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ÜberflutungSteinbruch in Bergneustadt steht unter Wasser

Lesezeit 12 Minuten
Das Foto zeigt ein überflutetes Baugelände.

Der Steinbruch in Bergneustadt steht unter Wasser.

Zahlreichen Einsätze wegen Hochwasser beschäftigten Oberbergs Feuerwehr zu Weihnachten. In Bergneustadt steht ein Steinbruch unter Wasser.

Dienstag, 10.30 Uhr: Oberbergische Rettungsleitstelle zieht ein erstes Fazit

Gut 40 Einsätze zählte die Rettungsleitstelle des Oberbergischen Kreises am Morgen des zweiten Weihnachtstags seit Samstag, kurz nachdem der Deutsche Wetterdienst die offizielle Warnung vor Dauerregen und Hochwasser aufgehoben hatte. Am Dienstagmorgen waren die Kräfte der Feuerwehren noch in drei vollgelaufenen Kellern in Gummersbach, Bergneustadt und Hückeswagen im Einsatz, um diese auszupumpen.

Auch in den Tagen zuvor seien die Feuerwehren hauptsächlich wegen unter Wasser stehenden Kellern sowie überfluteten Straßen ausgerückt. An einigen Stellen im Oberbergischen Kreis mussten zudem umgestürzte Bäume von Straßen geräumt worden, teilt die Rettungsleitstelle mit. Unwettermeldeköpfe habe man über die Weihnachtsfeiertage aber nicht besetzten müssen.

Montag, 21 Uhr: Wupperverband passt Abgabe aus Talsperre an

Nachdem es in den vergangenen Tagen beinahe durchgehend geregnet hat, passt der Wupperverband ab dem 26. Dezember vorsorglich die Abgabe aus der Wupper-Talsperre an, teilt dieser am Abend des ersten Weihnachtsfeiertages mit. Vom 19. bis 25. Dezember seien an der Messstelle Bevertalsperre im Oberbergischen Kreis bereits 180 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gefallen. „Somit regnete es an dieser Messstelle allein in diesen sechs Tagen fast doppelt so viel wie durchschnittlich im ganzen Dezember“, schreibt der Wupperverband.

Sowohl die Pegelstände der Wupper als auch die ihrer Nebenbäche sind durch den Dauerregen gestiegen. „Die Talsperren, insbesondere die für den Hochwasserschutz maßgeblichen großen Talsperren Wupper-, Bever- und Große Dhünn-Talsperre, haben einen großen Teil der Wassermengen gepuffert. Das bedeutet, es wurde deutlich weniger Wasser an die Gewässer unterhalb der Talsperren abgegeben, als den Talsperren aus ihrem Einzugsgebiet zugeflossen ist“, teilt der Wupperverband weiter mit.

Damit sei es gelungen, die Pegelstände unterhalb der Talsperren deutlich zu reduzieren. An einigen Pegeln seien unkritische Meldegrenzen erreicht oder überschritten worden. Aktuell sind laut Wupperverband in der Wuppertalsperre jedoch noch rund sechs Millionen Kubikmeter freier Stauraum verfügbar, in der Bevertalsperre sind es noch rund drei Millionen Kubikmeter.

An der Messstelle an der Bevertalsperre regnete es allein in diesen sechs Tagen fast doppelt so viel wie durchschnittlich im ganzen Dezember.
Information des Wupperverbands zu den Regenfällen zwischen dem 19. und 25. Dezember

Da in den nächsten Tagen weiterer Regen angekündigt ist, wird der Wupperverband ab dem zweiten Weihnachtsfeiertag, 26. Dezember, vormittags die Abgabe aus der Wuppertalsperre anpassen. Die Kapazität des Wupperflussbetts soll ausgenutzt werden, um gefahrlos möglichst viel Wasser aus der Talsperre abzuführen. Dadurch soll neuer und vorsorglicher Stauraum in den Talsperren für weitere Regenfälle geschaffen werden.

