Schon seit Wochen gibt es im Seniorenpark Carpe Diem kaum ein Gesprächsthema, das die Bewohner mit derartiger Vorfreude erfüllt, wie die bevorstehenden Höhepunkte der Karnevalssession. Während der Umzug in Euskirchen aufgrund der im Vergleich zum Vorjahr deutlich längeren Session noch bis Anfang März Geduld erfordert, durften sich die Seniorinnen und Senioren bereits am Dienstag über ihr erstes persönliches Highlight freuen.

„Als ich vor 14 Jahren ins Haus gekommen bin, habe ich versucht, den Bewohnern Karneval mitzubringen. Etwas Besseres als die Seniorensitzung des Feuka hätte ich mir dafür gar nicht wünschen können“, freute sich Sybille Junkersdorf.

Wieder einmal hatten die Organisatoren des Festausschusses Euskirchener Karneval (Feuka) zu dieser Veranstaltung eingeladen, und erneut zählten auch die Seniorenpark-Bewohner in großer Zahl zu den Gästen.

Seniorensitzung Euskirchen: Bei Marita Köllner sangen alle mit

„Egal, ob alt oder jung, klein oder groß – es ist wichtig, bei solchen Sitzungen dabei sein zu können und nicht nur aus Erzählungen davon zu hören“, so Junkersdorf. „Die Freude in den Gesichtern der Menschen hier zu sehen, da geht mir jedes Mal wieder das Herz auf. Es ist einfach großartig, dass auch der älteren Generation so ein toller Nachmittag ermöglicht wird.“

Nachdem die Seniorensitzung aufgrund der Hochwasserkatastrophe vom Euskirchener City-Forum zunächst in das Casino ausweichen musste, fanden die Karnevalsfreunde am Dienstag bereits zum zweiten Mal in der Aula der Marienschule einen geeigneten Festsaal.

Mehr als 300 Gäste nahmen an den Tischen Platz, doch lange sollten sie nicht ruhig auf ihren Stühlen sitzen. Bereits die Ankündigung des Besuchs des ersten Euskirchener Prinzenpaares Jens I. und Simone feierten die Anwesenden stehend.

„Unsere Grundidee bei der Seniorensitzung war es, den Menschen einen Ort zum Feiern zu bieten, die nicht immer Gelegenheit dazu haben“, erklärte Veranstalterin Nina Fischenich vom Festausschuss, die die Leitung der Organisation erstmalig von ihrem Vater Michael Fischenich übernommen hatte.

Aus gutem Grunde finde die Veranstaltung nachmittags statt, erklärte sie: „Besonders für Bewohner von Seniorenheimen kann es schwer sein, abends zu den Sitzungen und danach wieder zurückzukommen.“

Das Euskirchener Prinzenpaar hatte kaum seinen Weg auf die Bühne hinter sich gebracht, da zog sie der nächste Gast auch schon wieder zurück zu den jubelnden Zuschauern. Wie für Marita Köllner üblich, absolvierte die Sängerin ihren Auftritt auch dieses Mal wieder mitten im Publikum und lockte so auch die tanzbegeisterten Tollitäten schnell auf die überall entstehenden Tanzflächen.

Blumenregen und Bützchen

Euskirchener Jecken haben nun offiziell das erste Prinzenpaar

Von

Cedric Arndt

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Am eigenen Sitzplatz aus oder in den breiten Gängen zwischen den Tischen lagen sich bald alle 300 Karnevalsfreunde singend und schunkelnd in den Armen, um „et fussich Julche“ bei Titeln wie „Denn mir sin kölsche Mädcher“ lautstark zu begleiten. Köllner hatte sich auch bald in die „Pausbäckchen“ von Prinz Jens I. verguckt, was allen Anwesenden ein Lachen entlockte.

„An Tagen wie heute wollen wir uns nicht von Alltagssorgen runterziehen lassen“, betonte die Sängerin. „Lasst uns einfach gemeinsam das Leben feiern und einen wundervollen Nachmittag genießen.“ Eine Aufforderung, der die Euskirchener Seniorinnen und Senioren auch während des restlichen Bühnenprogramms bis in die frühen Abendstunden mit Freude nachkamen.