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Außerordentliche HauptversammlungNächste Runde im Ringen um Biofrontera

Lesezeit 3 Minuten
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Außerordentliche Versammlung bei Biofrontera

  1. Ein vergiftetes Geschenk wird abgelehnt:
  2. Zu wenige Aktionäre genehmigen ein Kapitalerhöhung, die ein Zeichen des Misstrauens gegen den Vorstand ist.
  3. Wilhelm Zours findet mit seiner Fundamentalkritik an der Biofrontera-Führung kein Gehör.
  4. Damit ist der Streit bei der Manforter Pharma-Firma aber noch nicht zu Ende.

Leverkusen – Was ist das Beste für die Firma? Bei Biofrontera wurde auch am Donnerstag darüber gestritten. Und das vier Stunden lang, bis in den Abend. Wiederum hatte Großaktionär Wilhelm Zours eine außerordentliche Hauptversammlung durchgesetzt – es war schon die zweite in diesem Jahr: Mitte Mai waren die Aktionäre schon außerplanmäßig nach Leverkusen gebeten worden. Auch da war es sonnig – und fast wäre es bei jetzt auch um das selbe Thema gegangen. Noch immer gehören zu den Streitpunkten die beiden Kaufangebote von Zours’ Deutscher Balaton einerseits und Maruho andererseits.

Die japanische Pharmafirma wollte im Frühjahr ihren Anteil an Biofrontera auf 29,9 Prozent erhöhen. Damit wäre gegen das Votum aus Osaka nichts mehr gegangen in Manfort. Zours wollte das verhindern: Er beäugt das Engagement des Konzerns, der – wie Biofrontera – auf dem Markt für Haut-Arzneien unterwegs ist, überaus kritisch. Der Vorstand um Gründer Hermann Lübbert habe zu viel Nähe zu Maruho, findet Zours. Die Japaner sind in seinen Augen keineswegs so wohlmeinende strategische Investoren, wie es Lübbert und die übrige Biofrontera-Führung empfinden und darstellen.

Zours kontert Maruho aus

Deshalb konterte Zours mit seiner Firma Deutsche Balaton im Sommer die Maruho-Offerte an die Aktionäre von Biofrontera – und hatte zumindest insoweit Erfolg, als die Japaner ihr 29,9-Prozent-Ziel nicht erreichten.

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Die Versammlung im Agamsaal

Über die beiden konkurrierenden Offerten sollte im Lauf des Donnerstagnachmittags aber nicht wieder gesprochen werden. So war es auch. Den Plan aber, so gar nicht über die Lage in der Pharma-Firma zu reden, obwohl gerade das Ziel kassiert wurde, jetzt in die Gewinnzone zu kommen, hielt der Vorstand dann doch nicht durch. Es gab einfach zu viele Fragen. Deshalb geriet die Debatte um eine neue Geldquelle für Biofrontera im Agam-Saal phasenweise in den Hintergrund.

Ein Sieg vor Gericht

Eigentliches Thema der Hauptversammlung war: Die Aktionäre sollten dem Vorstand ein neues genehmigtes Kapital ermöglichen. Vier Millionen könnten dann, wenn es nötig ist, durch Ausgabe neuer Aktien eingesammelt werden. Im Prinzip gibt es das schon: Aber Vorstandskritiker Zours hat einen Beschluss von vor zwei Jahren gerichtlich angefochten. Und Recht bekommen.

Sein neuer Vorschlag war für die Biofrontera-Spitze allerdings ein vergiftetes Geschenk: Der Aktienpreis sollte auf höchstens vier Euro begrenzt werden. Das fanden außer dem neben Maruho größten Aktionär aber nicht viele gut: „Das schadet der Gesellschaft“, sagte etwa Marc Tüngler von der Deutschen Schutzgemeinschaftfür Wertpapierbesitz. Den DSW-Mann stört der andauerende Kleinkrieg zwischen Zours und dem Vorstand von Biofrontera ganz gewaltig. „Sie sollten jemanden finden, der diesen Konflikt moderiert“, war sein dringender Appell.

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Am Donnerstag allerdings geschah erneut gar nichts in dieser Richtung. In großer Uneinigkeit ging es in die Abstimmungen, die Zours deutlich verlor. Indes vor allem, weil er mit einem sehr großen Teil seiner Aktien nicht stimmberechtigt war. Angeblich hatte er zwei seiner Firmen, die viele der knapp 30 Prozent halten, nicht zur Hauptversammlung angemeldet.Ob es sonst gereicht hätte für einen süßen Sieg? Vielleicht ja. Die Runde am Donnerstag ging an Hermann Lübbert und Co.