Redakteur von „Leverkusener Anzeiger“ dabeiGeschichtsverein ehrt Chronisten
Leverkusen – „In der Erinnerung liegt die Zukunft.“ Dieses Zitat stammt aus der Rede, die Professor Dr. Wolfgang Hasberg am Samstagabend zum Festakt des 40-jährigen Bestehens des Opladener Geschichtsvereins (OGV) gehalten hat. Und unter diesem Motto scheint die Arbeit des Vereins bis heute zu laufen. Historische Erinnerungen erfahrbar machen, Stadtgeschichte aufarbeiten, aus den Fehlern der Geschichte lernen – das alles gehört zu dem Portfolio der Gruppe, die sich 1979 als Schüler AG in der Landrat-Lucas-Schule zusammengefunden hat.
An ihrem Ehrenabend wurde die Geschichte der Truppe rund um den OGV-Vorsitzenden Michael Gutbier noch einmal bildlich wiederbelebt und gefeiert. So seien die „kurzbehosten Knilche mittlerweile in Ehren ergraut“, wie Hasberg formulierte, doch die leidenschaftliche Arbeit an der Dokumentation und Aufbereitung der Leverkusener Stadtgeschichte sei noch lange nicht veraltet.
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Gemeinsam erinnerte man an die verschiedenen Stationen im Vereinswerdegang. Damals hatte Bruno Wiefel zum Beispiel den ersten 100 Mark Schein gespendet und die Schüler damit so sehr in Aufregung versetzt, dass sie noch am selben Abend bei verschiedenen Mitarbeitern des Leverkusener Stadtarchivs privat anriefen, um die guten Nachrichten zu verkünden.
Man erinnerte an die erste Ausgabe des OGV-Kuriers, an Meilensteine, vergangene Kooperationen mit anderen Geschichtsvereinen und Leverkusener Partnerstädten und auch an Mitglieder, die nicht länger an der Vereinsarbeit teilnehmen können.
Dabei sind es besonders die Menschen, die die Teilnahme am Vereinsleben so bereichernd machen, wie Michael Gutbier erklärte: „Für mich sind das die Menschen, mit denen man zu tun hat. Das sind ganz unterschiedliche Personen mit verschiedenen Perspektiven auf die Geschichte – durch diese Diversität lernt man immer etwas.“
Preise verliehen
Als Höhepunkt des Festaktes gab es zwei Preisverleihungen: Die des Bruno-Wiefel-Preises und die des Liedtke-Wichmann-Preises. Mit ersterem wurden Danièle und Sylvain Calonne bedacht. Ihre langjährige Arbeit steht ganz im Sinne der Städtepartnerschaft zwischen Leverkusen und Villeneuve d’Ascq und hat viele gemeinschaftliche Projekte zwischen den Geschichtsvereinen der beiden Orte ins Leben gerufen. Sie arbeiten durchweg europäisch, was ihnen selbst besonders am Herzen liegt, wie Sylvain Calonne sagt: „Europa ist uns wichtig, weil wir aus der Geschichte lernen müssen.“
Der Liedtke-Wichmann-Preis wurde an Jan Sting verliehen, der durch seine journalistische Tätigkeit als Redakteur des „Leverkusener Anzeiger“ und durch sein Mitwirken an der OGV- Publikation Montanus einen großen Teil zu Leverkusens Chronistik beigetragen hat. Besonders Spaß mache es ihm als ein Chronist Leverkusens, die lokalen Geschehnisse in größere Zusammenhänge einzuordnen und so die Kleinteile zu einem großen Ganzen zusammenzufügen. Genau solche Arbeit möchte der OGV auch in Zukunft weiter fördern.