Die Mechernicher FDP kritisiert, dass ein Antrag zum Thema im Rat auf Antrag der CDU abgesetzt wurde. Die Dringlichkeit ist jedoch hoch.
Unmut bei der FDPSportstättenplan der Mechernicher Stadtverwaltung kommt erst im März
Sauer ist FDP-Fraktionschef Oliver Totter darüber, dass der von seiner Fraktion beantragte Tagesordnungspunkt zum Sportstätten-Konzept im Mechernicher Stadtgebiet ohne vorherige Diskussion abgesetzt wurde. Gleich zu Beginn der jüngsten Ratssitzung hatte Peter Kronenberg, Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion, die Absetzung beantragt, die dann auch mit den Stimmen von CDU und UWV, die die Mehrheit im Stadtrat haben, beschlossen wurde.
„Uns ging es um eine Erweiterung des Konzeptes für die zukünftige Nutzung der Sportflächen im Eifel- sowie im Wälschbachstadion auf alle Mechernicher Sportvereine und Sportflächen“, erklärt Totter im Nachgang der Sitzung: „Über unseren Antrag wurde aber gar nicht gesprochen. Das bedeutet, CDU und UWV wollten nicht, dass über ein Konzept für die Nutzung aller Sportflächen im Mechernicher Stadtgebiet durch unsere Vereine geredet wird“, so der FDP-Chef.
Totter weiter: „Man kann unseren Antrag ablehnen, sollte aber zumindest aus Respekt vor den Vereinen, ihrem Engagement und damit auch ihrem Bedarf an Sportflächen über das Thema diskutieren. Das Verhalten von CDU und UWV spricht insoweit aber für sich.“
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Thema steht im nächsten Sportausschuss auf der Tagesordnung
Kronenberg tut die Aufregung als Wahlkampfgetöse der Liberalen ab: „Wir haben im Fachausschuss mehrfach über das Sportstättenkonzept geredet, da brauchte es in der Ratssitzung am Dienstag keinen neuen Bericht der Verwaltung. Zumal das Thema in der nächsten Sitzung des Sportausschusses wieder auf der Tagesordnung steht.“
Bemängelt wird von der FDP auch, dass es bislang noch keinen Lenkungskreis gibt, der sich um die Entwicklung der Sportstätten im gesamten Stadtgebiet kümmern sollte. „Dieser sollte schon im Jahr 2023 eingerichtet werden“, so Totter: „Dies ist bislang nicht geschehen.“
Fachbereichsleiterin Kati Jakob, in deren Zuständigkeitsbereich die Sportstättenplanung in Mechernich fällt, gibt allerdings Entwarnung: „Das Konzept wird am 18. März im Fachausschuss vorgestellt.“ Erst dann ergebe die Einsetzung eines Lenkungskreises Sinn.
Stadtverwaltung Mechernich hat Vereine mit ins Boot geholt
Nachdem bei der Ausschusssitzung im November des vergangenen Jahres zuletzt über das Thema diskutiert worden sei, habe sich die Verwaltung noch einmal mit dem beauftragten Planungsbüro, das im vergangenen Jahr eine Analyse der vorhandenen und benötigten Sportstätten (Sporthallen und Sportplätze) erstellt habe, sowie den Vereinsvertretern an einen Tisch gesetzt.
Das Ergebnis dieser Beratungen könne jetzt in der März-Sitzung des Sportausschusses präsentiert werden, so Jakob. Gesprochen habe man im Vorfeld der Konzepterstellung nicht nur mit Vereinsvertretern aus Mechernich und Kommern, sondern auch mit denen weiterer Klubs aus dem Stadtgebiet.
Im Mittelpunkt des Interesses steht dennoch die aktuelle Situation bei den beiden größten Sportvereinen im Stadtgebiet, der TuS Mechernich und dem VfL Kommern. Eigentlich war geplant, das Kommerner Wälschbachstadion auszubauen und zur gemeinsamen Spielstätte der beiden Vereine zu machen. Das Geld dafür sollte zum Teil durch den Verkauf von Baugrundstücken kommen, die im Bereich des Mechernicher Eifelstadions entstehen sollten.
Baugebiet am Eifelstadion ist inzwischen wieder vom Tisch
Doch das Vorhaben scheiterte gleich in doppelter Hinsicht: Zum einen untersagte die Kölner Bezirksregierung aus planungsrechtlichen Gründen eine Erweiterung der Sportanlage in Kommern. Zum anderen fand sich kein Investor, der Geld in die Baulandentwicklung im Eifelstadion stecken wollte.
Hintergrund: Unter der Sportfläche und in den Böschungen des 1927 eröffneten Stadions am Mechernicher Johannesweg gibt es schwermetallhaltige Altlasten, die zunächst kostspielig entsorgt werden müssten. Dies mache die Umwandlung in Bauland nicht profitabel, hatte ein möglicher Investor der Stadtverwaltung vorgerechnet.
Um eine Verbesserung für den Spielbetrieb der Mechernicher Fußballer zu erreichen, soll nach dem aktuellen Stand der Planung der Naturrasen des Fußballplatzes am Schulzentrum abgeschält und statt des Tennenbelags im Eifelstadion verlegt werden. Am Schulzentrum könnte dann ein Kunstrasenplatz entstehen, der ganzjährig genutzt werden könnte.
Auch die Mechernicher CDU hofft auf schnelle Umsetzung der Planung
Diesen Plan verteidigt auch Kronenberg: „Das ist ein kluger Vorschlag der Verwaltung“, so der CDU-Fraktionschef, der aber zu bedenken gibt: „Wegen der hohen Folgekosten von mindestens 200.000 Euro jährlich pro Kunstrasenplatz können wir leider nicht allen Vereinen im Stadtgebiet eine solche Lösung finanzieren.“
Ein Hauptgrund für den neuen Kunstrasenplatz im Schulzentrum sei die intensive Nutzung durch die drei ansässigen Schulen, die der aktuelle Rasenplatz dort nicht verkrafte, argumentiert Kronenberg: „Ein Kunstrasenplatz erlaubt jedoch bis zu 2500 Stunden Nutzung pro Jahr – ein Vielfaches des bisherigen Limits.“
Davon könnten nachmittags und abends auch die Sportvereine aus Mechernich und der Umgebung profitieren. Allerdings findet auch Kronenberg, dass die Umsetzung der Pläne für den Standort Mechernich pressiert: „Die Fußballer brauchen Planungssicherheit für den Trainings- und Spielbetrieb.“