FVM-Pokal in ZülpichHürth lässt Bessenich keine Chance
Lesezeit 3 Minuten
Zülpich-Bessenich – SV Rhenania Bessenich – FC Hürth 1:4 (1:3). 120 Zuschauer sahen eine größtenteils einseitige Partie auf dem an diesem Abend rutschigen Bessenicher Kunstrasenplatz. Der Mittelrheinligist aus Hürth hatte das ihm als Rhein-Erft-Kreispokalsieger zustehende Heimrecht gegen den drei Klassen tiefer spielenden SV Bessenich abgegeben.
So lief das Spiel
Egal, wie der Matchplan der Bessenicher aussah – nach zwei Minuten war er Makulatur. Taner Yalcin wird in Höhe des Strafraumkante angespielt und schießt den Ball aus zentraler Position unbedrängt ins Tor. Ein ähnliches Bild bot sich vor dem zweiten Hürther Treffer. Bessenichs Rechtsverteidiger Aykut Esenkar hatte nach einer Ecke gerade den glücklichen Ausgleich erzielt (23.), da traf Chris Massamba zur erneuten Führung, die eine Kopie des 1:0 war. Und dann kam die...
...Szene des Spiels
Das 1:3 kurz vor der Pause brach Bessenich auch moralisch das Genick. Torwart Dominik Schöpfer unterlief einen Eckball. Alexander Vaaßen köpfte ohne Gegenwehr ins Tor. Aus psychologischer Sicht war dieser Treffer in der 44. Minute für Bessenich der Knockout.
Die Mittelrheinliga ist nicht die Landesliga und schon gar nicht die Kreisliga A, auch wenn Bessenich ein verkappter Bezirksligist ist. Hürth war bis auf wenige Phasen deutlich überlegen, schaltete im zweiten Durchgang zwei Gänge zurück – und erzielte trotzdem noch den vierten Treffer (Yousef Keshta, 73.). Klingt banal, aber: Der Klassenunterschied war jederzeit zu spüren.
Kollateralschaden des Tages
Bei einem Zweikampf am Seitenaus wird der Ball Richtung Zuschauer gedroschen und trifft eine Tasse. Das Duell Leder gegen Keramik gewinnt Ersteres.
Das sagt der Trainer
Der sportliche Leiter Beniamin Warrach vertrat den Mallorca-Urlauber Frank Mayer an der Seitenlinie. „Hürth war cleverer, weiter und fitter. Bei den Toren sehen wir unglücklich aus. Aber mit ein bisschen Glück hätten wir Hürth etwas länger ärgern können. Wichtig ist für uns aber ohnehin die Meisterschaft. Der Pokal war nur ein Zubrot.“
Das sagt Marcel Kaiser
Der Bruder des Frauenberger Spielertrainers Sebastian Kaiser war zufrieden mit dem Auftritt seiner Hürther Mannschaft. „Das Spiel ist so ähnlich abgelaufen, wie wir das erwartet hatten. Wir haben eine gute Truppe. Das konnte man sehen, wenn wir das Tempo angezogen haben.“
Das sagen wir
Im Gegensatz zum Kreispokalendspiel nur zwölf Tage vorher gegen Erftstadt, das Bessenich trotz 60-minütiger Dominanz unglücklich mit 1:2 verlor, war Hürth eine Nummer zu groß. Bessenich hat nie wirklich ins Spiel gefunden und lief, wenn Hürth das Tempo anzog, hinterher. Und selbst wenn die Hausherren den Ball hatten, konnten sie nie ihr Spiel aufziehen, weil Hürth sofort mit drei, vier Spielern presste. Da nützten auch schöne Seitenwechsel nichts.
Die Abwehr war, bis auf Siggi Kunst, wackelig. Das Mittelfeld wurde oft überlaufen. Stürmer Valon Maloku hing in der Luft. Das Ergebnis ist deshalb, auch in dieser Höhe, mehr als gerecht.