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HandwerkDie besten Gesellenstücke im Kreis Euskirchen: Eines erinnert an Flutkatastrophe

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Das Foto zeigt die Preisträger des Gestaltungswettbewerbs „Die gute Form“ im Kreis Euskirchen.

Die Preisträger des Gestaltungswettbewerbs „Die gute Form“ im Kreis Euskirchen.

Die Tischlerinnung im Kreis Euskirchen feierte ihre besten Nachwuchskräfte. Und der Kreishandwerksmeister schwärmte in den höchsten Tönen.

Willi Fetten, Kreishandwerksmeister im Kreis Euskirchen, wird in einer Pressemitteilung der Kreishandwerkerschaft Düren, Euskirchen, Heinsberg mit begeisterten Worten zitiert: „Was für tolle Gesellenstücke, was für ein tolles Handwerk. Tischlerinnen und Tischler erlernen in einer dreijährigen Ausbildung einen schönen, sehr kreativen und vielfältigen Handwerksberuf.“

Der Anlass für seine Begeisterung war die diesjährige Prämierungsfeier der „Guten Form“ in der Tischlerinnung im Kreis Euskirchen bei der Firma H. J. Bünder in Euskirchen.

Was für tolle Gesellenstücke, was für ein tolles Handwerk.
Willi Fetten, Kreishandwerksmeister

Arno Müller, Vorstandsmitglied der Tischler-Innung Euskirchen, bedankte sich bei der Firma Bünder für die Unterstützung des Wettbewerbs sowie bei den Ausbildungsbetrieben für das Engagement, das die exzellenten Leistungen der Nachwuchskräfte erst möglich gemacht habe. Alle prämierten und belobigten Gesellenstücke der Gesellenprüfungen im Sommer 2023 konnten vom 12. Juni bis zum 16. Juni erstmalig besichtigt werden.

Der Gestaltungswettbewerb „Die Gute Form“ zeichnet exzellent gestaltete Gesellenstücke im Tischlerhandwerk aus. Die Fachjury, bestehend aus Arno Müller, Nicole Johag (Jonico Interior Design), Alexander Kürsten (Positiv Multimedia GmbH) und Nadja Lehser, hat drei ausgewählte Gesellenstücke prämiert sowie zwei weitere belobigt.

Preisträger im Kreis Euskirchen bestachen mit Ideen und Kreativität

Bewertet worden seien die eingereichten Gesellenstücke nach den Kriterien Idee (Eigenständigkeit und Qualität der Idee), Form (Linienführungen, Gliederungen, Proportionen sowie Material- und Farbkomposition), Funktion (Nutzungsqualität, Handhabung und Ergonomie) und werkgerechte Konstruktion.

Der erste Preis ging an Anne Christine Kolvenbach, die einen Schminktisch in Kirsch- und Nussbaum geschaffen hat. Der Jury gefielen insbesondere das edle Design und die präzise Verarbeitung. Mit dem Bau des Schminktisches hat Anne Christine Kolvenbach, die sich zur Zeit der Prämierung im Urlaub befand und deshalb online zur Veranstaltung zugeschaltet wurde, ein Stück Flut-Geschichte im wahrsten Sinne des Wortes verarbeitet.

Das Gesellenstück wurde aus dem Holz der Kirschbaum-Küche gebaut, die bei der Flut im Jahr 2021 untergegangen war. „So wird die Seele unserer alten Küche mit einem neuen Möbel erhalten“, sagte Anne Christine Kolvenbach, die im väterlichen Betrieb, der Tischlerei Kolvenbach, ausgebildet wurde.

Aus einer durch die Flut zerstörten Küche entstand ein Schminktisch

Der zweite Preis ging an Jonas Maternus Schmitz, der in der Schreinerei Arno Müller ausgebildet wurde. Der getischlerte Schreibtisch in Eiche/Weißhochglanz im Industrielook punktete bei der Jury mit einer gut kombinierten Materialwahl, schönen Details und einem stimmigen Design – eine Harmonie zwischen Vergangenheit und Moderne.

Ein Küchenmöbel in Esche wurde mit dem dritten Preis bedacht. Peter Leonhard Hoffmann vom Ausbildungsbetrieb Britta Prasmo-Klaßen überzeugte die Jury mit einem Gesellenstück in schlichtem, elegantem Design, das Leichtigkeit ausstrahlt.

Abschließend sprach Arno Müller noch zwei Belobigungen aus: Eva Marie Schmelzer, die im Betrieb Jenniches Treppenbau GmbH ausgebildet wurde, erhielt Lob für ihren Barschrank in Eiche, mit einem tollen und zugleich funktionalen Innenleben.

Lasse Heimerich vom Ausbildungsbetrieb Vogelsberg Innenausbau aus Mechernich wurde gelobt für seinen Schreibtisch aus Eiche. Dabei begeisterten die Jury das schlichte Design sowie die leichte und geradlinige Ausstrahlung des von ihm angefertigten Möbelstücks.