Abgaben sollen dann erhöht werden, wenn der Regen etwas nachlässt. Dies werde mit Augenmaß gesteuert und vom Wupperverband sowie in Abstimmung mit der Feuerwehr engmaschig kontrolliert. Dennoch warnt der Verband, dass es zu Ausuferungen auf Wiesen kommen kann.

Eine akute Hochwassergefahrenlage sei im Wuppergebiet bislang nicht aufgetreten, die Situation sei aufgrund des Dauerregens allerdings weiterhin angespannt. Die Mitarbeitenden des Wupperverbands stehen in einem Videokanal mit weiteren Einsatzkräften in Kontakt. Bürgerinnen und Bürger sind dazu aufgerufen, sich regelmäßig über die Lage zu informieren. Dies ist beispielsweise über die Warn-App Nina sowie über das Hochwasserportal des Verbandes und über die Medien möglich.

Montag, 17 Uhr: Steinbruch steht unter Wasser

Zu einem ungewöhnlichen Einsatz wurde die Feuerwehr Bergneustadt am ersten Weihnachtsfeiertag gegen 12.05 Uhr in einen Steinbruch gerufen. Dort stand ein Baufeld von rund 36.000 Quadratmetern unter Wasser, wo derzeit eine neue Brecheranlage errichtet wird. Einsatzleiter Michael Stricker, Wehrführer der Stadt Bergneustadt, berichtete, dass besonders kritisch sei, dass zwei Trafostationen auf dem Gelände drohten, überflutet zu werden, mehrere Unterverteilungen hatten bereits Wasserkontakt.

Die zwei dort installierten Pumpen wurden der Wassermassen nicht mehr Herr, eine war bereits ausgefallen. Gegen 16 Uhr trafen die Feuerwehreinheiten aus Olpe und Bergisch Gladbach ein, die jeweils über ein HFS (Hytrans Fire System) des Landes verfügen, das 8000 Liter Wasser in der Minute abpumpen kann.

Derweil hatte sich das THW-Team bereits mit seiner Pumpe in Stellung gebracht, die 5000 Liter in der Minute fördern kann. Dazu wurde eigens ein Damm gebaut, der das Wasser in den Absetzteich auf dem Gelände leitete.

Während das vom THW geförderte Wasser in den Leienbach geleitet wurde, sind die Leitungen der HFS-Systeme über rund 800 Meter bis zur Agger verlegt worden, um den Bach nicht zu überlasten. Die Arbeiten zogen sich bis in die Nacht, sodass mehrere Lichtanlagen aufgebaut und ein Verpflegungszelt eingerichtet werden mussten.

Montag, 15 Uhr: Fußweg an der Agger in Engelskirchen-Ründeroth gesperrt

Der Fußgängerweg entlang der Agger, unterhalb der Aggerbrücke, in der Engelskirchener Ortschaft Ründeroth ist wegen Überschwemmung gesperrt. Der Pegelstand der Agger in Ründeroth zeigte am Montag um 15 Uhr 184 Zentimeter an. Die Hochwassermarke ist damit aber noch nicht erreicht.

Die Agger überflutet einen Gehweg. Dieser ist abgesperrt.

Die Agger in Ründeroth stieg am ersten Weihnachtstag ordentlich an.

Der erste Keller ist trotzdem schon vollgelaufen. Am frühen Morgen des ersten Weihnachtstages war der Löschzug Ründeroth in die Oststraße gerufen worden, um einen vollgelaufenen Keller mithilfe einer Tauchpumpe leerzupumpen. In der Nacht waren die Ründerother Wehrleute noch in den Engelskirchener Ortschaften Müllensiefen und Kaltenbach im Einsatz gewesen, teilt die Ründerother Feuerwehr in den sozialen Medien mit, um umgestürzte Bäume von den Straßen zu räumen.

