150 Arbeiten namhafter Künstler: Am Sonntag wird die neue Schau des Fotografie-Forums Monschau eröffnet, die bis Mitte Juni 2024 zu sehen ist.
FotoausstellungBilderschau in Monschau zeigt Menschen, die auf Bänken sitzen
Einem ganz besonderen Möbelstück widmet sich die neue Fotoausstellung des Fotografie-Forums in Monschau: Unter dem Titel „Bankgeheimnisse“ stehen dabei Parkbänke, Bierbänke und Ruhebänke im Mittelpunkt – und damit auch die Menschen, die sich auf ihnen niedergelassen haben.
„Sitzbänke gab es schon in der Antike. Das menschliche Bedürfnis, nicht immer stehen zu müssen, sondern sich auch setzen und ausruhen zu können, fand schon bei den alten Griechen seinen Ausdruck“, erklärt die Kuratorin Nina Mika-Helfmeier.
Allerdings sei die Nutzung von Bänken in der Antike und im Mittelalter ein Kriterium der gesellschaftlichen Selektion geblieben. Eine breite Nutzung von Bänken in der Öffentlichkeit setzte sich erst im 19. Jahrhundert langsam durch. „Um die Mitte des 19. Jahrhunderts übernahm man in Deutschland die aus England stammende Idee, in Parks freistehende Bänke aufzustellen“, so die Kuratorin weiter. Heute sind Bänke aus dem öffentlichen Raum nicht mehr wegzudenken.
Fotos internationaler Künstler sind im Eifelstädtchen Monschau zu sehen
Die Gruppenausstellung, die am Sonntag, 14. April, in Monschau eröffnet wird, umfasst rund 150 Arbeiten von international renommierten Fotografinnen und Fotografen wie Eve Arnold, Bruno Barbey, Bruce Davidson, Gerti Deutsch, Elliott Erwitt, Leonard Freed, Thomas Hoepker, Barbara Klemm, Jürgen Klauke, Herbert List, Max Scheler und Dennis Stock. „Ihre Arbeiten erzählen ernste, witzige und nachdenkliche Bankgeschichten, sie zeigen ästhetisch-schöne Szenen mit und auf einer Sitzbank“, heißt es in der Einladung zur Schau.
Inzwischen hat sich das Fotografie-Forum der Städteregion Aachen in Monschau bundesweit einen Namen unter Fans der künstlerischen Fotografie gemacht. Überregionale Zeitungen wie „Die Zeit“ und Fotozeitschriften haben bereits über das Ausstellungsprogramm berichtet, zu den regelmäßig stattfindenden Bilderschauen reisen Besucher aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland in das Fachwerkstädtchen an der Rur.
Vernissage mit musikalisch-literarischer Performance
„Viele in der Ausstellung vertretene Fotografen lieben skurrile Alltagsszenen, aus der sich eine natürliche, nicht erzwungene Komik ergibt: Bei einem Foto von Barbara Klemm ergibt sich die Situationskomik durch die Gegenüberstellung unterschiedlicher, aber dennoch seltsam ähnlicher Objekte – hier im Vordergrund die steinerne Skulptur einer Frau, dahinter die drei auf einer Bank schlafenden Frauen“, beschreibt Mika-Helfmeier eine Schwarz-Weiß-Aufnahme aus dem Jahr 1972: „Die einen sind lebendig, die andere ist es nicht, und doch scheinen sie auf dieser Aufnahme irgendwie, fast surrealistisch, miteinander verwandt zu sein.“
Bankgeschichten und ihre Geheimnisse stehen auch im Mittelpunkt der exklusiv für diese Ausstellung vom „Theater K“ aus Aachen inszenierten musikalisch-literarischen Performance. In kurzweiligen Szenen werden „Zwischenspiele des Alltäglichen auf der Bühne lebendig und entfalten ihre ganz eigene Poesie“. Teilweise von den ausgestellten Werken inspiriert, sei dabei eine Collage aus verschiedenen Episoden entstanden, die eines eint: Sie hätten sich nicht ereignet – ohne eine Bank.
Die Vernissage der Ausstellung findet am Sonntag, 14. April, um 12 Uhr im Aukloster in Monschau statt. Unmittelbar nach einer inhaltlichen Einführung, die von einer großformatigen Lichtbilderpräsentation flankiert wird, findet die Premiere der Performance des Theater-K-Ensembles statt. Dabei werden Paula Luy, Falk Philippe Pognan und Annette Schmidt von Sasan Azodi musikalisch begleitet.
Die Ausstellung „Bankgeheimnisse“ ist vom 14. April bis zum 16. Juni 2024 im Fotografie-Forum der Städteregion Aachen, Austraße 9, in Monschau zu sehen, der Eintritt ist frei. Öffnungszeiten: dienstags bis freitags von 14 bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr, montags geschlossen.