Fachkräfte63 junge Menschen im Kreis Euskirchen in den Gesellenstand erhoben

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Fünf junge Männer und eine Frau stehen in einem großen Saal und halten eine Urkunde in den Händen. Im Hintergrund ist Publikum zu erkennen.

Als Prüfungsbeste ausgezeichnet wurden Justin Greuel (v.l.), Lasse Heimerich, Jonas Maternus Schmitz, Julian Lück, Lea Schmitz und Niklas Hack (v.l.) bei der Lossprechungsfeier im S-Forum der Kreissparkasse Euskirchen.

Bei der Lossprechung der Kreishandwerkerschaft Düren-Euskirchen-Heinsberg wurde auch der Fachkräftemangel im Handwerk thematisiert.

„Sie alle können mit dem heutigen Tag ein ganz besonderes Kapitel in Ihrem Leben abschließen“, betonte die Geschäftsführerin der Vereinigten Kreishandwerkerschaft Düren-Euskirchen-Heinsberg, Vanessa Becker, an die im S-Forum der Kreissparkasse Euskirchen versammelten Handwerkslehrlinge gewandt.

Insgesamt 63 junge Frauen und Männer wurden bei der Lossprechungsfeier in den Gesellenstand erhoben. Dies wusste auch der Gastgeber, der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Euskirchen, Udo Becker, zu würdigen: „Wir stehen vor der Herausforderung, den Verbrauch fossiler Brennstoffe enorm zu reduzieren, um eine Welt zu erhalten, in der wir alle leben können und wollen. Diese Umstellung ist ohne das Handwerk nicht möglich. Und darum spielen Sie nicht nur heute, sondern auch in Zukunft eine wichtige Rolle.“

Udo Becker: „K.I. ersetzt handwerkliche Berufe nicht“

Daran könne auch die Entwicklung im Bereich der Künstlichen Intelligenz und ihre Bedeutung für den Arbeitsmarkt nichts ändern. Becker: „Ich bin sicher, dass die K. I. handwerkliche Berufe nicht ersetzt, sondern lediglich verändert. Ich würde mir auch nur sehr ungern von einem Roboter die Haare schneiden lassen, schließlich gehört zu einem Friseurbesuch auch immer ein wenig Small Talk.“

Um zu verdeutlichen, wie groß die Bedeutung der jungen Auszubildenden für die Gesellschaft ist, richtete Kreishandwerksmeister Willi Fetten die Aufmerksamkeit zudem auf den herrschenden Fachkräftemangel. „Das Handwerk ist das Kernstück unserer Wirtschaft. Um dem gerecht werden zu können, muss ein Umdenken in der Öffentlichkeit stattfinden, damit das Handwerk die Anerkennung erfährt, die es verdient.“

Keine adäquate Berufsorientierung an Gymnasien im Kreis Euskirchen

Wie Willi Fetten betonte, würden rund die Hälfte aller Abiturienten ein Studium antreten, da in vielen Gymnasien keine adäquate Berufsorientierung angeboten werde. „Tage wie dieser zeigen, dass wir mit der dualen Ausbildung auf einem guten Weg sind. Mit derzeit etwa einer Million Betriebe und 5,6 Millionen Handwerkern können wir die Energiewende meistern. Und Sie alle haben es selbst in der Hand, Ihren eigenen Weg weiterzuentwickeln und die Zukunft des Handwerks mitzugestalten.“

Sechs der insgesamt 63 Handwerkslehrlinge wurden am Mittwoch aufgrund ihrer Leistungen zudem als Prüfungsbeste ihrer Innungen ausgezeichnet. Straßenbauer Niklas Hack, Friseurin Lea Schmitz, Anlagenmechaniker Julian Lück, Metallbauer Justin Greuel sowie die beiden Tischler Jonas Maternus Schmitz und Lasse Heimerich konnten alle ihre Gesellenprüfungen mit einem Gesamtergebnis der Note 2 abschließen.

„Das Zeugnis, das Sie heute bekommen, so wertvoll es auch ist, ist zunächst als ein Türöffner in Ihren neuen Lebens- und Berufsabschnitt zu sehen“, betonte der stellvertretende Landrat Leo Wolter: „Allerdings dürfte durch Ihre Bereitschaft, den Wissensstand ständig zu erweitern und ihn mithilfe von Fort- und Weiterbildung zu aktualisieren, Ihre berufliche Zukunft sicher sein.“

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