Ausstellungen, Vorträge, ReisenDas plant der Geschichtsverein in Leverkusen 2020
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Leverkusen – „Uns geht es um die Verteidigung einer freien Gesellschaft.“ Wenn Guido von Büren über die Funktion seines Jülicher Geschichtsvereins spricht, tut er das mit einer guten Portion Pathos. Kollege Michael Gutbier leitet den Opladener Geschichtsverein – und pflichtet ihm bei: „Wir verstehen uns als politisch – und wollen in diese Gesellschaft hineinwirken.“
Beide Vereine kooperieren seit Jahren. Nun haben sie gemeinsam ihr Programm für das Jahr 2020 vorgestellt. Zusammen soll es nach Bonn gehen, um den 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens zu würdigen. Studienreisen nach Sachsen und an die Mosel sind geplant, um auf 500 Jahre Industriekultur zurückzublicken und erste Spuren der Römer zu verfolgen.
Neue Bahnstadt Opladen als historischer Moment
Mitglieder und Interessierte werden vom Geschichtsverein eingeladen, sich den großen Fragen nach den Ursprüngen unserer Gesellschaft zu stellen. Aber auch die oft kleinteilige Stadtgeschichte Leverkusens wird mit großer Leidenschaft in den Blick genommen. Gemeinsam mit Historikern will man sich der Neuen Bahnstadt Opladen aus einer wissenschaftlichen Perspektive annähern: „Für uns ist das eine besonders spannende Entwicklung, denn dort werden trotz einer grundlegenden Veränderung alte Strukturen erkennbar gemacht“, erklärt der Ehrenvorsitzende Ernst Küchler.
Der Verein ist bemüht, sich in seinen Themen und Formaten vielseitig aufzustellen: Neben zahlreichen Reisen wird es auch wieder Vorträge und Ausstellungen geben. In der Villa Römer dürfen sich Interessierte neben der laufenden Friedrich-Ebert-Ausstellung auf das Thema „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“ freuen, im Stadtgebiet soll sich eine Ausstellung mit der Geschichte Leverkusens auseinandersetzen. In einer Vortragsreihe zur deutschen Geschichte aus rheinischer Perspektive werden Monarchie, Wiener Schlussakte, der Deutsch-Französische Krieg und das Jahr 1945 thematisiert. „Umbrüche lehren uns auch etwas über die heutige Zeit“, betont Küchler.
Zwischenkriegszeit als Baukastenfilm
Dank des größtenteils ehrenamtlichen Engagements von insgesamt 182 Mitgliedern blickt der Verein auf ein erfolgreiches Jahr zurück, insgesamt acht neue Mitglieder konnten gewonnen werden.
So sehen sich die Verantwortlichen auch im kommenden Jahr bereit, neben dem geplanten Programm an Themen wie Stadtgeschichte, Stadtentwicklung in der Zwischenkriegszeit und Stadtkultur zu arbeiten – gewohnt intensiv, aber mit frischen Methoden. Geplant ist ein „Baukastenfilm“ zur Zwischenkriegszeit. Mit einer ganzheitlichen europäischen Sicht und lokalen, austauschbaren Fragmenten. Für den Blick vom Großen aufs Kleine – und umgekehrt.