Montag, 14 Uhr: Die Pegel sinken wieder

Nach dem nächtlichen Hochwasser an Agger und Wupper gehen die Pegel wieder zurück. Am frühen Heiligabend waren der Pegel der Agger in Gummersbach-Rebbelroth rasant angestiegen, gegen Mitternacht erreichte er einen Scheitelwert von 1,34 Meter. Ein Parkplatz wurde überschwemmt.

Mehrere Feuerwehrleute stehen im Wasser. Im Hintergrund sind aufgestapelte Sandsäcke zu sehen.

Die Feuerwehr errichtete an Heiligabend in Gummersbach-Brunohl einen Damm aus Sandsäcken.

In Brunohl errichteten 35 Einsatzkräfte aus Brunohl, Dieringhausen und Hunstig aus hunderten Sandsäcken einen Damm am nördlichen Ufer der Agger. Mit Erfolg: Kein einziger Keller lief hier voll. Im Kreuzungsbereich von Strombachstraße und Vollmerhausener Straße hatte sich Äste vor das Rohr gelegt, dass den Strombach unter der Straße her in die Agger leitet. Mit einem Greifbagger konnten Mitarbeiter des Gummersbacher Bauhofs dieses Problem beheben.

Auch in Wipperfürth erlebten die Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr eine unruhige Weihnachtsnacht. Der Löschzug Wipperfürth-Stadtmitte wurde erstmalig am Heiligabend um 22.33 Uhr zur Herbstmühle alarmiert. Anwohner hatten die Sorge, dass der Gaulbach über die Ufer trete und ihre Häuser Schaden nehmen könnten. Über den städtischen Bauhof wurden Sandsäcke angefordert.

In Wipperfürth steht ein Spielplatz unter Wasser

In Wipperfürth stand ein Spielplatz unter Wasser.

Im Kreuzungsbereich zur Langenbick staute sich das Wasser des Gaulbachs auf, die Feuerwehr musste hier einen Keller leer pumpen. Gleichzeitig drohte in Niederwipper eine private Zisterne überzulaufen, wovon weitere Wohnhäuser betroffen gewesen wären. Auch diese Zisterne leerte die Feuerwehr.

Sonntag, 21.45 Uhr: Aggerverband macht die Schotten der Aggertalsperre dicht

Der Aggerverband hat am Abend den Ablauf der Aggertalsperre abgeriegelt. Das hat Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein unter Berufung auf Wim Disselvelt berichtet, der beim Aggerverband für die Talsperren und Fließgewässer zuständig ist. Der Pegel der Anger betrage jetzt 131 cm und sei zuletzt langsamer angestiegen. Offenbar zeigt die Maßnahme Wirkung, aus der Talsperre erst einmal kein Wasser nachlaufen zu lassen.

Hochwasser der Agger an Heiligabend in Gummersbach.

Hochwasser der Agger an Heiligabend in Gummersbach.

Mitarbeiter des Gummersbacher Bauhofs haben derweil in Vollmerhausen den Zulauf des Strombach freigelegt. Diese Stelle gilt als neuralgischer Punkt, weil der Strombach hier auf die Agger trifft. Helmenstein berichtet weiter, dass der überwiegende Teil der eingesetzten Kräfte abrücken könne.

Sonntag, 20.40 Uhr: Acht Einheiten der Feuerwehr wurden alarmiert

Wegen des weiter anhaltenden Regens und der weiterhin ansteigenden Pegel der Agger, wurden mittlerweile acht Einheiten der Feuerwehr alarmiert. Der kritische Pegel in Gummersbach-Rebbelroth ist mittlerweile überschritten, noch sei das Wasser aber nicht über das Ufer getreten, teilen die Verantwortlichen der Feuerwache Gummersbach mit. Es werden jedoch vorsorglich Sandsäcke vorbereitet.

