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Wie ein FamilientreffenDie Tollitäten aus der Eifel füllen die Bühne im Dreiborner Saal

Lesezeit 2 Minuten
Zahlreiche Karnevalsprinzen, Prinzessinnen, Bauern und Jungfrauen stehen in ihren Kostümen auf einer Bühne.

21 Vereine gehören zur Ringgemeinschaft im Altkreis Schleiden. Wenn deren Tollitäten gemeinsam die Bühne entern, kann es ganz schön eng werden.

Einen Tag nach dem Empfang im Euskirchener Kreishaus versammeln sich die Südkreis-Regenten traditionell in Dreiborn.

Wenn der karnevalistische Hochadel der Ringgemeinschaft im Altkreis Schleiden in seinem Wohnzimmer zusammenkommt, dann wissen die Eingeweihten sofort, dass eine rauschende Ballnacht bevorsteht. Prinzentreffen im Dreiborner Dorfsaal, das ist im Südkreis immer noch die größte Versammlung der Tollitäten. 21 Mitgliedsvereine hat die Ringgemeinschaft, und für die meisten ist dieser Termin eine Pflichtveranstaltung.

Doch es ist bei Weitem keine lästige Pflicht. Nur zu gerne drängeln sich die mitgereisten Begleiter der Prinzen, Prinzessinnen, Bauern und Jungfrauen unten im Saal, während sich oben auf der Bühne die Tollitäten knubbeln.

Seit 1982 findet das Treffen alljährlich in Dreiborn statt

Denn bei diesem karnevalistischen Familientreffen stehen die Gemütlichkeit und der kommunikative Austausch im Vordergrund. Das ist dann regelmäßig der Moment, an dem das Gedrängel auf der Bühne einmal mit dem Gedrängel im Saal konkurrieren darf. Dicht an dicht stehen die Tollitäten der anwesenden Vereine, fröhlich wippen die Pfauen- und Fasanenfedern, und auch die Versorgung mit dem Dreiborner Nationalgetränk Elz lässt nicht zu wünschen übrig.

Zahlreiche Karnevals-Tollitäten stehen auf einer Bühne. Ein Prinz in rot-weißem Kostüm unterhält sich mit einem Prinzenpaar in blau-weißem Ornat.

Blau-Weiß oder Rot-Weiß – ganz egal! Beim Prinzentreffen haben die Tollitäten aus dem Südkreis Gelegenheit zu einem Schwätzchen.

Entstanden sei die Idee zur Veranstaltung bei einem gemütlichen Zusammensein von Günter Peters aus Reifferscheid und Franz Kratz aus Sistig am Tag nach dem traditionellen Empfang der Tollitäten im Euskirchener Kreishaus, so berichtete der Schleidener KG-Chef Norbert Niebes. Seit 1982 findet die Veranstaltung regelmäßig in Dreiborn statt, zuerst in der Gaststätte Kupp, später im Saal Hilgers, dem jetzigen Dorfsaal. Gleich zu Beginn der Veranstaltung versammeln sich die anwesenden Karnevalsregenten auf der Bühne.

Was passiert, wenn die Standarte auswärts vergessen wird?

Dann stellen sich alle Tollitäten und Vereine auf der Bühne kurz vor, was zum Beispiel dem Damendreigestirn aus Vussem die Möglichkeit gab, ihr Mottolied vorzutragen und dem Sötenicher Dreigestirn Raum gab, eine besondere Ehrung anzubringen. Sie spendeten mit ihrem Sessionsorden etwas Trost an den Fahnenträger des Junggesellenvereins. Er hatte die Standarte versehentlich auf der Sitzung in Sötenich stehen lassen und sie mit Elz und Bier auslösen müssen.

Nachdem alle Tollitäten sich gegenseitig ihre Sessionsorden umgehängt hatten, gesellten sie sich wieder ihrem im Saal wartenden Gefolge zu und verfolgten das Programm, dass der Vereinsbund Dreiborn für diesen Abend zusammengestellt hatte.

Dreiborner Dudelsackmusik boten die „Drums & Pipes“, bevor die Band „Schäl Pänz“ aus Niederzissen das Publikum weiter auf Touren brachte. Aus Keldenich war die Showtanztruppe „Fusion“ gekommen. Nachdem die Kaisergarde aus Blankenheim mit Karnevalsmusik im Fanfarenstil für den Abschluss gesorgt hatte, gab es noch ein gemütliches Beisammensein der Karnevalisten aus den verschiedenen Vereinen, das – Tradition ist schließlich Tradition – bis in den frühen Morgen ging.