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Nach Vorstandskritik in LeverkusenBiofrontera prescht mit Zahlen vor

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Nach der sehr harten Aktionärskritik prescht Biofronteras Vorstand nun mit Umsatzzahlen für 2019 vor. Danach hat das US-Geschäft nach der Herbstschwäche wieder angezogen.

Leverkusen – 2019 wird nun doch ein bisschen besser als gedacht. Gerade hat der Vorstand von Biofrontera erste, ungeprüfte Umsatzzahlen für das vorige Jahr genannt. Danach hat das Manforter Pharma-Unternehmen zwischen 31,1 und 31,4 Millionen Euro erlöst. Das liegt etwas über der letzten Prognose und entspricht einem Plus von beinahe 50 Prozent gegenüber 2018. Die reinen Umsätze mit Produkten – also vor allem mit dem Hautkrebsmittel Ameluz und der für die Behandlung notwendigen Rotlicht-Lampe – stiegen nach Firmenangaben um rund 46 Prozent.

Wie bedeutend der US-Markt für Biofrontera ist, zeigt sich in den vorläufigen Zahlen ebenfalls: Der Umsatz dort beträgt nach den vorläufigen Berechnungen rund 23,3 Millionen Euro. Das sind zwar 8,4 Millionen Euro oder 57 Prozent mehr als 2018. Trotzdem ist das Geschäft im Herbst zunächst weniger gut gelaufen als zunächst gedacht. Erst zum Jahresende ging es mit dem Umsatz wieder aufwärts: Für Ameluz wurde eine Preiserhöhung um sechs Prozent ab Januar angekündigt. Das habe Ärzte offenbar dazu bewogen, Vorräte der Hautkrebssalbe anzulegen.

Doch nicht in der Gewinnzone

Dennoch hat das US-Geschäft insgesamt die Erwartungen nicht ganz erfüllt. Und erheblich dazu beigetragen, dass Biofrontera sein wichtigstes Jahresziel schließlich verfehlt hat: Im Herbst wollten die Manforter erstmals in ihrer Geschichte in die Gewinnzone kommen, sich also aus den Erträgen des laufenden Geschäfts refinanzieren.

Weil das nicht geklappt hat, musste sich der Vorstand um Gründer Hermann Lübbert viel Kritik anhören. Zuletzt auf der zweiten außerordentlichen Hauptversammlung des Jahres Mitte Dezember im Forum. Die Aktionäre wollten wissen, ob die Schwierigkeiten in den USA nicht vorher abzusehen waren. Dort konnte der Verkauf von Ameluz aus verschiedenen Gründen nicht so ausgeweitet werden wie anfangs gedacht: Für die Hautkrebs-Therapie an Armen und Beinen gibt es zwar eine Zulassung. Allerdings setzt sie sich noch nicht durch, weil die Ärzte die größeren Mengen Ameluz nicht erstattet bekommen. Für die Therapie braucht man etwa die dreifache Menge. Dazu kommt: Die für die Behandlung an den Extremitäten nötige, größere Rotlicht-Lampe ist noch nicht zugelassen.

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In Deutschland wurden die – allerdings nicht so hohen – Erwartungen offenbar erfüllt. Der Umsatz aus Produktverkäufen wird bei rund 4,6 Millionen Euro liegen. Gegenüber den 3,3 Millionen des Vorjahres ist das ein Plus von rund 40 Prozent. Ermöglicht worden sei die Steigerung durch die Zulassung für Ameluz in Kombination mit der Tageslicht- Therapie, also ohne die Rotlicht-Lampe, hieß es. Europa ohne Deutschland allerdings stagnierte im Jahr 2019. Steigende Umsätze in Spanien und Großbritannien haben dabei niedrigere Umsätze mit Lizenzpartnern ausgeglichen.

Seinen Gesamtumsatz im vierten Quartal beziffert Biofrontera mit rund 12,2 Millionen Euro. Das sei der höchste Quartalsumsatz in der Geschichte; im Vorjahreszeitraum waren es 6,6 Millionen.