Die DRK bereitet mit Volldampf die ehemalige Eifelhöhen-Klinik als Unterkunft für Geflüchtete vor.
Eifelhöhen-KlinikUnterkunft für 375 Geflüchtete startet
Rolf Klöcker ist recht entspannt. „Die Vorbereitungen laufen ziemlich gut“, sagt der Kreis-Geschäftsführer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) mit Blick auf Marmagen. Dort betreibt das DRK im Auftrag der Bezirksregierung Köln ab dem 2. Januar 2023 in der ehemaligen Eifelhöhen-Klinik eine Notunterkunft für Geflüchtete.
Nach Angaben der Bezirksregierung plant man zunächst mit einer Kapazität für 375 Menschen. Laut Klöcker sind drei Etagen der ehemaligen Reha-Klinik schon für die Geflüchteten vorbereitet, die Betten aufgebaut. „Damit stehen uns schon jetzt 450 Plätze zur Verfügung“, sagt Klöcker im Gespräch mit dieser Zeitung. „In Abstimmung mit den Sicherheits- und Betreuungsdienstleistern soll sukzessive eine Erhöhung der Kapazität auf 750 Plätze stattfinden“, sagt Vanessa Nolte, Pressesprecherin der Bezirksregierung Köln.
Eifelhöhen-Klinik wird keine Puffereinrichtung
Anders, als ursprünglich geplant, wird die ehemalige Eifelhöhen-Klinik aber keine sogenannte Puffereinrichtung für geflüchtete Menschen aus der Ukraine. Viel mehr spielt die Herkunft der Geflüchteten für die Unterbringung in Marmagen laut Bezirksregierung keine Rolle. „Vor dem Hintergrund der deutlich steigenden Zahl von Asylsuchenden und der weiterhin volatilen Zugangslage im Bereich ukrainischer Schutzsuchender sind Kommunen und Land gefordert, weitere Kapazitäten zur Unterbringung zu schaffen. In den landeseigenen Unterkünften werden neben Geflüchteten aus der Ukraine auch Menschen untergebracht, die nicht aus der Ukraine geflohen sind, sondern aus Drittstaaten hier Asyl suchen.
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Dies gilt auch für die Unterkunft in Marmagen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Bezirksregierung. Die Bezirksregierung Arnsberg koordiniere landesweit die Verteilung geflüchteter Menschen auf die Landeseinrichtungen und auf die Kommunen, erklärt Vanessa Nolte im Gespräch mit dieser Zeitung.
Das DRK plant für Marmagen laut Klöcker mit insgesamt 70 Stellen. 45 neue Mitarbeiter seien bereits gefunden worden, sagt der Kreis-Geschäftsführer im Gespräch. Durch interne Umstrukturierungen werden zehn weiteren Mitarbeiter für Marmagen gewonnen.
DRK plant auch diverse Freizeitangebote
„Die anderen 15 werden wir auch noch finden. Da bin ich sehr optimistisch“, so Klöcker. Unter anderem sei man noch auf der Suche nach einem Sozialbetreuer, vier sozialpädagogischen Fachkräften, einem Krankenpfleger und Erziehern. Für die Flüchtlingsunterkunft plant das DRK, auch diverse Freizeitangebote. Unter anderem soll es dort Deutschunterricht und Erstorientierungskurse geben. „Dafür, dass wir nicht viel Zeit hatten, läuft es wirklich gut“, berichtet Klöcker. Das DRK wird nicht die Versorgung der Geflüchteten übernehmen.
Die Bezirksregierung hat dem Kreis-Geschäftsführer zufolge einen Caterer gefunden, der Vertrag sei unter Dach und Fach. Bisher ist der Bezirksregierung zufolge ein Betrieb der Flüchtlingsunterkunft in Marmagen bis zum 30. April 2023 vorgesehen. „Das Land NRW beabsichtigt, die Laufzeit seiner Notunterkünfte bis zum 31. Dezember 2023 zu verlängern“, sagt Pressesprecherin Nolte. Die Bezirksregierung Köln befinde sich im Hinblick auf diese Absicht in der Prüfung der Verträge zur Notunterkunft in Marmagen.
Nettersheims Bürgermeister Norbert Crump beklagt wenig Informationen
Zuletzt hatte Nettersheims Bürgermeister Norbert Crump mit den Vorsitzenden der Ratsfraktionen und dem Marmagener Ortsvorsteher Bernhard Maus einen Brief an den Kölner Regierungspräsidenten Dr. Thomas Wilk geschrieben und fehlende Informationen beklagt. Umgehend, so Crump, habe dieser auf das Schreiben reagiert und mitgeteilt, dass er die Bedenken ernst nehme.
Am Mittwoch haben sich nun laut Nolte die politischen Spitzen der Gemeinde und Regierungspräsident Wilk zu einem konstruktiven Austausch getroffen. „Der vertrauensvolle und transparente Informationsaustausch wurde von beiden Seiten als wesentlicher Bestandteil zum Gelingen dieses Vorhabens eingeordnet“, heißt es in der Pressemitteilung der Bezirksregierung.