Am Sonntag trifft in der Kreisliga A der Letzte auf den Vorletzten. Und Sötenichs Ex-Coach Christian Hammes hat einen neuen Klub.
Fußball-Kreisliga ASV Frauenberg gegen SC Roitzheim: Mehr Abstiegskampf geht nicht
Der SV Frauenberg hatte sich so viel vorgenommen – oben mitspielen, konstanter agieren, bloß nicht wieder so eine Achterbahnsaison. Nach fünf Spieltagen gleicht die Bilanz einem Horrorstart – von wegen oberes Tabellendrittel. Einen Punkt hat das Team von Sebastian Kaiser geholt und ist damit Tabellenletzter.
Zugegebenermaßen war das Auftaktprogramm schwierig: JSG Erft Euskirchen, Weilerswist, Dom-Esch – gegen die ersten drei der Tabelle hat der SV Frauenberg schon gespielt. Zudem gegen den Zweiten der Abschlusstabelle der vergangenen Saison: den SSV Lommersum. Und nun wartet der SC Roitzheim. Die Mannschaft von Thomas Moga kommt am Sonntag (Anstoß: 15 Uhr) als Tabellenvorletzter nach Frauenberg. Mehr Abstiegskampf geht am sechsten Spieltag nicht.
Für eine Richtungsweisung gibt es noch zu viele Spiele
Nicht selten spricht man in solchen Fällen von einem richtungsweisenden Spiel. Doch wie lange dauert das an? Sollte ein Team gewinnen, hat es vielleicht für eine Woche drei Punkte Vorsprung vor dem anderen. Aber es sind eben noch sehr viele Partien auszutragen, und nächste Woche kann schon wieder alles ausgeglichen sein.
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Doch Fußball ist ein Hier-und-jetzt-Spiel. Von Spiel zu Spiel denken und so. Und das nächste Spiel ist immer das schwerste. Also volle Konzentration auf das Duell SV Frauenberg gegen den SC Roitzheim.
Für Thomas Moga war Weggang eine „unüberlegte Harakiri-Aktion“
Dass die Roitzheimer nach der turbulenten Sommerpause ein heißer Abstiegskandidat sein werden, war zu befürchten. Kurz vor dem Saisonstart wechselte die komplette zweite Mannschaft zur SG Ülpenich/Nemmenich/Elsig.
Das ging nicht spurlos an allen Beteiligten vorbei. „Aufgrund der unüberlegten Harakiri-Aktion fehlte uns natürlich die Saisonvorbereitung“, sagt Roitzheims Coach Thomas Moga: „Mir war bewusst, dass erst wieder Vertrauen zwischen Vorstand, Trainerteam und Mannschaft aufgebaut werden muss und die ersten Spiele mit zu unserer Vorbereitung zählen.“
Die deutliche 1:5-Niederlage zum Saisonauftakt gegen den TuS Dom-Esch sei das Ergebnis dieser praktisch nicht vorhandenen Vorbereitung gewesen, so der Trainer: „Nimmt man jedoch das Spiel am letzten Wochenende gegen Hellenthal zum Vergleich, dann liegen da schon fußballerisch Welten zwischen. Wenn wir den mangelnden Fitnesszustand für 90 Minuten kompensieren können, dann werden auch die Ergebnisse besser.“
Marcel Kaiser und Jan-Paul Pietrzyk fehlen dem SV Frauenberg
Wie es in so Situationen dann sei, fehlten Woche für Woche Spieler aufgrund von Verletzungen, Arbeit und Dingen, die wichtiger erscheinen. „Bekommen wir das besser in den Griff, tauschen manche im Verein Pessimismus gegen Optimismus. Und bekommen wir unser Selbstvertrauen zurück, dann wird es für jeden Gegner schwer, gegen uns Punkte zu ergattern“, so Moga.
Neben dem schwierigen Auftaktprogramm gibt es in Frauenberg weitere Gründe für die schwache Bilanz. „Gegen Lommersum lag es an der Einstellung. Die erste Halbzeit war eine Nicht-Leistung“, sagt SVF-Coach Kaiser, der auch die eine oder andere Personalie ins Feld führt. So habe sein Bruder Marcel bisher verletzungs- und hochzeitsbedingt noch kaum mitwirken können. Aber auch Defensivspezialist Jan-Paul Pietrzyk fehlte zuletzt an allen Ecken und Enden. Genau wie Jan Tornow, der sich für keine Drecksarbeit im defensiven Mittelfeld zu schade sei.
Sebastian Kaiser vermisst bei seinen Spielern die richtige Einstellung
„Uns hat in den vergangenen Spielen die Durchschlagskraft gefehlt. Auch das Anlaufverhalten war nicht gut. Da müssen wir besser werden“, so Kaiser: „Wir werden hart trainieren und versuchen, Abläufe besser zu machen, im Allgemeinen einfach besser aufzutreten.“
Vor allem aber müsse die Einstellung besser werden. Bei der jüngsten 1:5-Pleite in Lommersum habe er nur zwei, drei Spieler auf dem Platz gesehen, die sich gegen die Niederlage gestemmt hätten. Das sei in der Summe zu wenig, sagt der Spielertrainer.
Da die Liga sehr ausgeglichen sei, werde es schwierig, da unten rauszukommen, sagt der Coach, der dabei große Hoffnungen auf seinen Bruder setzt. „Marcel ist in der Liga schon ein Ausnahmekönner“, sagt er, der deswegen aber nicht alles rosarot sieht. „Ich habe nach dem Spiel gegen Lommersum den Abstiegskampf ausgerufen. So ehrlich müssen wir zu uns sein“, berichtet Kaiser.
Christian Hammes ist temporär Co-Trainer bei Viktoria Köln
Rot-Weiß-Schwarz statt Grün-Weiß: Christian Hammes, bis Sommer Trainer des SV Sötenich in der Kreisliga A, ist derzeit Co-Trainer der U16 von Viktoria Köln – und das als eingefleischter FC-Fan. Das Engagement ist aber nur temporär. Hammes springt für den eigentlichen Co-Trainer Himmet Kol ein, der seit Anfang September und noch bis Mitte Oktober in der Türkei weilt.
Der Kontakt zur Viktoria entstand, als Hammes beim Trainerlehrgang zum Erhalt der B-Lizenz Kevin Rauhut, aktuell Torwart und Torwarttrainer in Köln, sowie Vereinsurgestein Mike Wunderlich, momentan Trainer bei Bergisch Gladbach, kennenlernte. Weil man sich gut verstand, fragte Rauhut Hammes, ob er sich vorstellen könnte, für ein paar Wochen auszuhelfen.
Kürzertreten wollte er, warum er in Sötenich aufgehört hat – bei drei Kindern und Selbstständigkeit verständlich. „Das ist jetzt komplett in die Hose gegangen“, erzählt Hammes lachend und meint die vier Trainingseinheiten plus Spiel pro Woche. Aber die Chance, professionell in einem Nachwuchsleistungszentrum zu arbeiten und auf Teams wie den FC und Bayer Leverkusen in der B-Jugend-Mittelrheinliga zu treffen, wollte er sich nicht nehmen lassen.
„Das ist eine tolle Erfahrung. Ich gestalte das Training mit, werde in die Analysen eingebunden“, berichtet er. Die Aufgabe, mit Jungs zu arbeiten, die Profi-Fußballer werden wollen, mache ihm sehr viel Spaß. Hammes gibt zu: „Vielleicht werde ich ja mal irgendwann eine ambitionierte Jugendmannschaft trainieren.“