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FußballZülpichs Trainer Sasse hat neue Berufung – Dahlem-Schmidtheim braucht Katja Ebstein

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Lesezeit 6 Minuten
Das Bild zeigt einen alten Fußball, der zwischen Tor und Zaun eingeklemmt ist.

Der Lack ist ab? Von wegen! Die Saison beginnt und sie verspricht spannend, wenn nicht gar hoch spannend zu werden.

Die Fußballsaison steht in den Startlöchern. Prognosen sind schwieriger als den Eurojackpot zu knacken – wir haben es dennoch probiert.

Endlich geht es wieder los. Also so richtig. Nicht, dass der Pokal nicht richtig ist, aber er ist eben auch nur ein Teil der Vorbereitung. Jetzt dann also richtig. Mehr als 90 Tage sind seit dem letzten Meisterschaftsspiel vergangen. Sieben weniger seit dem Relegationsspiel zwischen dem FC Dollendorf-Ripsdorf und dem TB-SV Füssenich-Geich. Dem letzten Hurra einer Saison, die nicht immer hochklassig war – eher sogar ziemlich selten hochklassig. Eine Saison aber, die ziemlich spannend war, oft sogar hoch spannend.

Halt, stopp. Bevor es zum spannenden Part übergeht. Hochklassig war es vor allem dann, wenn der TuS Zülpich auf dem Spielfeld stand. Und hoch unterhaltsam. 129 Tore erzielte die Mannschaft von Trainer David Sasse auf dem Weg in die Landesliga. Wenn man dann nur 28 Treffer kassiert, ist die Chance aufzusteigen verdammt gut.

Zülpichs Trainer David Sasse hat eine neue Berufung

Und so kam es auch für den TuS. Einmal Landesliga, bitte. Geht es nach dem TuS auch sicherlich öfter als nur einmal. Die Sasse-Truppe wird die Klasse halten – am Ende sogar problemlos. Klar, sie wird mal mit zwei Niederlagen am Stück leben müssen.

Doch die Mannschaft wird daran wachsen, die nötigen Schlüsse ziehen. Und wenn es sogar mal drei Pleiten sein sollten, hat sie in Coach Sasse jemanden, der schon als Spieler eine Berufung hatte: Tore schießen. Und als Trainer hat er auch längst welche gefunden: Spieler besser machen, die Extra-Prozent herauskitzeln und im Zweifel aufzusteigen. So wie mit dem SV Sötenich oder eben jetzt dem TuS Zülpich gemacht hat. Tipp: einstelliger Tabellenplatz (wenn alles richtig gut läuft: Platz 5).

SV Nierfeld steht als Bezirksliga-Absteiger fest? Von wegen!

In der Bezirksliga steht ein Absteiger mit dem SV Nierfeld schon fest? Von wegen. Die Mannschaft von Trainer Dirk Scheer hat im vergangenen Jahr bewiesen, dass sie als Kollektiv wohl auch die Titanic vorm Untergang gerettet hätte – oder zumindest als Kapelle bis zum Schluss gefiedelt. Und das wird sie auch in dieser Saison, wobei der Einzug ins Pokalfinale auch den Gegnern in der Bezirksliga nicht verborgen geblieben sein dürfte.

Bleibt also zu hoffen, dass den Scheer-Schützlingen der Teilerfolg nicht zu Kopf gestiegen ist, den Blick auf den Eisberg vernebelt. Sollte das nicht der Fall sein, wird der SVN bis zum Schluss um den Klassenerhalt kämpfen müssen, doch als designierter Absteiger geht das Team definitiv nicht in die Saison.

Wißkirchen und Bessenich halten die Klasse, DaSch singt mit Katja Ebstein

Wißkirchen und Bessenich werden die Klasse halten – wahrscheinlich sogar recht problemlos. Wenn es in beiden Vereinen ruhig bleibt sowie Anspruch und Wirklichkeit auf allen Ebenen nicht völlig auseinanderklaffen. Für die SG Dahlem-Schmidtheim wird es unglaublich schwer – und schwierig. Der Klassenerhalt wäre wohl ein kleines Fußballwunder. Doch vielleicht kommt ja Katja Ebstein zur Saisonabschlussparty – Wunder gibt es ja bekanntlich nicht nur in der Schlager-, sondern auch der Fußballwelt immer wieder.

Tom Steinicke

Tom Steinicke

ist in der Redaktion Euskirchen für den Kreis zuständig. Zudem unterstützt er den Lokalsport, ist auf der ständigen Jagd nach Geschichten sowie als Polizeireporter unterwegs. Das Volontariat hat er in...

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Die Kreisliga A ist seit Jahren schon nicht mehr hochklassig. Vielleicht war sie es auch nie, sondern nur im verklärten Blick der älteren Vergangenheit. Was die Kreisliga A aber ist: ausgeglichen und spannend. Im vergangenen Jahr waren sowohl der Abstiegskampf als auch das Duell um den Aufstieg bis zum letzten Spieltag offen. In diesem Jahr dürfte es nicht anders werden. Es gibt keine Übermannschaft und kein Team, von dem man schon vor dem ersten Spiel weiß, dass es nicht konkurrenzfähig sein wird – so wie Stotzheim in der abgelaufenen Saison.