Sonntag, 19 Uhr: Aggerpegel in Gummersbach erreicht erste krtische Marke

Die Pegel von Agger und Wupper steigen aufgrund des Dauerregens weiter an. Am Heiligabend um 19 Uhr liegt der Aggerpegel in Gummersbach-Rebbelroth bei 113 Zentimetern, mit weiter steigender Tendenz. Damit wurde die erste kritische Marke von 110 Zentimeter überschritten. Die Stadt Gummersbach und die Feuerwehrleiten erste Maßnahmen ein, dazu gehört eine Rufbereitschaft für die Mitarbeiter des Bauhofs. Wie der Gummersbacher Bürgermeister Frank Helmenstein erklärte, rechne man beim Aggerverband mit einer Scheitelhöhe von 125 Zentimetern.

Der Deutsche Wetterdienst hat für Gummersbach eine Unwetterwarnung vor ergiebigem Dauerregen herausgegeben. Sie gilt aktuell bis Montag, 25. Dezember, 18 Uhr. Die Meteorologen rechen mit weiteren Niederschlagsmengen bis 35 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, in Staulagen bis zu 45 Liter.

Samstag, 18.40 Uhr: Wupperverband meldet flächendeckend steigende Pegel

Der Wupperverband meldet aufgrund des Dauerregens flächendeckend steigende Pegel. Einzelne Pegel haben demnach die Warngrenzen bereits überschritten. Detaillierte Informationen zu den Pegeln, die bereits die Warnschwellen erreicht haben, finden Sie unter dem Hochwasserportal des Wupperverbandes.

In den für den Hochwasserschutz maßgeblichen Anlagen Wupper-Talsperre, Bever-Talsperre und Große Dhünn-Talsperre steht nach Angaben des Wupperverbandes für die aktuell vom Deutschen Wetterdienst vorhergesagten Regenmengen weiterhin ausreichend Stauraum zur Verfügung. Auch für Sonntag ist mit weiteren Niederschlägen zu rechnen.

Auch im Einzugsbereichs des Aggerverbands steigen die Pegel zum Teil an, die Pegel sind jedoch alle im grünen oder gelben Bereich. So liegt etwa der Pegel der Agger in Ründeroth aktuell bei 177 Zentimeter, in Gummersbach-Rebbelroth bei 104 Zentimeter.

Freitag, 14.30 Uhr: Appell der Feuerwehr Gummersbach und ein ungewöhnlicher Einsatz in Lindlar

Mit Blick auf weitere angekündigte Regenfälle hat die Feuerwehr Gummersbach die Anwohner der Agger dazu aufgerufen, den Pegelstand Rebbelroth über die Homepage des Aggerverbandes zu verfolgen und, falls nötig, erste Maßnahmen gegen Hochwasser in Eigeninitiative vorzubereiten.

In Lindlar-Merlenbach hat am Morgen ein verstopftes Wehr der Sülz etlichen Forellen den unerwarteten Gang in die Freiheit gewährt. Die Feuerwehr war um kurz vor 8 Uhr alarmiert worden, weil die Fischteiche an der Landesstraße 284 überliefen.

Mit Unterstützung des Bauhofs und zahlreicher Sandsäcke leiteten die Einsatzkräfte das Wasser zunächst um und öffnete dann das Wehr. Bis dahin war jedoch bereits etlichen Fischen die Flucht gelungen, sie schwammen die Sülz abwärts in die Freiheit.

Freitag, 9.15 Uhr: L336 in Denkligen und Bahntrasse in Wipperfürth gesperrt

Wegen Sturmschäden ist die Landesstraße 336 zwischen Denklingen und Oberwiehl derzeit gesperrt. Wie die Regionalniederlassung Rhein-Berg von Straßen NRW mitteilt, müssen zunächst umgestürzte Bäume beseitigt werden. Voraussichtlich bis zur Mittagszeit soll das erledigt sein.

