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Realschule am StadtparkAusbau und Sanierung für rund 48 Millionen Euro

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Früher im Grünen, heute im Stadtzentrum: das Gebäude der heutigen Realschule am Stadtpark.

Leverkusen – Als die Wiesdorfer Realschule im Jahr 1923 das Gebäude am Stadtpark bezog, hieß sie noch „städtische Mittelschule“. Die Annahmen, dass das Gebäude des damaligen Stadtbaumeister Wilhelm Fähler – inklusive späterer Erweiterungen – seitdem durchgängig als Realschule genutzt wurde, weiß Gisela Schumann (CDU) im Schulausschuss zu widerlegen: „Sowohl ich wie auch meine Schwester wurden deutlich später in dem Gebäude geboren, und da war es sicher keine Schule.“ Seit der Einweihung des Klinikums im Jahr 1956 ist das Gebäude aber wieder eine Realschule – und es ist seit vielen Jahren bekannt, dass das unter Denkmalschutz stehende Gebäude stark sanierungsbedürftig ist.

Risse und Feuchtigkeit

Aktuell werden das undichte Dach und Teile der Fassade saniert. Doch das Sanierungs- und Ausbaukonzept, das am Montag dem Schulausschuss vorgelegt wurde, zeigt noch viele weitere Baustellen auf: Große Risse in den Wänden, Feuchtigkeit und eine Sporthalle, die nicht „ballwurfsicher“ ist, sind nur einige davon. Kurzum: Das Gebäude muss grundsaniert werden und wenn man schon mal dabei ist, auch für die Ganztagsbetreuung und von aktuell fünfzügig auf eine mögliche Sechszügigkeit ausgebaut werden. Erarbeitet wurde das Konzept gemeinsam mit der Schulleitung und Elternvertretern, betont Dezernent Marc Adomat.

Start eventuell 2023

„Die Schule ist wirklich mal dran“, kommentiert Rüdiger Scholz die Ausarbeitung. Zweifelt aber auch direkt an „in welchem Jahrzehnt das denn dann auch mal umgesetzt wird.“ Im Plan wurden die Bauarbeiten grob auf die Jahre 2023 bis 2029 verteilt. Das liegt nicht nur an der vielen Planungsarbeit, die noch zu machen ist, sondern auch daran, dass (nach Plan) bis 2022 die Hauptschule im Hedrichsfeld in den „Glaspalast“ am Stadtpark ausgelagert ist. Den brauche man aber, um die Realschule im laufenden Betrieb aus- und umzubauen. Eine Schule dieser Größenordnung könne nicht ausgelagert werden kann, sagt Adomat.

Aktuell werden an einem Gebäudeteil Fassade und Dach saniert.

Besonders stört Scholz aber der Satz: „Die weitere Bearbeitung des Projektes ist nur möglich, sofern der Gebäudewirtschaft das erforderliche Personal zur Verfügung gestellt wird.“ Damit könnten sämtliche Planungen direkt wieder über den Haufen geworfen werden. Auch Bernhard Marewski ermahnt die Verwaltung erneut, solche Sätze nicht mehr in Vorlagen zu schreiben und dafür zu sorgen, dass die Gebäudewirtschaft personell so ausgestattet wird, dass sie in der Lage ist, politische Beschlüsse auch umzusetzen.

Bausubstanz ungeklärt

Und dann sind da natürlich noch die nicht unerheblichen Kosten für das Großprojekt: Rund 48,5 Millionen Euro veranschlagt die Verwaltung, wohlwissend, dass die Substanz der Gebäude aus unterschiedlichen Bauphasen noch nicht abschließen geklärt ist. Ein Teil der Kosten soll aus dem Integrierten Handlungskonzept für Wiesdorf kommen, ein andere aus dem Digitalpakt für Schulen. Da es sich zunächst um einen Grundsatzbeschluss handele, gäbe es natürlich noch eine „große Spanne sowohl im Zeit wie auch im Kostenrahmen“, gesteht die Verwaltung.

„Absoluter Skandal“

Auch Monika Ballin-Meyer-Ahrens (FDP) ist unglücklich über den Fortschritt bei den Schulsanierungen: „Wir sollten schauen, dass wir nicht 1000 Baustellen aufmachen und keine fertig bekommen.“ Als Beispiel nannte sie die Sanierung der GGS im Steinfeld, die seit Monaten brachliegt und die Hauptschule im Hedrichsfeld, die sich in die Länge zieht.

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Und dass die Mehrkosten für das Hitdorfer Kulturzentrum Villa Zündfunke aus dem Etat für die Sanierung des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums vorgesehenen Etat entliehen werden, sei „ein absoluter Skandal.“ Die Stadtverwaltung verpflichtete sich, regelmäßig über Zwischenstände bei Schulsanierungen zu informieren.