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Kunst-CaféFabric Schmiede in Kuchenheim hat neue Betreiber – inklusive verändertem Konzept

Lesezeit 4 Minuten
Das Bild zeigt die bisherige Betreiberin des Cafés in Kuchenheim und zwei der drei neuen Betreiber.

Die „Fabric Schmiede“ in Kuchenheim wechselt den Besitzer. Sandra Wolbert (l.) geht neue Projekte an.

Die bisherige Chefin Sandra Wolbert widmet sich neuen Projekten, führt ihren Stoffladen und ihre Nähschule in privaten Räumen aber fort.

Sandra Wolbert macht Schluss. Die Kuchenheimerin schließt ihr Café samt Stoffladen und Nähschule „Fabric Schmiede“ in Kuchenheim. Am 10. Dezember öffnet die 42-Jährige zum letzten Mal die Café-Tür am Markt. Doch so richtig Schluss ist dann doch nicht - weder fürs Café noch für die Projekte der Kuchenheimerin.

Bereits ab Januar will die 42-Jährige ihre Nähschule samt Stoffladen in ihrem Haus, Schornstraße 1, in Kuchenheim wiedereröffnen. Aktuell drehe sie das Erdgeschoss einmal auf links, renoviere, gestalte um. Wolbert strotzt vor Energie, obwohl sie bis zur Sessionseröffnung auch noch 16 Gardekostüme fertig genäht haben muss.

Kuchenheim: Café am Markt hat bereits neue Besitzer

Und das Café am Markt hat auch schon neue Besitzer. Valeria Dietrich, Andreas Görzen und Alexander Diener Jr. übernehmen die „Fabric Schmiede“. Gegen Februar will das Trio das Café, dann wahrscheinlich unter dem Namen Kunst-Café, eröffnen.

Ein bisschen was, wird sich ändern, verrät Andreas Görzen: „Wir wollen sieben Tage die Woche von 11 bis 18 Uhr offen haben.“ Wolbert hatte nicht täglich geöffnet, um sich auch anderen Projekten und vor allem ihrer Familie widmen zu können. Ähnlich wie in der „Fabric Schmiede“ soll es im Kunst-Café Süßes und Herzhaftes (in Form von Flammkuchen) geben.

Kunst-Café: Galerie im ersten Obergeschoss geplant

Und wie der Name vermuten lässt, soll die Kultur nicht zu kurz kommen. „In der ersten Etage planen wir eine Galerie. Dort können Bilder oder Fotografien ausgestellt werden. Die Vernissage soll immer offen sein. Es soll ein Treffpunkt sein - auch, aber nicht nur, um über Kunst zu reden“, so Görzen. Zudem soll immer wieder Live-Musik angeboten werden - mal als kleineres Konzert, mal als Untermalung zu Kaffee und Kuchen.

Apropos Untermalung: Malen ist bisher das Hauptgeschäft von Görzen und Alexander Diener Jr. Das Duo betreibt in Kuchenheim an der Kuchenheimer Straße, wo bis vor etwa drei Jahren noch Motorräder verkauft wurden, eine Kunstschule für Jung bis Alt. „Wir haben ein Einzugsgebiet von etwa 50 Kilometern. Für Eltern, die ihr Kind bei uns Malen lassen, ist das Café künftig ein guter Ort, die Zeit zu überbrücken“, so Görzen.

Ich bin unheimlich froh, dass es das Café weitergeben wird - wenn auch in einer leicht veränderten Form.
Sandra Wolbert, Noch-Betreiberin der Fabric Schmiede

Zudem betreibt das Duo in Kuchenheim ein Fachgeschäft für Künstlerbedarf und Schulbedarf in unmittelbarer Nähe zur Kunstschule. „Wir hatten einen kreativen Krampf. Eigentlich wollten wir uns langsam entwickeln, aber als jetzt die Möglichkeit für die Übernahme des Cafés kam, haben wir keine Sekunde gezögert“, berichtet Künstler Görzen.

Die 23 Jahre alte Valeria Dietrich, Tochter von Alexander Diener Jr., will auch die jüngere Generation für das Kunst-Café begeistern. „Dass es ein solches Angebot in Kuchenheim gibt, ist unheimlich wichtig für den Ort“, sagt sie. Sie freue sich darauf, ihre Kreativität einbringen zu können.

Und Sandra Wolbert? „Ich bin unheimlich froh, dass es das Café weitergeben wird - wenn auch in einer leicht veränderten Form. Das war schon ein Herzenswunsch von mir“, sagt die 42-Jährige. Der Entschluss, einen Schlussstrich unter das Projekt Fabric Schmiede zu ziehen, sei bei einer Fahrt im Sommer nach Brandenburg gefasst worden. Danach sei für sich auch damit schnell im Reinen gewesen.

Doch Wolbert wäre wohl nicht Wolbert, wenn es neben der Nähschule und dem Stoffladen weitere Ziele und Projekte geben würde. „Ich möchte einen Fuß in die Filmwelt bekommen und für Filme und Fernsehen Kostüme nähen“, sagt die Kuchenheimerin: „Das ist ein Herzenswunsch von mir.“


Der Nikolausmarkt von Kuchenheim

Sandra Wolbert hat vor drei Jahren den Nikolausmarkt aus der Taufe gehoben. Auch in diesem Jahr soll es den kleinen Weihnachtsmarkt mit Musik wieder in Kuchenheim geben. Erstmals aber nicht am Markt, sondern im LVR-Industriemuseum - genauer gesagt der Shedhalle mit den überdimensionalen Spinnmaschinen der ehemaligen Tuchfabrik Müller.

Das habe den Vorteil, dass man den Nikolausmarkt wetterunabhängig planen könne, so die Organisatorin. Führungen durch die Tuchfabrik seien an den beiden Tagen des Nikolausmarktes aber ebenfalls geplant. „Das dürfte spannend, aber für alle eine Win-win-Situation werden“, so Wolbert.

Stattfinden soll der Nikolausmarkt am Samstag, 7. Dezember, und Sonntag, 8. Dezember. Geplant sind auch musikalische Auftritte - unter anderem von der Band Schohnzeit. Rund 16 Ausstellerinnen und Aussteller haben ihr Kommen laut der Organisatorin zugesagt.