Durch den Sturm in der vergangenen Nacht sind auch an der Bahntrasse in Wipperfürth einige Bäume umgestürzt. Das teilt die Stadtverwaltung mit. Die Trasse wurde zwischen Böswipper und Niederklüppelberg gesperrt. Die Bäume werden voraussichtlich am nächsten Mittwoch beseitigt.

Freitag 7.45 Uhr: Bis in die Nacht gab es 180 Feuerwehr-Einsätze

Die Feuer- und Rettungsleitstelle hat auf Nachfrage unserer Zeitung am Freitagmorgen eine vorläufige Bilanz der Unwettereinsätze gezogen. Es gab 180 wetterbedingte Einsätze in der Zeit von Donnerstagmittag bis gegen 23 Uhr. Menschen seien dabei nicht zu Schaden gekommen. In den allermeisten Fällen rückten die Feuerwehreinheiten aus, um umgestürzte Bäume zu beseitigen, vereinzelt gab es auch überschwemmte Fahrbahnen und vom Regenwasser vollgelaufene Keller.

Schwerpunkt im Oberbergischen Kreis waren laut Kreisleitstelle dabei die Kommunen in der Mitte und im Süden, also Morsbach, Waldbröl, Reichshof und Wiehl. Um die Vielzahl der Einsätze bewältigen zu können, wurden in allen Kommen außer Radevormwald, Hückeswagen und Wipperfürth die Unwettermeldeköpfe der Feuerwehren besetzt. Bis zirka 21 Uhr haben sie die Einsätze vor Ort selbst koordiniert. Gegen 23 Uhr beruhigte sich die Lage kreisweit wieder. Die Leitstelle hatte vorsorglich ihr Personal aufgestockt, seit dem späten Donnerstagabend arbeitet sie aber wieder im Regelbetrieb.

Weiterhin müssten die Oberberger mit Sturmböen und Regenpeitschen rechnen; die Warnungen des Deutschen Wetterdienstes gelten nach wie vor. Doch so extrem wie am Donnerstag soll es nach Einschätzung aus der Kreisleitstelle nicht mehr werden.

Freitag, 5.45 Uhr: Agger-Pegel gesunken, zahlreiche Sturm-Einsätze

Nach einem zwischenzeitlichen Hoch von 108 Zentimetern am Donnerstagabend ist der Agger-Pegel in Gummersbach-Rebbelroth in der Nacht zum Freitag wieder gesunken, am Morgen lag er laut den Hydrodaten des Aggerverbands bei 97 Zentimetern. Die Hochwasserlage hat auch der Wupperverband im Blick, der im Oberbergischen die Gewässer im Raum Marienheide und Wipperfürth betreut. Im gesamten Wupperverbandsgebiet hätten einzelne Pegel die Warngrenze bereits überschritten, teilt der Verband mit. Aktuell jedoch würden die Talsperren ausreichend Retentionsraum zur Verfügung stellen, um die Regenmengen weiterhin abzupuffern: „Die Abgabe aus den Talsperren, die sich am Zufluss orientiert, wurde zur Vorentlastung kontrolliert erhöht. Diese werden mit Blick auf die sensiblen Bereiche aktiv gesteuert.“ Aktuelle Pegelstände veröffentlicht der Wupperverband im Internet.

Viele Feuerwehren waren stundenlang im Einsatz. Auch in Engelskirchen wurden Bäume von Straßen geholt.

Viele Feuerwehren waren stundenlang im Einsatz. Auch in Engelskirchen wurden Bäume von Straßen geholt.

Unterdessen waren die Feuerwehren im Oberbergischen kreisweit im Einsatz, um die von Sturmtief Zoltan angerichteten Schäden abzuarbeiten. Vielerorts stürzten Bäume auf Straßen, in Engelskirchen wurde auch ein Auto getroffen. Die Feuerwehr Lindlar meldete Einsätze im gesamten Gemeindegebiet, mit Schwerpunkten im Sülztal und in der Ortschaft Linde. Bis zum späten Abend leisteten die Einsatzkräfte 13 Mal technische Hilfe in den Ortslagen Remshagen, Hönighausen, Linde, Kaiserau, Waldbruch, Scheurenhof, Voßbruch. Überall galt es, umgestürzte Bäume von Straßen oder Telefonleitungen zu räumen. In Linde war zudem ein Baum auf ein Haus und ein davor abgestelltes Auto gefallen. Verletzt worden sei niemand, so die Feuerwehr, das Haus sei noch bewohnbar.

