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„Schicksalstag“ bei BiofronteraKritiker Wilhelm Zours scheitert in Leverkusen

Lesezeit 3 Minuten
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Zwölf Stunden im abgedunkelten Agam-Saal: Die Hauptversammlung von Biofrontera war eine Tortur.

  1. Der vom Vorstand ausgerufene „Schicksalstag“ ist glimpflich geendet.
  2. Firmenkritiker Wilhelm Zours bekommt keinen Platz im Aufsichtsrat von Biofrontera.
  3. Das Aktionärstreffen im Agam-Saal dauerte zwölf Stunden.

Leverkusen – Es hat nicht gereicht für Wilhelm Zours. Aber es war knapp. Der Heidelberger Investor bekam auf der Hauptversammlung von Biofrontera fast 40 Prozent der Stimmen als es um die Frage ging, ob er in den Aufsichtsrat des Manforter Pharma-Unternehmens gewählt wird. Damit hätte der Kritiker, der diverse Verfahren gegen Biofrontera führt, einen Fuß in der Tür gehabt und seinen Einfluss auf das Unternehmen deutlich vergrößern können. Die Abstimmungen geschahen spät am Abend – mit zunehmender Dauer des Aktionärstreffens im Forum war es immer hitziger zugegangen.

Auf der Rednerliste standen neben neutralen Aktionären, die kein Verständnis für die Schlacht um möglichst großen Einfluss bei der nach wie vor kleinen Pharmafirma aufbringen konnten, auch Kritiker der Kritiker: Zu ihnen gehörte Armin Ollig, der im Namen der Biofrontera-Belegschaft auf der Hauptversammlung sprach.

Scharfe Kritik aus der Belegschaft

Mit Blick auf die Ambitionen von Wilhelm Zours, der mit seinem Firmengeflecht um die Deutsche Balaton derzeit größter Aktionär bei den Manfortern ist, sagte er im Agam-Saal: „Wir allerdings befürchten, dass er die Biofrontera zu einem weiteren Trabanten in seinem Marionettentheater degradieren möchte.“ Und mit Blick darauf, dass Zours zwar den Biofrontera-Vorstand immer weiter attackiert, aber nicht sagt, was er anders machen würde, ergänzte Ollig: „Die Kombination aus offensichtlicher Unkenntnis in der Sache gepaart mit dem unbedingten Willen, seine Interessen mit allen Mitteln durchzusetzen, bereitet uns Sorge und macht uns Angst.“

Tatsächlich stehe die Belegschaft „zu 100 Prozent“ hinter dem Vorstand um Hermann Lübbert – so steht es auch in einer Stellungnahme zur Hauptversammlung. „Und nein, wir wurden nicht zur Unterschrift gezwungen und es wurde keinerlei Druck ausgeübt“, betonte Ollig.

Massenabgang angedroht

Da es in der Versammlung Spitz auf Knopf stand, schob Ollig eine Ankündigung hinterher: „Sollte sich Herr Zours durchsetzen, dann wäre die Konsequenz, dass viele hochqualifizierte Mitarbeiter in Schlüsselpositionen das Unternehmen verlassen.“

Dazu kam es dann doch nicht: Der Vorstand von Biofrontera wurde mehrheitlich entlastet. Die Ergebnisse dokumentieren allerdings, wie stark die einzelnen Personen in der Kritik von Wilhelm Zours und seinen Mitstreitern stehen. Danach bekam Finanzchef Thomas Schaffer keine 60 Prozent, Vorstandschef Hermann Lübbert knapp über 60 Prozent und Vertriebsvorstand Christoph Dünwald gut 80 Prozent der Stimmen.

Nur knapp über 60 Prozent

Die Debatte um die Eignung des amerikanischen Investmentbankers John Borer als Aufsichtsrat spiegelte sich ebenfalls im Abstimmungsergebnis: Auch er blieb unter 60 Prozent Zustimmung. Das beste Resultat erzielte Franca Ruhwedel, die neu in das Kontrollgremium aufgenommen wurde. Die Professorin bekam gut 61 Prozent.

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Auch die anderen Abstimmungsergebnisse, mit denen am späten Mittwochabend eine knapp zwölfstündige Hauptversammlung zu Ende ging, verdeutlichen die Lage bei Biofrontera: Das Zours-Lager bringt etwas unter 40 Prozent auf die Waage – der Aktienanteil beträgt im Moment rund 28 Prozent.