man alt wird“, sagt Beate Schäfer und lacht.
Es sei sogar schon vorgekommen, dass die Hälfte der Eltern der heutige Kindergartenkinder Ehemalige gewesen sind. Wenn die Schützlinge vergangener Jahrzehnte gerne in die Kindertagesstätte zurückkommen, freut es die Erzieherin besonders, denn dem vierköpfigen Team sei es wichtig, den Kindern eine schöne Kindheit zu ermöglichen. „Das ist für das spätere Leben viel wert.“ Und die 50 Jahre Bestehen der Kita geben diesem Grundsatz Recht.
St.-Jakobus-Kita feiert 50. Jubiläum
Bunte Hütchen und Luftballons wiesen den Besuchern am Sonntag den Weg auf das Gelände der katholischen Kindertagesstätte St. Jakobus, wo die Kindergartenkinder mit ihren Familien und Erzieherinnen den 50. Geburtstag der Kita feierten. Nach einem Familiengottesdienst mit Kreisdechant Christoph Bersch versammelte sich die Geburtstagsgesellschaft, darunter viele ehemalige Kindergartenkinder, zwischen Sandkasten und Klettergerüst zur Grillparty unter blauem Himmel.
Bürgermeister Dr. Gero Karthaus sprach von der Kita als Markenzeichen. „Über Generationen sind die Kinder gerne hergekommen und alle verbindet, dass sie hier eine schöne Kindheit erlebt haben“, sagte der Bürgermeister und übergab als Geschenk ein Insektenhotel. Pastor Christoph Bersch lobte das starke Team der Betreuerinnen und dankte Leiterin Maren Kremer und den Kolleginnen Beate Schäfer, Daniel Fuchs, Leona Bröker und Spyriduvla Tsergali dafür, der Kita Profil zu geben. Auf die Kinder warteten neben einem großen Salat- und Grillbuffet verschiedene Stationen zur Unterhaltung.
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Dosenwerfen, Glücksrad und Kinderschminken auf dem Klettergerüst durften ebenso wenig fehlen wie die beliebte Hüpfburg und ein Fingerabdruck im Gästebuch. „Ich kriege Gänsehaut, wenn ich an die tolle Gemeinschaft denke“, sagte Maren Kremer, als sie die vielen Generationen zum Jubiläumsfest willkommen hieß. Diese Gemeinschaft, das professionelle Team sowie die kleine Gruppe der Kindergartenkinder und das große Engagement der Eltern machten 50 Jahre Erfolg der Kindertagesstätte aus, ist sich Maren Kremer sicher. (mim)