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Arbeiten kommen gut voranNeue Brücke in Schleiden soll in einem halben Jahr fertig sein

Lesezeit 3 Minuten
Blick auf die Furt, die aus Kies besteht. Im Hintergrund ist das Schleidener Schloss zu sehen.

Noch ist an der Stelle, an der die neue Brücke stehen wird, nur eine Furt zu sehen. Die Außenterrasse eines Restaurants (r.) wird in Kürze zurückgebaut.

Wenn alles gut läuft, ist die Brücke am Markt Anfang 2025 fertig. Gleich nebenan entsteht eine Promenade mit Außengastronomie.

„Wir liegen mit den Arbeiten an der Brücke genau im Zeitplan. Als Nächstes werden die Flügelwände betoniert“, erklärte der Schleidener Wiederaufbauleiter Waldemar Brost. Wenn das Wetter mitspiele, werde die neue Brücke am Markt in Schleiden im Februar 2025 fertig sein. 1,6 Millionen Euro sind für den Neubau im Wiederaufbauplan der Stadt veranschlagt. Hinzu kommen knapp 800.000 Euro für die Sanierung von zwei Stützmauern.

Die Brücke war seit der Flut im Juli 2021 für den Autoverkehr gesperrt gewesen. Prüfungen hatten nach Angaben der Stadt ergeben, dass die Gründung der alten Bogenbrücke weggespült worden war und sich Setzrisse gebildet hatten. Nur Fußgänger und Radfahrer durften das Bauwerk noch nutzen.

Nach den Osterferien in diesem Jahr war die Brücke dann komplett gesperrt und mit den Vorbereitungen für den Abriss begonnen worden. Wer in die Innenstadt will, muss seitdem den Umweg über den Klosterplatz machen.

Mehrere Varianten wurden für den Neubau geprüft

Schleidener Geschäftsleute waren sauer auf die Stadt, weil sie über die Sperrung nicht vorher informiert worden waren. Elmar Scholzen hatte zuvor bezweifelt, dass die Brücke überhaupt neu gebaut werden muss. Demgegenüber hatte Bürgermeister Ingo Pfennings stets darauf verwiesen, dass der Neubau notwendig sei. Das Bauwerk sei sogar zweimal untersucht worden und die Schäden in der Zwischenzeit noch größer geworden.

Unterhalb der Stützwand wurde mit Kies ein Weg angelegt.

Auf dem provisorisch angelegten Weg soll ein Gerüst aufgestellt werden, wenn die Arbeiten an der Stützmauer beginnen

„Für den Neubau wurden mehrere Varianten geprüft. Am Ende wurde die Alternative mit dem höchsten Durchfluss gewählt“, so Brost. Deshalb werde die Brücke auch 15 Zentimeter höher sein als die Vorgängerin. Für Standsicherheit sollen acht 6,50 Meter lange Pfeiler sorgen, die einen Meter tief im Gestein verankert wurden.

Betonfertigteile werden auf vier Stahlträger gelegt

Die Planung sieht vor, dass vier Stahlträger auf den Flügelwänden montiert und darauf dann Betonfertigteile installiert werden. „Diese Lösung wurde auch gewählt, weil eine Gashaupt-, eine Wasserleitung sowie eine Telekommunikationsleitung in dem Bauwerk untergebracht werden müssen“, sagte Brost.

„Ziel ist, dass die Brücke bis Jahresende wieder von Fußgängern genutzt werden kann. So eine Regelung muss aber Sinn machen, weil es logischerweise dazu führen wird, dass das Bauwerk später fertiggestellt wird“, sagte Pfennings.

Der Bereich wird zu einer verkehrsberuhigten Promenade ausgebaut.
Ingo Pfennings

Im Rahmen des Neubaus muss auch an angrenzenden Stützmauern gearbeitet werden. Die Mauer an der Straße am Driesch wird neu errichtet. Dafür muss die Außenterrasse eines Restaurants zurückgebaut werden. Deshalb wird erst Mitte September mit den Arbeiten begonnen. „Der Bereich wird zu einer verkehrsberuhigten Promenade ausgebaut. Die Außengastronomie wird bis an die Ufermauer heranrücken, die künftig etwas niedriger sein wird“, so Pfennings. Das sei mit den Anwohnern besprochen. Mitte 2025 soll alles fertig sein.

Die Mauer gegenüber werde saniert. „Sie wird mit L-Steinen, vor die wieder Mauerwerk gesetzt wird, erhöht, damit dort ein Weg entlang der Olef angelegt werden kann“, so der Bürgermeister. Dieser solle später dann bis zur evangelischen Kirche fortgeführt werden. Mittlerweile sei die Olef laut Pfennings fast im gesamten Stadtgebiet erlebbar.

Ein etwa vier Meter langer Betonkeil im Flussbett soll dafür sorgen, dass die Stützwand künftig nicht mehr unterspült wird. „Ein Gutachten hatte an der Wand drei kritische Stellen ermittelt“, so der Wiederaufbauleiter.