Die Mechernicher SPD nominiert Dr. Peter Schweikert-Wehner für die Wahl zum Bürgermeister – Dirk Weiermann tritt als parteiloser Kandidat an.
Bürgermeister-WahlIn Mechernich ist das Rennen um die Schick-Nachfolge eröffnet
Mit einer gut gefüllten „Werkzeugkiste“ hat Ute Wagener, Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Mechernich, den frisch gekürten Kandidaten für die Wahl zum Bürgermeister der Stadt Mechernich, auf den Weg geschickt. Enthalten darin zwei knallrote Regenschirme (auch zum Schutz gegen allzu starken politischen Gegenwind), einige rote Fliegenpatschen (zum Verjagen lästiger Mitbewerber), eine Flasche Wein (natürlich ein Roter!) und ein Paar ebenfalls rote Handschuhe mit dem Partei-Schriftzug. „Das sind Arbeitshandschuhe“, so Wagener: „Bei uns hat es Tradition, dass die Kandidaten selbst mit anpacken, zum Beispiel beim Plakatieren!“
Dr. Peter Schweikert-Wehner dürfte das nicht unbekannt sein – schließlich war er auch schon bei der Wahl 2020 angetreten. Ziemlich genau ein Viertel aller abgegebenen Wählerstimmen konnte der Sozialdemokrat damals für sich verbuchen, was im Rennen um den Chefsessel im Rathaus jedoch nicht ausreichte, weil Amtsinhaber Dr. Hans-Peter Schick (CDU) mit 58,3 Prozent die Nase vorn hatte.
Bei der Kommunalwahl 2025 werden die Karten neu gemischt
Doch bei der Wahl im September 2025 tritt Schick nicht mehr an, wie er Anfang des Monats mitgeteilt hatte. Die Karten werden also neu gemischt, weshalb Schweikert-Wehner mit neuem Mut antritt. Hoffnung auf ein gutes Abschneiden mache ihm dabei die Unterstützung aus den eigenen Reihen.
„Wir haben einen sehr gut aufgestellten Ortsverein mit Ute Wagener an der Spitze, machen eine gute Öffentlichkeitsarbeit und treten nach außen geschlossen auf“, so der vom Vorstand nominierte Kandidat, der bei der internen Wahl mit 26 Ja-Stimmen (bei drei Gegenstimmen und einer Enthaltung) mit großer Mehrheit bestätigt wurde.
Schweikert-Wehner setzt auf Unterstützung durch Landrat Ramers
Unterstützung erhofft sich Schweikert-Wehner auch von Parteigenosse und Landrat Markus Ramers: „Der ist beliebt und macht einen guten Job.“ Auf die bundespolitische Stimmung kann der Unternehmer (Schweikert-Wehner ist Betreiber der Apotheke am Kreiskrankenhaus Mechernich) hingegen nur bedingt setzen. „Die kaputte Ampel schlägt uns natürlich arg ins Kontor, aber aktuell verzeichnet die Partei auch wieder einen Zulauf an Mitgliedern.“
Er selbst habe sich als junger Mann Anfang der 90er-Jahre in seiner Heimatstadt Sinzig für die SPD und den damaligen Ministerpräsidenten Rudolf Scharping begeistert, kam nach seinem Studium in Bonn der Liebe wegen in die Eifel (Ehefrau Kirstin Wehner stammt aus Kommern), war bereits Karnevalsprinz in Mechernich, sitzt seit der aktuellen Legislaturperiode für die SPD im Stadtrat und leitet den Ausschuss für Bildung, Kultur und Soziales.
Ex-Schauspieler Dirk Weiermann will nächsten Karriere-Schritt machen
Neben Schweikert-Wehner hat sich bereits ein weiterer Kandidat für die neu zu besetzende Bürgermeister-Stelle ins Gespräch gebracht: Als parteiloser Bewerber geht Dirk Weiermann ins Rennen, um, wie er mitteilt, „eine neue Perspektive und frischen Wind in die kommunale Politik“ zu bringen.
Nach seiner Ausbildung zum Straßenbauer und dem Besuch der Fachschule für Wirtschaft und Verwaltung zog es ihn nach Köln zum Schauspielstudium, wonach sich eine 15-jährige Karriere in der Film- und Fernsehbranche anschloss. Serien-Fans ist Weiermann vielleicht noch aus seiner Rolle in der ARD-Serie „Verbotene Liebe“ bekannt, bei der er auch seine heutige Ehefrau Renée Weibel kennenlernte.
Vor rund zehn Jahren kehrte der gebürtige Mechernicher in die Eifel zurück, hat sich dann erst zum Immobilienwirt und dann zum Sachverständigen ausbilden lassen. Gegenwärtig ist er ein öffentlich bestelltes Mitglied des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Kreis Euskirchen.
Vom Büro aus schon das Mechernicher Rathaus im Blick
Direkt gegenüber dem Mechernicher Rathaus leitet er ein eigenes Sachverständigenbüro. „In Mechernich fühle ich mich zu Hause, die Nordeifel ist meine Heimat, und hier möchte ich alt werden“, sagt der Kandidat von sich: „Ich sehe mich als Vertreter der Bürger und werde alle Entscheidungen mit dem Blickwinkel der Menschen treffen, die hier leben und deren Alltag ich mit ihnen teile.“
Und was macht die CDU? „Bei uns hat das interne Bewerbungsverfahren begonnen“, sagte der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Michael Averbeck. „Wir haben eine Frist bis zum 31. Dezember gesetzt und werden unsere Kandidatin oder unseren Kandidaten dann zu Beginn des neuen Jahres vorstellen.“