In den vergangen sechs Jahren seien die Probleme mit wildem Müll und Vandalismus immer größer geworden, berichtet Bauhofleiter André Kaudel.
Problem nimmt zuKaller Bauhof kämpft gegen wilden Müll und Vandalismus
„Die Probleme mit wildem Müll und Vandalismus werden immer größer“, sagt der Kaller Bauhofleiter André Kaudel. 2018 noch sei lediglich ein Mitarbeiter zwei Tage in der Woche mit der Beseitigung von wildem Müll beschäftigt gewesen. „Heute sind bis zu zwei Mitarbeiter jeden Tag unterwegs.“
In den vergangenen beiden Jahren habe der Bauhof rund 35.000 Euro für die Entsorgung von wildem Müll bezahlen müssen. Doch das sei in Wahrheit nur ein Teil der Kosten.
Neben Hausmüll werden auch Gefahrstoffe in der Natur entsorgt
Auf Antrag der SPD hatte die Verwaltung im jüngsten Umweltausschuss über wilden Müll und Vandalismus im Gemeindegebiet informiert und einen Überblick über die entstehenden Kosten gegeben. „Die Palette reicht von Altkleidern und Elektrogeräten über Grünabfälle und Sperrmüll bis hin zu Kanistern mit Gefahrstoffen und Altreifen“, zählt Kaudel auf, was schon alles in der Natur gefunden wurde. Hinzu kommen laut Bauhofleiter Müllsäcke mit Hausabfällen, Fässer mit Altöl sowie gemischte Bau- und Abbruchabfälle und asbesthaltige Baustoffe. Die Abfälle müssten alle sortiert werden.
Dabei seien die Verursacher meist so clever, dass sie keine verwertbaren Spuren im Müll hinterlassen. Bevorzugte Ablageorte seien vor allem schlecht einsehbare Plätze und Wege. „Der alte Steinbruch in Keldenich ist so ein Ort und der nicht weit entfernte Parkplatz an der Landesstraße 206 vor der Abfahrt nach Urft“, weiß Kaudel. Aber auch am Wendehammer vor Auto Keutgen im Kaller Gewerbegebiet liege immer wieder Müll herum. Auch an Stellplätzen von Glascontainern werde viel Abfall abgeladen.
Entsorgung von wildem Müll kostet die Gemeinde Kall viel Geld
Knapp 20.000 Euro hat die Entsorgung im vergangenen Jahr gekostet. In diesem Jahr mussten bis zum 31. Oktober rund 15.000 Euro bezahlt werden. „Die tatsächlichen Kosten liegen aber höher. Mancher Einsatz wird über andere Kostenstellen wie Straßenunterhaltung oder Wartehallen abgerechnet“, so der Bauhofleiter.
Der Montag sei der schlimmste Tag in der Woche, weil dann all das weggeräumt werden müsse, was am Wochenende abgeladen worden sei. Der Abfall an den Abladestellen müsse schnell eingesammelt werden, „sonst wird das in kurzer Zeit mehr“.
Der Bauhof sei auch für die Entsorgung von Kot aus den 24 Hundestationen verantwortlich: „150 Kilogramm kommen da pro Woche zusammen. Das macht im Jahr 7,8 Tonnen.“ Insgesamt steige auch der bürokratische Aufwand bei der Abfallentsorgung, weil immer mehr Gesetze und Verordnungen beachtet werden müssten.
Auch die Schäden durch Vandalismus nehmen nach Angaben von Kaudel zu. Die meisten Probleme gebe es in der Unterführung des Bahnhofs. „Dort werden Graffiti mittlerweile auch auf die alten Ansichten von Kall gesprüht“, berichtet Kaudel. Zudem komme es immer wieder vor, dass Schilder mit Aufklebern mit rechtsradikalem Hintergrund beklebt werden. Deshalb steige auch in diesem Bereich die Zahl der Einsätze.