Donnerstag, 20.45 Uhr: Agger-Pegel in Rebbelroth steigt auf 107 Zentimeter

Der Dauerregen hat den Pegelstand der Agger in Gummersbach-Rebbelroth deutlich ansteigen lassen. Stand 20.45 Uhr lag er bei 107 Zentimeter, knapp 15 Zentimeter von der Marke „Mittleres Hochwasser“ entfernt. Zum Vergleich: Beim letzten Hochwasser am 12. Januar dieses Jahres lag der Pegel bei Rebbelroth bei 126 Zentimetern.

Die Gummersbacher Feuerwehr und Stadtverwaltung bitten in einer Mitteilung die Anwohner im Bereich der Agger, „die Situation im Blick zu behalten und gegebenenfalls eigenverantwortlich Erstmaßnahmen zu ergreifen“. Die Feuerwehr habe, so heißt es weiter, vorbereitende Maßnahmen eingeleitet für den Fall, dass die Wasserpegel weiter steigen und kritische Stände erreichen oder gar überschreiten.

Den Gummersbachern ist empfohlen, sich auf der Webseite des Aggerverbandes über den aktuellen Pegel zu informieren.

Die Agger, hier in Engelskirchen-Loope, ist deutlich angestiegen.

Die Agger, hier in Engelskirchen-Loope, ist deutlich angestiegen.

Donnerstag, 18.30 Uhr: Viele Einsätze im ganzen Kreis

Sturmböen und starke Regenfälle haben bis Donnerstagabend viele Feuerwehreinsätze verursacht. Am Abend meldete die Kreisleitstelle auf Nachfrage, dass in der Mitte und im Süden Oberbergs alle Unwettermeldeköpfe der Feuerwehren besetzt wurden. Sie ermöglichen es den Feuerwehren der einzelnen Kommunen bei erhöhtem Einsatzaufkommen, ihre Arbeit selbst zu koordinieren. Überwiegend müssen die Einheiten ausrücken, um umgestürzte Bäume von den Straßen zu holen.

Donnerstag, 14 Uhr: Aggertalsperre hat noch ausreichend Reserven

Noch bis Heiligabend gilt eine Unwetterwarnung, mit der der Deutsche Wetterdienst auf ergiebige Regenfälle im Bergischen Land hinweist. Dabei halten die Meteorologen weitere 60 bis 80, in Staulagen auch bis zu 100 Liter Niederschlag für möglich. Der Aggerverband erwartet die Wasserhöchststände derzeit für den Morgen des 25. Dezember.

Dann werde man zwischen Rebbelroth und Overath deutlich erhöhte Pegelstände der Agger sehen, sagt Wim Dissevelt, Abteilungsleiter Talsperren und Fließgewässer, voraus. Derzeit gebe man noch Wasser aus der Aggertalsperre in die Unterläufe ab, um zusätzlichen Stauraum zu schaffen – das werde man in den kommenden Tagen aber stark zurückfahren. Die Genkeltalsperre werde wohl bald volllaufen. Die Aggertalsperre selbst verfüge aber noch über ausreichende Reserven.

Auch der Wupperverband rechnet in den kommenden Tagen mit dem Erreichen der Warngrenzen an einzelnen Pegeln. „Eine konkrete Hochwassergefährdung erwarten wir zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht“, betont Verbandssprecherin Ilona Weyer. Auch sie verweist auf die Talsperren-Reserven. Der Bever-Füllstand lag am Donnerstag bei 73 Prozent.