Kicker-Stecktabelle in der Kreisliga A? Eher gewinnt man den Eurojackpot

Die berühmte Kicker-Stecktabelle richtig auszufüllen, ist in der Bundesliga schon schwierig, aber in der Kreisliga A? Es käme wohl dem Gewinn des Euro-Jackpots gleich. Tja, Fußballer und Journalisten haben es eben manchmal schwer (schwierig ist hier falsch), auch die deutsche Sprache macht es einem nicht leicht, wenn es um schwierig oder schwer geht. In vielen Fällen sind schwer und schwierig gleichbedeutend. Aber Vorsicht: Im Alter wird manch einer immer schwieriger, aber nicht unbedingt schwerer.

Es ist schwierig und schwer zugleich, die Aufsteiger und Absteiger zu tippen. Oder gar den besten Torjäger und wertvollsten Spieler. Für alles gibt es gleich mehrere Kandidaten. Ein Versuch ist es aber wert, wobei der Schreiber dieser Zeilen hofft, dennoch auf die Sportplätze derer Teams kommen zu dürfen, die nun als mögliche Absteiger gehandelt werden.

Tipp Aufsteiger: JSG Erft Euskirchen. Tipp Absteiger: SC Roitzheim, TB-SV Füssenich-Geich, SV Schöneseiffen. Tipp Torschützenkönig: Marcel Kaiser. Tipp Top-Scorer: Jan-Niklas Runkel. Tipp Überraschungsmannschaft: SG Hellenthal.

Auch in der Kreisliga darf nur noch der Kapitän mit dem Schiri diskutieren

Spannend wird zu beobachten, wie die Nur-der-Kapitän-darf-mit-dem-Schiedsrichter-diskutieren-Regel funktionieren wird. Die Idee, die Regel in die unteren Ligen zu übertragen, ist sinnvoll. Ob sich die Teams aber auch daran halten, wenn aus Schiri-Mangel in der Kreisliga C doch mal ein Betreuer pfeifen muss. Unabhängig davon, wer auf dem Platz steht: Der Schiedsrichter ist kein Abladeplatz für Emotionen. Ja, Gefühlswelten gehören dazu, machen den Sport auch aus.

Unterm Strich ist es aber nur ein Fußballspiel. Es sind nur drei Punkte, die es zu gewinnen gibt. Natürlich schmeckt das Bier besser, wenn man gewonnen hat. Aber es schmeckt auch, wenn durch einen Fehler des Unparteiischen nur ein Remis herausgesprungen ist. Profis werden wir alle nicht mehr, aber Menschen sind wir schon. Zum Menschsein gehören Emotionen, aber eben auch Fehler.

Kein Fehler, sondern eine lobenswerte Entscheidung haben der SSV Lommersum und die SpVg Nöthen-Pesch-Harzheim schon vor dem ersten Spieltag getroffen. Dort laufen in der Reserve ab Sonntag Frauen und Männer gemeinsam auf. Man darf gespannt sein, wie sich die Projekte entwickeln, aber schon jetzt sind beide Vereine die ersten Gewinner der noch sehr frühen Saison.


Spieler ohne Bild nicht spielberechtigt

Mit Beginn der vorangehenden Saison wurde seitens des Fußballverbands Mittelrhein der digitale Spielerpass verpflichtend eingeführt, der Papierpass verlor seine Gültigkeit. Im Zuge der Umstellung ermöglichten die Spielleitenden Stellen des FVM im Sinne einer Übergangslösung bei fehlendem Lichtbild im digitalen Spielerpass ein nachträgliches Hochladen sowie ein Nachreichen eines Lichtbildausweises per E-Postfach an den Staffelleiter nach dem Spiel. Diese Übergangslösung wurde abgeschafft.

Ein Spieler ohne hochgeladenes Bild im digitalen Spielerpass ist nicht spielberechtigt. Das Lichtbild kann auch im Nachgang nicht mehr eingereicht werden. Vereine sollten deshalb unbedingt darauf achten, dass vor jedem Spiel die Bilder aller Akteure im digitalen Spielerpass hochgeladen sind.

Mit der Reform der Junioren-Bundesligen kommen Änderungen auf den Spielbetrieb zu. Die A- und B-Junioren-Bundesligen werden durch die neu eingeführten DFB-U19- und DFB-U17-Nachwuchsligen ersetzt. Für den Juniorenspielbetrieb im FVM hat das Auswirkungen. Bisher konnten die Meister der A- und B-Junioren-Mittelrheinligen am Saisonende in die Bundesligen aufsteigen; diese Möglichkeit entfällt nun. Stattdessen erhalten die Tabellenführer nach der Hinrunde im Januar die Möglichkeit, die Mittelrheinliga zu verlassen und in der Rückrunde in der zweiten Serie der Nachwuchsligen mitzuspielen.