Eine Mooswand an einem neuen Gebäude in Euskirchen zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Das zuständige Unternehmen erklärt, was dahinter steckt.
MehrfamilienhausOhne Moos nichts los: Die Stadt Euskirchen hat einen neuen Blickfang
Es ist der neue Blickfang in Euskirchen: An dem noch im Bau befindlichen Mehrfamilienhaus zwischen Veybach-, Hoch und Wilhelmstraße lenkt eine Moosfassade die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich.
„Die Sichtachse vom Europaplatz in die Wilhelmstraße und damit der Blick in die Innenstadt wurde grüner“, teilt das Unternehmen Bergermann Floristik GmbH mit.
Euskirchen: Moos an der Fassade sorgt für Kühle und weniger Schall
Das Schöne daran: Laut dem Unternehmen ist die Mooswand wartungsfrei, sie müsse weder gepflegt noch gewässert werden. Dafür steigere sie das Wohlbefinden, reguliere die Luftfeuchtigkeit und liefere „eine ganz erstaunliche Schallisolierung“. Die verwendeten Moose seien nämlich so präpariert, dass sie Luftfeuchte und Regen aufnehmen könnten – und zwar bis zu 8 Liter pro Quadratmeter.
Bei Wärmeeinwirkung und Sonnenschein verdunste das gespeicherte Wasser und erzeuge damit Verdunstungskälte. „Es sorgt für ein besseres Mikroklima um das Gebäude herum“, heißt es in der Mitteilung weiter. Messungen hätten zudem ergeben, dass der Schall um rund 30 Prozent vermindert werden.
Neues Gebäude in Euskirchen: 16 von 18 Wohnungen werden gefördert
Erfinder und Hersteller sei die Firma MoosMoos in Oppach, teilt Bergemann Floristik mit. Seit 2016 entwickele die Manufaktur natürliche, nachhaltige Raumelemente für Hotels, Gastronomie, Büros oder Privatgebäude. Moos für Fassaden sei seit 2018 im Einsatz. Weitere Projekte in Deutschland und Österreich 2024 seien in Planung.
„Die grünen Rohstoffe sammelt das Team in den eigenen Wäldern in ganz Europa“, geht auch der Mitteilung hervor. Zuerst im Wald und später auch in der Manufaktur werde das Moos per Hand gereinigt und etwa von Tannennadeln befreit. Expertinnen und Experten verarbeiteten die Moose schonend und ganz nach Kundenwunsch.
Das neue Gebäude, das die Gemeinnützige Euskirchener Baugesellschaft errichtet, soll am 1. November von den Mietern bezogen werden. Von den 18 Wohnungen sind 16 geförderte Sozialwohnungen.